Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

Diskutiere Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ? im DIN / VDE Richtlinien Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hier der link zu einem Gutachten - Hut ab davor. Meine Gedanke: trau keiner Statistik die du nicht selbst geschönt hast::rolleyes: .............

  1. #1 hansano, 08.03.2013
    hansano

    hansano Leitungssucher

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    [FONT=&amp]

    Hier
    der link zu einem Gutachten - Hut ab davor. [/FONT]

    [FONT=&amp]Meine Gedanke: trau keiner Statistik die du nicht selbst geschönt hast:[/FONT]:rolleyes:


    [FONT=&amp] .......... vermutete Unfallquote mit tödlichem Ausgang von jährlich 4 Unfällen mit Haartrocknern in Deutschland. F[/FONT][FONT=&amp]ür die Jahre 2002 bis 2006 und 2008 konnten keine Hinweise auf Todesfälle im Badezimmer mit Haartrocknern ermittelt werden.
    [/FONT]
    [FONT=&amp]Für die Jahre 2007, 2009 und 2010 wurden insgesamt sechs Todesfälle registriert. Keine Daten für die Folgejahre. [/FONT][FONT=&amp]Da könnte man glatt auf die Idee kommen, dass die Maßnahmen zum Schutz greifen. [/FONT]:D


    [FONT=&amp]Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl aller 27 in der Eurostat-Statistik erfassten [/FONT][FONT=&amp]Mitgliedstaaten der EU und Nicht-Mitgliedstaaten mit 501 Mio. Einwohnern ergibt dies für Europa eine vermutete Zahl von ca. 62 Toten bei der Benutzung von Haartrocknern pro Jahr.

    Multipliziert mit dem durch die WHO auf ihrer 55. Tagung der Regionalkomitees für Europa (EUR/RC55/10) genannten Faktor von 300 (Anzahl derUnfälle zu Anzahl der tödlichen Unfälle) wären das rund 18 600 Stromunfälle jährlich.
    Und das nur durch Haartrockner allein.
    [/FONT]:Hammer:

    [FONT=&amp]Für eine Vergleichbarkeit als auch für die Erkennung der Ursachen von Stromunfällen und der Entwicklung geeigneter Maßnahmen zu deren Vermeidung ist eine aussagefähige Statistik unumgänglich. – vier Abschnitte weiter heisst es: Es konnten keine gesonderten Daten von tödlichen Unfällen durch Haartrockner in den recherchierten offiziellen Statistiken ermittelt werden.[/FONT]:confused:

    [FONT=&amp]Es konnten aus anderen Staaten, z. B. Österreich, Schweiz, Rumänien und Frankreich [/FONT][FONT=&amp]nur einzelne Todesunfälle durch Haartrockner ermittelt werden.[/FONT]
    [FONT=&amp]Da drängt sich doch der Gedanke auf – der Mensch ist doch nicht so blöd.[/FONT];)

    [FONT=&amp]Von einem Haartrockner geht die Gefährdung eines elektrischen Schlages aus. [/FONT]
    [FONT=&amp]
    Wie [/FONT][FONT=&amp]die statistischen Zahlen zeigen, ist diese Gefährdung während der Benutzung bei [/FONT][FONT=&amp]Anwesenheit von Wasser besonders groß. Ach was.[/FONT]:Hammer:
    [FONT=&amp]
    Bei einem Wassertest hätten a[/FONT][FONT=&amp]lle Haartrockner versagt. Durch Eindringen von Feuchtigkeit oder Wassers (leitfähigen Flüssigkeit) bis zu den Spannung führenden Teilen wird die Luftisolierung überbrückt und der Haartrockner verliert alle in ihm realisierten Schutzmaßnahmen–[/FONT]
    [FONT=&amp]Da muss ich überlegen ob ich diesesGedankenmuster auch auf andere elektrische Betriebsmittel übertragen kann.[/FONT]:confused:

    [FONT=&amp]Mein Fazit: da haben sie sich zwei Menschen ganz viele Gedanken gemacht. Und ich habe das Gefühl das ganz viel Geld verbrannt wurde, aber es war ja Winter und es soll wieder kälter werden.[/FONT]:D
    [FONT=&amp]
    [/FONT]
     
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  3. #2 der lektro, 08.03.2013
    der lektro

    der lektro Hülsenpresser

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  4. #3 hansano, 08.03.2013
    hansano

    hansano Leitungssucher

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    kenn ich.

