Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

Diskutiere Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo, ich habe mich schon durch diverse Beiträge hier im Forum gewühlt und muss irgendwie eine Lösung finden. Folgende Situation. Häuser in...

  1. #1 Schriesemer, 08.06.2016
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    Hallo,

    ich habe mich schon durch diverse Beiträge hier im Forum gewühlt und muss irgendwie eine Lösung finden.

    Folgende Situation.
    Häuser in Hanglage, nur ein Nachbar bekommt überhaupt mit einem Mast ~2m über dem Dach Satellitenempfang.
    Daher werden sowohl wir (in der selben Doppelhaushälfte) als auch 4 andere Häuser (Sat-Kabel über die Straße gezogen, fragt nicht....) darüber versorgt.
    DSL gibt es nur 6mbit, also keine Chance über Internet zu schauen.

    Durch heftige Gewitter ist hat sich der Receiver und der Fernseher vom Nachbarn der die Schüssel zur Verfügung stellt in Wohlgefallen aufgelöst sowie der Antennenverstärker, der für die 3 anderen Häuser nötig ist.
    Ich habe direkt auf dem Dachboden einen SAT-IP Umsetzer (Telestar R1) der per Gigabit mit meinem Switch unten verbunden ist und ins lokale Netzwerk speist.

    Bei dem besagten Vorfall ist bei uns kurzzeitig der Strom ausgegangen für weniger als eine halbe Sekunde. Daraufhin hat sich laut Logfile mein Switch als auch der Telestar R1 neu gestartet sowie die DSL-Verbindung.
    Alles andere ist laut Logfiles an geblieben.

    Mein Nachbar ist auf jeden Fall total aufgelöst gewesen und hat erstmal den Elektriker kommen lassen um einen Blitzschutz zu installieren. Habe mich mit ihm unterhalten und er hat gesagt, dass die Schüssel auf dem Dach überhaupt nicht geerdet ist.

    So weit, so schlecht. Ich weiß der Idealfall würde eine Fangstange bei der Satschüssel vorsehen und eine optische Verteilung zu uns. Ich kann es aber nicht ändern und auch nicht einrichten und muss froh sein in irgendeiner Form überhaupt SAT-Empfang zu bekommen.

    Also habe ich jetzt erstmal einen Überspannungsschutz fürs SAT-Kabel, eine Erdungsschiene sowie einen Überspannungsschutz für Ethernet ( 99305 - ALLNET / ALL95100 TP Cat 6 Überspannungs-/Blitzschutz )bestellt und hier liegen.
    Anhand der Aussagen im Forum kann ich das aber auch nicht nutzen, weil wir dazu unsere PAS aller 4 Häuser verbinden müssten was nicht möglich ist es sei denn wir buddeln die Straße auf.

    Ich habe auf dem Dachboden von einer vorherigen Antenne sowohl eine 16mm² Erdungsleitung als auch eine 10mm² liegen.
    Der Nachbar lässt wahrscheinlich seine Satschüssel zumindest erden, da muss ich den Elektriker nochmal fragen.
    Aber ich hole mir doch zusätzliche Probleme ins Haus, wenn ich jetzt das SAT-Kabel bei mir ebenfalls über meine PAS erde?

    Ich hab kein Problem damit wenn notfalls der Telestar R1 seinen Geist aufgibt bei einem Blitzeinschlag aber ich würde zumindest gerne meinen Switch und alle Geräte daran schützen.
    Daher der Gedanke den Überspannungsschutz zumindest für das Ethernetkabel am Telestar R1 anzuschließen und an der 16mm² zu erden.
    Aber da laufe ich in das gleiche Problem wie beim SAT-Kabel, dass ich eigentlich die PAS verbinden müsste?

    Es wird wahrscheinlich in ein paar Jahren Internet per Glasfaser geben und darüber dann auch IPTV.
    Weiterhin wird das Dach innerhalb der nächsten 10 Jahre ebenfalls komplett erneuert und man könnte über eine andere Verlegung nachdenken.
    So ist das jetzt aber keine Option. Wie mache ich das klügste aus der Situation?

