Erdung altes Haus

Diskutiere Erdung altes Haus im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo liebe Forumsmitglieder, ich habe mich schon in diversen Foren belesen. Bin etliche Themen durchgegangen aber so wirklich denkt jeder...

  1. #1 trekki1990, 17.06.2016
    trekki1990

    trekki1990 Schlitzeklopfer

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    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich habe mich schon in diversen Foren belesen. Bin etliche Themen durchgegangen aber so wirklich denkt jeder irgendwas anderes über das Thema Erdung.
    Jeder hat eine andere Meinung und dann geht es im Thema auseinander und keiner weiß so richtig wie jetzt die korrekte Antwort lautet.

    Ich bin zwar Fachinformatiker, aber habe wirklich nur grundlegendes Verständnis was Elektrik in einem Haus angeht.
    Also seht es mir nach falls ich etwas falsch darlege oder falsch interpretiere ;)

    So, nun zur folgenden Situation:
    Wir haben ein altes Haus (Bj. 1900) gekauft. Alte Elektrik drin (vermutl. 60er). Habe von einer Elektrofirma Zählerschrank und Zuleitung zum Hausanschlusskasten erneuern lassen.
    Hausanschlusskasten (Eigentum des Netzbetreibers) wird vom Netzbetreiber demnächst erneuert.

    Außen am Haus kommen 4 Adern in den Giebel. Keine Ahnung was für ein Netz das ist, gibt wohl Fachbegriffe dafür (TN-C, TN-C-S, etc...).
    Soweit mein Verständnis: Zusätzliche Erdung eigentlich nicht nötig, da dies über den 4. Leiter (Erdung, klassische Nullung?) vom Versorger übernommen wird.

    Zum eigentlichen Problem:
    Letztens war ein Kabel Deutschland Techniker da, der eine Potentialausgleichsschiene gefordert hat.
    Habe gesagt sowas haben wir nicht. Der hat sich die Leitung außen angeschaut und ist gleich wieder abgedampft mit dem Kommentar:
    "Können se gleich wieder stornieren" ... "Hier klemm ich gar nix!".

    Dann in diversen Foren belesen usw usf. Das will ich euch ersparen. Jetzt was ich mir so zusammengeklaubt habe.

    IST-Zustand:
    - Erdung (Potentialausgleich) geht aufs Wasserrohr, was schwachsinnig und nicht mehr zulässig ist, denn die Zuleitung besteht aus Plastik (!)
    - Potikabel (grün) hängt am Zählerschränk (noch nicht angeschlossen)

    Geforderter SOLL-Zustand:
    - Potentialausgleichsschiene im Keller auf die alle Dinge aufgeklemmt werden müssen (wie z.B. auch Wasserleitungen o. Gasleitungen)
    - Kabel vom Zählerschrank mit der Schiene verbinden
    - Staberder in den Kellerboden, da kein Beton darunter, da ist offene Erde teilweise (bei Antenneninstallationen, also was ja Kabelinternet theoretisch ist, mind. 2,5 Meter tief)
    - Potentialausgleichsschiene mit Staberder verbinden

    So habe ich das verstanden. Klingt ja erstmal nicht nach viel Aufwand. Ich vermute ich werde den Erder nicht mit roher Manneskraft 2,5m in den Boden geprügelt bekommen.
    Vorteile soll es aber haben. Der Widerstand wäre dadurch geringer und im Falle eines Falles jemand langt an die Leitungen, löst alles schneller aus um zu schützen.
    Davon abgesehen, dass Kabelinternet dann funktioniert ;)

    Liege ich erst mal damit richtig, was ich so annehme?
    Habt ihr noch Hinweise für mich?

    Fakt ist, die Schiene MUSS für den KD-Techi vorhanden sein, sonst klemmen die nicht. Also ohne gehts definitiv nicht.

    Gruß trekki
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus

    Die Schiene ist schon spätestens seit anfang der 70er Jahren Pflicht. Ohne diese, dürfte es in deinem Haus praktisch keine Schukosteckdose geben. Der Erder ist ein anderes Thema. Erder muss vorhanden sein, wenn TT-Netz ist oder wenn man z.B. eine Antenne hat oder wenn es Kabel Deutschland verlangt oder wenn man ein Haus neu baut. Schaden tut er aber auch in allen anderen Fällen nicht. Wenn es nicht um Antennenerdung geht, dann reicht aber auch ein 1,5m Kreuzerder. 2,5m bekommst du im Keller bestimmt nicht eingeschlagen. Für Antennenerdung reichen auch 2 1,5m Erder 3m voneinander entfernt. Möglich ist auch ein Tiefenerder wenn man ein entsprechendes Schlaggerät besitzt und nicht nach 2m Felsen kommt.
     