    Allein schon die Einleitung:„Tod durch Fön in der Badewanne“ Schlagzeilen dieser Art liest man leider immer wieder. Und betroffen sind insbesondere Kinder. Gerade in der Winterzeit häufen sich Unfälle im Badezimmer.

    Irgendwer will sich immer in den Vordergrund drängen. Wann war denn nun der letzte Unfall mit Fön in der Wanne?

    Ich will die Gefahr welche durch elektrische Betriebmittel im Wasser ausgeht nicht kleinreden, aber das Schutzziel in D ist schon sehr hoch.
     
  5. #4 der lektro, 08.03.2013
    der lektro

    der lektro Hülsenpresser

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    das ist normal geworden, Behauptungen werden aufgestellt aber nicht bewiesen.
     
  6. #5 Funki, 15.03.2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.03.2013
    Funki

    Funki Schlitzeklopfer

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    SWP Autor: HEL | 27.10.2012 ,Süßen - 27.10.2012
    Kleinkind durch Föhn getötet Ein zweijähriger Junge ist am Mittwoch gegen 21 Uhr in einer Wohnung in Süßen zu Tode gekommen. Der Junge, der im kommenden Monat drei Jahre alt geworden wäre, saß in der Badewanne, als ein an eine Steckdose angeschlossener Föhn in das Wasser fiel.

    Ich denke die erste Frage ist damit beantwortet. Ab und zu einmal Googeln "Unfall Tod Föhn 2012" oder anderes Jahr oder ähnliche Kombination hilf beim
    Erkenntnisgewinn.

    29.10.2012 – Fön Stromschlag Badewanne Tod ... Die vorläufige Bilanz der Unfälle (mit Fön in der Badewanne) des Jahres 2012 sieht wie folgt aus: ...

    Zeitungsbericht
    02.03.2012 – Februar lag in Pottenstein eine Frau tot in der Badewanne. Ein Föhn war ins Wasser gefallen. Neben Notarzt und Rettungswagen wurden die ...

    Rossmann Fön Rückrufe


    04.6.2012 Rückrufe Elektro / Elektronik 0. Rückruf: Drogeriemarkt Rossmann ruft Haartrockner zurück. Geräte können sich im ausgeschalteten Zustand ...

    Die offiziellen Zahlen von Elektrototen im Haushalt gib es bei www.gbe-bund.de
    Bietet statistische Daten und Hintergrundinformationen zu allen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens.

    m.f.G.
    [TR="bgcolor: #e5e5e5"] [/TR] [TR="bgcolor: #e5e5e5"] [/TR] [TR="bgcolor: white"] [/TR] [TR="bgcolor: white"] [/TR] [TR="bgcolor: white"] [/TR] [TR="bgcolor: white"] [/TR] [TR="bgcolor: white"] [/TR]
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    Edit by kaffeeruler: Link´s setzen muss auch gelernt sein. Wenn man es macht sollten sie auch gehen
     
  7. #6 Bewusstseinsspalter, 15.03.2013
    Bewusstseinsspalter

    Bewusstseinsspalter Lüsterklemmer

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    Um welchen Erkenntnissgewinn geht es eigentlich ? Das das Leben voller Gefahren steckt ? :eek:

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit durch einen Autounfall ums Leben zu kommen, im Vergleich zum Föhntod ? Hier vorallem die Unterscheidung zwischen männlich und weiblich. Oder föhnt der moderne Mann nicht ?
    Wieviel Leute sind durch einen Gasunfall ums Leben gekommen ? Oder durch Messer und Gabel ? ......oder, oder, oder......

    Gruß.....
     
  8. #7 Lötauge35, 16.03.2013
    Lötauge35

    Lötauge35 Lichtbogenlöscher

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    möglicherweise fehlt ein entsprechender Warnhinweis auf dem Fön...
     