    Danke und beste Grüße
     
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  3. bigdie

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Warum willst du den Sat Schirm nicht mit dem Schutzpotentialausgleich verbinden. Das ist Vorschrift. Und auch im Kabelnetz nicht anders. Gegen Blitz hilft nur alles auf den Potentialausgleich und dann an jede Leitung, die von außen ins Haus kommt einen Überspannungsableiter also Strom Telefon Antenne und nicht vergessen Außenbeleuchtung Heizungstemperaturfühler usw. usw.
     
  4. #3 Schriesemer, 08.06.2016
    Schriesemer

    Schriesemer Neues Mitglied

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Ich hab kein Problem damit, den Sat Schirm mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden. Ich habe nur im Forum gelesen, dass es Probleme geben kann/wird, wenn die anderen Teilnehmer ebenfalls ihre Sat-Schirme an den eigenen Schutzpotenzialausgleich anschließen.

    Aber wenn ich jetzt mal so recht überlege - Wenn ich mit an einem LNB bin, heißt das mein Sat Schirm wird automatisch über das LNB auch mit den anderen Teilnehmern die am LNB hängen verbunden oder ist das getrennt?
    Wenn die ohnehin getrennt wären sollte das ja kein Problem sein.
     
  5. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Es kann da Ausgleichsströme geben, das ist aber in der Konstellation das kleinere Übel. Die Schirme sind übers LNB verbunden und bei einem SKI Fernseher auch mit dem Schutzleiter In dem Fall hast du die Verbindung eh und die zusätzliche Blitzstromtragfähige bringt keine zusätzlichen Ausgleichsströme. Sie fließen nur nicht über den Fernseher. Ebenso ist es bei deinem Sat Ip Gerät Das hat spätestens beim Anschluss ans Netzwerk verbindung zum Pa. Warum sollen nun die Ausgleichsströme über das Gerät und die Netzwerkleitungen zum Pa fließen und nicht besser direkt beim Eintritt ins Haus?
     
  6. Dipol

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Gratulation, du hast es vollkommen richtig erfasst!

    Bei erdungspflichtigen Dach-Gemeinschaftsantennen von Reihenhäusern sind die Haupterdungsschienen miteinander blitzstromtragfähig zu verbinden und auch wenn ein vollständiger Schutzpotenzialausgleich noch wichtiger als eine möglichst niederimpedante Erdung ist, dürfen Blitzströme nicht in den PEN des VNB geleitet werden. In Gebäuden ohne funktionstüchtige Fundament-/Ringerder, sind somit normkonforme Erder vom Typ A nachzurüsten.

    Unverändert ist nach der unlängst verabschiedeten IEC 60728-11 wie nach der aktuell noch gültigen deutschen Klassifizierung DIN EN 60728-11 (VDE 855-1):2011-06 bei konventioneller Direkterdung von Dachantennen ein schleifenfreier PA der Kabelschirme nur am geerdeten Antennenträger gefordert. Der PA der Schirme von Kabeln hat prinzipiell möglichst unmittelbar beim Kabeleintritt ins Gebäude und nicht nach normfernen Vorstellungen erst im UG oder gar im Nachbarhaus zu erfolgen. Werden Sat.-Antennen mit BK- oder Telefonfestnetzen verbunden, ist der PA zwangsläufig auch an der HES zu vermaschen.

    Zwei Erdungsleiter an einem Mast bilden eine Schleife. Je größer die von Schleifen umfassten Flächen sind, umso höher ist das Potenzial, das bei Naheinschlägen induktiv eingekoppelt werden kann. Eine Vermaschung mit zwei Erdungsleitern ist nach meiner blitzschutztechnischen Risikoeinschätzung weniger kritisch als eine ungeerdete Dachantenne. Gleichwohl sollte man die Verbuindung der Haupterdungsschienen nicht auf den St. Nimmerleinstag verschieben.

    10 mm² Cu nach Altnorm verkraftet - vorbehaltlich dafür geeigneter Verbinder einen LEMP mit 100 kA, ein normkonformer 16 mm² Cu sogar 200 kA. Eine Kette ist aber nur so stark wie das schwächste Glied, also Augen auf ob der Eli zum Mastanschluss eine zertifizierte Schelle mit Klasse H = 100 kA oder wie zumeist Banderdungsschellen mit einem M6er Schräubchen verwendet ud eine nicht blitzstromtragfähige HES auswechselt.