  4. #3 Strippe-HH, 17.06.2016
    Strippe-HH

    Strippe-HH Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus

    Eine Tiefenerdung kann man auch außerhalb des Gebäudes herstellen.
    Da du einen Freilandanschluss hast, kann es möglich sein, dass du TT-Netz hast aber das weis der Installateur der die Zähleranlage erstellt hat und auch der Netzbetreiber.
    Eine HES. ( Potischiene) ist nach DIN 18014 Pflicht, daran müssen alle leitende Teile angeschlossen werden, zum HÜP von Kabel Deutschland ist ein NYM 1x6mm² zu verlegen und ein weiterer Erdungsanschluss vorzusehen.
     
  5. #4 trekki1990, 17.06.2016
    trekki1990

    trekki1990 Schlitzeklopfer

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    AW: Erdung altes Haus

    Danke schon mal für eure kurzen prägnanten Antworten! :)
    Habe jetzt erst mal folgendes bestellt:
    - 2x Staberder 1,5m feuerverzinkt
    - 1x Potischiene
    - 2x Anschlussklemme für Staberder
    - 6m Erdungskabel 16mm2

    Habe erst mal günstige Staberder bestellt. Muss schauen ob ich die reingehauen bekomme. Also der Boden müsste weich sein. Keller ist relativ feucht. Das Grundwasser ist auch ziemlich weit oben. Boden ist selbst bei langen Trockenperioden in wenigen Zentimetern Tiefe sehr feucht.

    Das müsste doch die Leitfähigkeit wesentlich verbessern oder?

    Gruß
    trekki1990
     
  6. elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus

    Es reicht ein 4 mm².

    Lutz
     
  7. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus


    Ich würde die Verbindung der Erder untereinander und zur Potischiene mit Bandstahl machen, am Besten V4A oder auch Rundmaterial. das kann man dann alles unter die Erde versenken. Die Verbindung Kupfer zum verzinkten Stahl ist dazu weniger geeignet. Früher gab es auch mal Kreuzerder, da war schon ein paar m Bandstahl mit dran, keine Ahnung ob es das noch gibt.
     
  8. #7 Dipol, 19.06.2016
    Zuletzt bearbeitet: 19.06.2016
    Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    AW: Erdung altes Haus

    Aber Strippe, das hatten wir doch schon alles mal:

    • DIN 18014 ist nur für Neubauten verpflichtend, folglich für Bestandsbauten nicht mal bei nachgerüsteten Erdern Pflicht.
    • Sie fordert zwar bei geschlossenen Wannen unter Absatz 6.7.2 Kombinierte Potenzialausgleichsanlage (CBN) einen PA-Leiter in der Bodenplatte, macht aber auch bei Neubauten keine eigenen Vorgaben zu Haupterdungsschienen.
    • Die Haupterdungsschiene wird lediglich bei den Begriffen unter 3.13 erwähnt und unter 1 Anwendungsbereich auf die tatsächlich zuständige Norm VDE 0100-444 und die DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310 verwiesen.
    • Für Querschnitte der PA-Leiter von Antennenanlagen gilt DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 und danach sind in Angleichung an den zusätzlichen Schutzpotenzilausgleich nach Normenreihe VDE 0100 nur min. 2,5 mm² Cu (geschützt) und min. 4 mm² Cu (ungeschützt) verlangt. Mehr ist immer zulässig aber nicht gefordert.
    Viele Antennenprofis und auch der lange Zeit in für Antennensicherheit zuständigen nationalen wie auch internationalen Normengremien federführende Herr H. G., sind über die 2,5 mm² bei geschützter Verlegung wenig begeistert. Da bleibt insbesondere wegen den bei konventionellen Antennendirekterdungen unvermeidlichen Teilblitzströmen ein flaues Gefühl.

    Zustimmung zum ersten Satz, St/tZn und Kupfer verträgt sich nicht.

    Kreuzerder mit angeschweißter Anschlussfahne gibt es bis 1,5 m Länge. Die vereinfachen den Anschluss aber nur, wenn sie in eine HES eingeführt werden können und keine erdungspflichtige Dachantenne mit angeschlossen werden muss.
     
  9. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus

    Naja, wenn er einen Kabelanschluss haben will, wird er wohl keine Dachantenne brauchen.
     
  10. elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    AW: Erdung altes Haus

    Von Kabelfernsehen seht da nix, vielleicht nur Telefon und Internet.

    Lutz
     
  11. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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