  9. #8 der lektro, 16.03.2013
    der lektro

    der lektro Hülsenpresser

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    ist das nicht fön, ist das nicht wunderfön? :stupid:
     
  10. Funki

    Funki Schlitzeklopfer

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    Es sollten keine Links sein, sondern lediglich Hinweise wo der interessierte Leser etwas finden kann. Man sollte also neben Lesen auch schreiben können.

    Da es hier um Leben und Tod geht, ist vielleicht etwas mehr Ernsthaftigkeit angebracht.

    Die Vergleiche mit anderen Unfallarten sind fast wie der berühmte Vergleich zwischen Birnen und Äpfeln.

    Beim Vergleich zu Autounfällen braucht man sich nur einmal die Preise der PKW in den letzten 10 Jahren ansehen. Ein Skoda Oktavia kostete
    um 1999 ca. 26000 DM, heute etwa so ähnlich in Euro. Dazu gekommen sind hinsichtlich technischer Sicherheit eine ganze Anzahl Maßnahmen
    wie mehrere Airbags, ABS, Assistenzsysteme u.ä. . Das über alle produzierten und verkauften Autos aller Typen aufgerechnet und gegen die Absenkung der Todesfallzahlen gegengerechnet ergibt bestimmt auch eine interessante Summe.

    Blitztote gibt es im Schnitt im deutschsprachigen Raum ca. 10 jährlich, die meisten außerhalb von Gebäuden. Was dagegen an Forderungen in der Nähe von Gebäuden hinsichtlich Potentialsteuerung zum Schutz von Personen verlangt und eingebaut wird, ist wohl auch ein höher Betrag, bei dem
    keiner nach einer Begründung und der Verhältnismäßigkeit fragt.

    So ist es wohl auch zulässig bei Todesfällen mit Föhn die Aussage zu vertreten, daß jeder Tote einer zu viel ist, wenn sich mit einfachen technischen Maßnahmen, die auch noch am Weltmarkt vorhanden sind und offensichtlich was den RCD 6 mA, Millionenfach eingesetzt in den USA, betrifft für weniger als 2 $ pro Stück zu haben sind. Das ist bezahlbare Sicherheit vor der sich Europa und Deutschland bisher, warum weiß man nicht so genau scheut. Gleiches betrifft die polarisierte Steckdose im analogen Zusammenhang.

    Das analoge Meinungen zum Teil auch andere vertreten kann man im Internet und in Fachbüchern nachlesen.

    Dazu ein paar zitierte Beispiele. Daran wird deutlich das es nicht nur um den Föhn oder Haartrockner und das Bad geht sondern um mehrere Geräte in Räumen mit besonderen Umgebungsbedingungen.

    Auszug Bericht der Arbeitsgruppe „Fehlerstrom-Schutzschalter“ der Kommission Arbeitsschutz und Normung, Sankt Augustin Stand: Oktober 2001

    „3.1 Literatur
    Beim Niederspannungsunfall der Elektrolaien stehen mit rund 47% Schäden oder Fehler an elektrischen Betriebsmitteln und Anlagen als erstrangige Unfallursachen im Vordergrund. ... Schäden an Steckvorrichtungen, an Anschluss- und Verlängerungsleitungen und an Kupplungen sowie mangelhafter Schutz gegen direktes Berühren an den Geräten selbst sind in erster Linie für dieses Unfallgeschehen maßgebend. ... Bei fast ¾ aller Unfälle mit Elektrohandwerkzeugen waren Schäden oder Fehler am Werkzeug einschließlich seiner Zuleitung die Unfallursache; ¼ der Unfälle trat ein, ohne dass das Elektrohandwerkzeug fehlerhaft war. Bei diesem Anteil lagen die Fehler u.a. in der Anlage, z.B.: Schutzleiterfehler und Isolationsfehler in Steckdosen, Isolations- oder Schutzleiterfehler in Verlängerungsleitungen, oder es wurden mit dem Werkzeug unter Spannung stehende Leitungen angebohrt, angesägt oder angeschliffen. 35% aller Schäden oder Fehler am Elektrohandwerkzeug waren Defekte an der Isolierung der beweglichen Anschlussleitung innerhalb der freien Leitungslänge und an der Kabeleinführung, am Knickschutz oder der Zugentlastung. Neben den Gerätefehlern sind etwa mit 11% Fehler in der Anlage, insbesondere schadhafte Steckdosen, zu nennen. ... Unfallursachen durch Gerätefehler werden als Sachfehler ausgewiesen, obwohl sie bei richtiger Information der Elektrolaien auch als Verhaltensfehler organisatorischer Art durch Fehlverhalten Dritter für die Arbeitssicherheit verantwortlicher Personen zu werten wären. Da die Gerätefehler und häufig auch die Anlagenfehler, z.B. defekte Steckdosen, von den Verunglückten auch bei geringem technischem Verständnis bei einfacher Sichtprüfung hätten erkannt werden können, liegen die Unfallursachen auch in Unachtsamkeit und Leichtsinn der Verunglückten. Den für die Sicherheit Verantwortlichen sind Versäumnisse anzulasten, da notwendige Prüfungen nicht durchgeführt wurden oder als zu wenig häufig bezeichnet werden mussten“ .