    Die Prüfnorm für Blitzschutzsystembauteile (LPSC) ist nicht im VDE-Auswahlabo für Elis enthalten und somit auch nur wenigen konzessionierten Ausnahme-EFK bekannt, die noch vertragstreu ein Abo vorweisen können.

    Gruß aus Köln von der ANGAcom
     
  7. #6 elo22, 09.06.2016
    Zuletzt bearbeitet: 09.06.2016
    elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Hilft hier aber nicht weiter. AFAIK stehen die Häuser nicht nebeneinander und aufbuddeln ist nicht. Da bleibt IMHO nur die optische Trennung und der lokale Schutzpotenzialausgleich.

    Lutz
     
  8. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Hat eine Kabelanlage mit Kupfer eine optische Trennung? Das wäre mir zumindest neu und die gehen über Kilometer in hunderte Häuser. Da wird auch nur der Schirm in jedem Haus geerdet. Warum sollte das bei einer Sat Anlage mit 4 Häusern nicht gehen?
     
  9. #8 Dipol, 09.06.2016
    Zuletzt bearbeitet: 10.06.2016
    Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    AW: Potentialausgleich bei geteilter SAT-Anlage mit Nachbarn

    Sollten die Gebäude auseinander stehen, ergibt sich für die Mitversorgung von 1 bis 3 Gebäuden über RG 6-Leitungen ein höherer Schutzbedarf als bei weit verzweigten BK-Anlagen mit vielen Erdungspunkten. Dass RG 11 BK-Erdkabel mit einem Kupferrohr als Abschirmung deutlich höhere Blitz- und Ausgleichströme als RG 6-Leitungen verkraften, kommt noch hinzu. Die Kabelschirme sind selbstverständlich wie immer möglichst nahe der Schnittstelle LPZ 0A/LPZ 1 in den Potenzialausgleich einzubeziehen, der für Dachantennen geforderte schleifenfreie PA nur am geerdeten Antennenträger ist bei Mitversorgung anderer Gebäude nicht möglich. Eine galvanische Trennung der Gebäude wäre sinnvoll, ist aber bei Sat.-Koaxverkabelung mit 13/18 oder DiSEqC-Schaltspannung nicht möglich. Mit Angabe der Leitungslänge könnte man abschätzen, ob die Signalzuführung allein schon wegen der Leitungsdämpfung über LWL erfolgen sollte.

    Nach Altnormen mussten die Antennenträger von Freilandantennen mit der Erdungsanlage des Gebäudes blitzstromtragfähig verbunden werden. Diese Bestimmung ist im Zuge der Normenharmonisierung entfallen. Somit kann man davon ausgehen, dass auch Sat.-Leitungen/-Kabel zwischen getrennten Gebäuden einem Blitzschlag geopfert werden dürfen. Wer schon einmal von einem Blitzschaden betroffen war, beurteilt die Zweckmäßigkeit des Opferrisikos gewöhnlich anders als diejenigen, die darauf hoffen, dass St. Florian schon schützen wird.

    Freileitungen sind in der Risikoanalyse nach IEC 62305-2 mit doppelt so hohem Risikofaktor wie Erdkabel angesetzt. Die technisch beste Lösung ist - auch bei kurzen Leitungslängen - eine Mitversorgung über LWL ohne Metallarmierung (Nach neuer IEC 60728-11 ist für Erdkabel "metall free" gefordert, bei Dachantennen ist das aber ebenso wichtig).

    Sofern die Signalzuführung über Koaxleitungen erfolgt, sollten an den Gebäude-Ein- und Austritten stärkere PA-Leiter als nur 2,5 mm² (geschützt) oder 4 mm² Cu (ungeschützt) Querschnitt verwendet werden, meine Empfehlung lautet 10 mm² Cu. Somit keine Erdblöcke sondern Erdwinkel mit (möglichst verstärkter) Erdklemme und dazu möglichst auch energetisch koordinierte SPD 1 Blitzstromableiter und SPD 2 Überspannungsableiter wie z. B. KATHREIN KAZ 12 und KAZ 11 einbauen.

    Jetzt muss ich aus dem Schuhkarton, in dem ich diesmal übernachtet habe, auschecken und dann ab zur ANGAcom (Bin wieder zuhause).
     
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