    „In jedem von der Maschinenbau- und Metall-BG untersuchten Kleinbetrieb waren durchschnittlich 2 Schutzleiter-Fehler zu verzeichnen, was auch für diesen Bereich das hohe Gefährdungspotenzial aufzeigt.

    Nach Ansicht der Arbeitsgruppe ist darüber hinaus zu befürchten, dass die Mängelliste bei privaten Anlagen zukünftig größer wird. Denn Versorgungsnetze werden zunehmend auch privat betrieben und diese privaten und harter Konkurrenz ausgesetzten Betreiber sind dann für die Kontrolle der Anschlussbedingungen zuständig.
    Zudem steht zu befürchten, dass auch die etablierten EVUs zur Überprüfung der Anschlussbedingungen wegen des ständig steigenden Kostendrucks weniger Ressourcen aufbringen werden.“

    „3.3 Situationen, die nach Ansicht der Arbeitsgruppe zu Gefährdungen durch elektrischen Schlag bei Benutzung von Betriebsmitteln führen können, unterschieden nach deren Schutzklasse

    2. bei Betriebsmitteln der Schutzklasse II (dazu gehören in der Regel auch alle Zuleitungen):
    • Beschädigung
    • Überbrückung beider Isolierungen (Feuchte, Krustenbildung etc.)
    Einige Geräte der Schutzklasse II können daher streng genommen nicht als solche betrachtet werden, da bei ihnen – selbst bei bestimmungsgemäßem Gebrauch – die Isolation nicht den Betriebsbedingungen standhält.“
    __________________________________________________________________________________________________________________________
     
  11. Funki

    Funki Schlitzeklopfer

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    AW: Der Fön – ein substanziell gefährliches Produkt ?

    ____________________________________________________________________________________________________________________________
    Kommission Arbeitsschutz und Normung KAN
    Auszug Überlegungen zur Verringerung von Gefährdungen durch elektrischen Schlag bei Niederspannung Stand Juni 2003
    basierend auf dem Bericht der KAN-Arbeitsgruppe „Fehlerstrom-Schutzschalter“

    „1 Gefährdungen durch elektrischen Strom bei Niederspannung
    1.1 Einführung
    In bestimmten Bereichen treten verstärkt Gefährdungen auf. Dazu gehören z.B. Nassbereiche der Metallindustrie und Kleinstbaustellen. Darüber hinaus kann es zu Gefährdungen beim Umgang mit Kernbohrmaschinen und handgeführten Nass- und Trockenschleifmaschinen oder beim Einsatz von elektrischen Geräten in der Landwirtschaft kommen.
    Auch im Privathaushalt und hier insbesondere in Badezimmern, im Freien (Gartenbereich) und in Küchen kommen Elektrounfälle vor.

    1.2 Verschiedene Arten des Fehlerschutzes
    Betriebsmittel der Schutzklasse II
    Bei Betriebsmitteln der Schutzklasse II (dazu gehören in der Regel auch alle Zuleitungen) wird Fehlerschutz durch zusätzliche Isolierung oder verstärkte Basisisolierung erreicht und nicht durch Abschalten.
    Folgende Situationen können zu Gefährdungen durch elektrischen Schlag bei Benutzung von Betriebsmitteln der

    2.2 Zusätzliche Maßnahmen an der festen Installation
    Um das Restrisiko an der festen Elektroinstallation zu reduzieren sind folgende zusätzliche Maßnahmen denkbar:

    c) Anpassung von privaten Altanlagen an den Stand der Technik.
    Eine Anpassung privater Altanlagen wäre in vielen Fällen mit einem enormen Aufwand verbunden, da über den Einbau von neuen Geräten und Schaltern hinaus beispielsweise auch neue Leitungen verlegt werden müssten. Eine weniger tiefgreifende Maßnahme wäre die Beschränkung auf Teilbereiche – so könnte man sich z.B. auf Badezimmer und Küchen beschränken oder nur die Steckdosen mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ausrüsten. Altanlagen genießen jedoch einen bestimmten Bestandsschutz. Die Akzeptanz einer Aufhebung des Bestandsschutzes ist eher fraglich. Zudem besitzt der Bestandsschutz gewissermaßen Verfassungsrang.
    e)
    Da, wo Gefährdungen wegen erfahrungsgemäß nicht erfolgender Überprüfungen von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen auftreten, wird der Einsatz von Geräten geprüft, die ihre Funktionsfähigkeit selbst überwachen.

    Bisher durchgeführte Untersuchungen (z.B. von Prof. Biegelmeier in Österreich, der Elektroberatung Bayern, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin oder den Berufsgenossenschaften) ergaben, dass bis zu 6% aller untersuchten, fest installierten Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllten. Dabei bleibt der Benutzer jedoch im Glauben, er sei geschützt.

    Ohne Zweifel würde ein regelmäßiges Drücken der Prüftaste diese Situation erheblich verbessern, denn der Defekt würde erkannt und die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung könnte im Falle eines Defektes ausgewechselt werden. Zudem
    bewirkt das Drücken der Prüftaste neben der Testfunktion auch eine Rekonditionierung wichtiger Funktionen, die ansonsten mit zunehmender Alterung ausfallen können. Es handelt sich um ein Komfortproblem mit einiger Sicherheitsrelevanz, denn trotz bestehender Vorschriften und Empfehlungen wird die Prüftaste häufig nicht regelmäßig gedrückt.

    2.3 Zusätzliche Maßnahmen an den ortsveränderlichen Betriebsmitteln Um das Restrisiko bei der Nutzung ortsveränderlicher Betriebsmittel an Steckdosen zu reduzieren, ist auch der Einsatz portabler Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (PRCD) möglich. Ein PRCD stellt dabei keine Schutzmaßnahme im eigentlichen Sinne dar, sondern ist
    immer als so genannte Schutzpegelerhöhung aufzufassen.

    Man unterscheidet 3 Typen von PRCD:
    - mit nicht geschaltetem Schutzleiter, das heißt, im Fehlerfall werden nur der Phasen-und der Neutralleiter geschaltet. Diese Schalter werden in der inzwischen in Europa übernommenen Norm IEC 61540 behandelt.
    - mit geschaltetem Schutzleiter, das heißt, im Fehlerfall werden der Phasen-, der Neutral- und der Schutzleiter geschaltet. Diese Schalter werden in der Norm DIN VDE 0661 behandelt.
    - mit geschaltetem Schutzleiter und Prüffunktionen wie sie in der Berufsgenossenschaftlichen Information BGI 608 gefordert sind. Diese Schalter stellen auch die Schutzleiterfunktion sicher und sind bei Schutzleiterfehlern gar nicht einzuschalten
    (sie werden häufig als PRCD-S bezeichnet).

    In vielen internationalen Gremien und auch seitens einiger Experten in Deutschland wird der Einsatz von PRCD mit nicht geschaltetem Schutzleiter nach IEC 61540 als ausreichend angesehen.

    Nach Einschätzung der Arbeitsgruppe muss die Risikoanalyse jedoch gestaffelt durchgeführt werden. In diesem Falle muss man davon ausgehen, dass mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ein dauerhafter Fehler in der festen Elektroinstallation vorliegen kann (der "1. Fehler" im Sinne der Ein-Fehler-Theorie). Dies heißt, dass die Zuverlässigkeit des Komplexes Schutzleiter/Abschaltorgan aus sicherheitstechnischer Sicht kritisch ist. Somit kommt man bei der Risikoanalyse von ortsveränderlichen Geräten zum Schluss, dass bei Normalbetrieb neben einem Fehler an der festen Elektroinstallation ein zusätzlich am Gerät auftretender Fehler ähnlich wahrscheinlich ist wie ein 1. Fehler. Gleichzeitig kann er aber zu erheblichen Gefährdungen führen, die mit denen von einem "2. Fehler" verursachten vergleichbar sind.

    4 Vorschläge der Arbeitsgruppe

    4.1 Neue feste Elektroinstallationen
    Nach Ansicht der Arbeitsgruppe müssten alle festen Elektroinstallationen über eine FehlerstromSchutzeinrichtung (z.B. mit I.N = 300 mA) möglichst im Verteiler verfügen, die jedoch noch nicht die Empfindlichkeit eines Zusatzschutzes haben muss;
    zudem müssten alle Steckdosen- und Lichtstromkreise jeweils mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen I.N = 30 mA geschützt sein; diese bieten den gewünschten Zusatzschutz, da gefährliche Fehlerströme = 30 mA rechtzeitig abgeschaltet werden.

    4.2 Ortsveränderliche Geräte der Schutzklasse II
    Nach Ansicht der Arbeitsgruppe müssten einige am Netz betriebene Geräte der Schutz-klasse II mit portablen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (I.n = 30mA) zur Schutzpegelerhöhung ausgerüstet sein; darunter fallen:
    - ortsveränderliche Nass- und Trockenschleifmaschinen,
    - Kernbohrmaschinen,
    - ortsveränderliche landwirtschaftliche Geräte,
    - ortsveränderliche Gartengeräte,
    - ortsveränderliche Hochdruckreiniger,
    - ortsveränderliche Reinigungsgeräte,
    - mit oder im Wasser funktionierende ortsveränderliche Pumpen.
    Dabei muss die portable Fehlerstrom-Schutzeinrichtung einen möglichst großen Bereich der Anschlussleitung zur Stromversorgung mitschützen, d.h. möglichst nahe an der Versorgung (Stecker) positioniert sein.

    4.3 Ortsveränderliche Geräte der Schutzklasse I
    Nach Ansicht der Arbeitsgruppe ist eine Schutzpegelerhöhung bei all den Geräten der Schutzklasse I notwendig, die beim Betrieb in der Hand geführt werden oder auf Grund von Bauart, Nutzung und üblichem Einsatzbereich eine besondere Gefährdung darstellen (z.B. Leitungsroller, Betonmischmaschinen), denn:
    - die Zuverlässigkeit des Komplexes Schutzleiter/Abschaltorgan ist kritisch, Anlagenfehler können zweifellos bestehen; diese Tatsache ist vom benutzten ortsveränderlichen Gerät unabhängig;
    - in der Regel tritt ein Fehler während der Bedienung des Gerätes auf.
    Nach Meinung der Arbeitsgruppe müssten diese Geräte der Schutzklasse I mit portablen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit geschaltetem Schutzleiter in Verkehr gebracht werden. In jedem Fall müsste die portable Fehlerstrom-Schutzeinrichtung einen möglichst großen Bereich der Anschlussleitung zur Stromversorgung mitschützen, d.h. möglichst nahe an
    der Versorgung (Stecker) positioniert sein.“

    Sicherheitsgrundnorm DIN EN 61140 (VDE 0140-1:2001-08)

    untersetzt für Sonderfälle

    vorgesehene Verwendung mit erhöhtem Risiko, z. B. für Bereiche mit niederohmiger
    Verbindung von Personen mit dem Potential der Erde, zusätzlichen Schutz festzulegen.

    zusätzlicher Schutz darf in der Anlage, im System oder im Betriebsmittel erfolgen
    besondere Fällen - Folgen von Doppel- oder Mehrfachfehler in Betracht zu ziehen.

    Verwendung von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) zusätzlicher Schutz gegen
    ELEKTRISCHEN SCHLAG anerkannt in Fällen, in denen andere Schutzmaßnahmen
    nicht wirksam sind und/oder im Falle der Sorglosigkeit der Benutzer (RCD =< 30 mA)
     
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