Neue Installation für altes Haus

Diskutiere Neue Installation für altes Haus im Grundlagen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Liebe Fachleute, gegeben sei ein altes Haus mit 2 Vollgeschossen, Baujahr 1920, Erweiterung 1966. Die Installation ist mit 3 Zählern für Wohnungen...

  1. #1 Bastler2004, 29.05.2007
    Bastler2004

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    Liebe Fachleute, gegeben sei ein altes Haus mit 2 Vollgeschossen, Baujahr 1920, Erweiterung 1966. Die Installation ist mit 3 Zählern für Wohnungen 1 und 2 sowie Allgemein (Klingel, Treppenhaus etc.).
    Diese 3 Zähler hängen grundhässlich auf Putz im Flur des Erdgeschoß und sollen weg. Weg soll auch die gesamte Verkabelung des Hauses, weil sie noch in klassischer Nullung ausgeführt ist.

    Das Haus wird nun ein Einfamilienhaus, es genügt dann ein Drehstromzähler im Keller.

    Im Keller sollen auch wenige Sicherungen für die Keller/Aussenstromkreise eingebaut werden, die restlichen Sicherungen mit eigenen RCD sollen in die jeweilige Etage (Ergeschoß und Obergeschoß) jeweils in 1- oder 2-reihigen Unterputzverteiler.

    Soll in den Keller ein Komplettschrank (z. B. VOLTUS 01408509)? 72 Automatenplätze sind doch sicher zu viel?
    Genügt vielleicht auch eine Zählertafel (z. B. VOLTUS 01401383) mit 11 Automatenplätzen in einem geeigneten Aufputzschrank (z.B. Hager FP41T)eingebaut? Anschluß soll nach EnBW in Baden-Württemberg erfolgen.
    Oder ist beides etwa gleich teuer? Oder gibt es ein Mittelding?

    Ein SLS am Zählerplatz scheint heutzutage obligatorisch. Der passt doch unten in die Zählertafel?

    Ist es richtig, dass jeder RCD (FI) eine Vorsicherung mit passendem Wert braucht?

    In die 11 Automatenplätze sollten dann wohl ein Leitungsschutzschalter 3-polig, 25A (Vorsicherung für den RCD, 3 Plätze), RCD Fehlerstrom-Schutzschalter 4P 25A 30mA (4 Plätze) und 4 Leitungsschutzschalter 1-polig, B16A für Kellerlicht, Kellersteckdosen, Heizung und Aussensteckdose.
    Ist das so weit machbar und sinnvoll?

    Direkt hinter dem Leitungsschutzschalter 3-polig, 25A hätte ich gerne eine Drehstromsteckdose, falls im Haus mal ein größeres Werkzeug benutzt werden muss.
    (Schweißtrafo, Betonmischer etc.) Nimmt man da eine 16A- oder eine 32A-Steckdose?

    In den beiden Wohnetagen würde ich dann jeweils Leitungsschutzschalter 3-polig, 25A (Vorsicherung für den RCD, 3 Plätze), RCD Fehlerstrom-Schutzschalter 4P 25A 30mA (4 Plätze) und je nach der Anzahl der Stromkreise Leitungsschutzschalter 1-polig, B16A für Licht und Steckdosen annehmen. Waschmaschine, Trockner etc. bekommen jeweils einen eigenen Leitungsschutzschalter, der Herd einen eigenen 3-poligen.
    Auch sinnvoll? Was habe ich vergessen?

    Werden heute noch Geräte (Waschmaschine?) ohne RCD angeschlossen? Die dürfen dann aber wohl nicht im Badezimmer stehen, oder?

    Nehme gerne weitere Tipps oder auch Kritik entgegen.

    Gruß Bastler2004
     
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  3. #2 Elektro, 29.05.2007
    Zuletzt bearbeitet: 29.05.2007
    Elektro

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    AW: Neue Installation für altes Haus

    Der SLS ist im unteren Zählerbereich einzubauen.

    Ein FI kann durch die Vorgeschaltete Sicherung abgesichert werden.
    Das ist in der Regel der SLS im Zählerschrank. Beispiel SLS 63A FI mit 63A

    Es ist auch möglich einen kleineren FI mit Vorsicherungen einzusetzten.
    Beispiel 63A SLS>35A Sicherung >40A FI

    Eine weitere möglichkeit ist der Überlastschutz durch nachgeschaltete Sicherungen.
    Beispiel 63A SLS >40A FI> max. 4mal 10A LS je Ausenleiter nachgeschaltet.

    Im TT System geht heute nichts ohne FI.
    Im TN System sind Stromkreise ohne FI möglich. Bei TN ist nur in Sonderbereichen wie Außensteckdose und Bad ein FI vorgeschrieben. Es gibt auch hier wieder Ausnahmen....

    Ich bin für einen FI Schutz für alle Stromkreise. Jedoch min. 2FI je Verteiler, damit nicht alles gleichzeitig aus ist.

    DIN 18015 und TAB 2000 schreibt für die Zuleitung zum Verteiler eine Leitung die mit 63A belastet werden kann.

    Deine 25A Vorsicherungen sind zu wenig. Auserdem nicht Selektiv*.

    * Selektiv, nur die der Fehlerstelle am nächsten gelegene Schutzeinrichtung darf abschalten.

    Ohne Wasserversorgung und E-Heizung sollten 3 mal 35A von der Leistung für eine Wohnung reichen. Wenn nötig, als Vorsicherung keine LS, besser Neozed verwenden.

    In Verteilern Reserve Platz vorsehen. Auch aus Temp. gründen darf eine Verteilung nicht zu 100% belegt werden.

    Welche Leistung deine Drehstromgeräte haben, kann ich nicht sagen.
    Ein Drehstromanschluß für 16A ist oft einfacher, als ein 32A zu machen.
    Bei 32A, muß der Verteiler der die Dose Versorgt entsprechend vorgesichert sein.

    Wenn ein 63A SLS im Zählerschrank vorhanden ist, und die Verteilung im Keller keine weitere Vorsicherung hat, können einfach beide Dosen unter dem Verteiler angebracht werden.

    Weitere Hinweise und Links sind in diesem Beitrag zu Finden.

    Besonders Link zur Haupstromversorgung, Bad ...
    http://www.elektrikforen.de/grundla...tion/1729-unterverteilung-ls-fi-etc-wahl.html

    Mit freundlichen Gruß Elektro

    PS hier noch ein Link zu Vorgaben deines Versorgers
    EnBW AG: Technische Anschlussbedingungen

    Ausführung des Zählerplatz mit einem Fachbetrieb besprechen. Möglicherweise auch rücksprache mit dem Versorger. Der Klemmraum über dem Zähler darf meistens nicht als Verteiler genutzt werden. Je nach Versorger gelten andere vorgaben.
     
  4. #3 Bastler2004, 29.05.2007
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    AW: Neue Installation für altes Haus

    @Elektro:
    Danke dass du dir die Mühe machst, meine Ausführungen zu kommentieren!

    Ich hatte das in folgender Reihenfolge angenommen:

    Hauseinführung mit NH-Sicherungen ??A > vorhandenes Kabel ??mm² > SLS 63A > Zähler > LS 25A für RCD > RCD 25A > LS 16A > Verbraucher.
    Das wäre doch selektiv?

    Hinter dem RCD 25A die CEE-Steckdose.
    Selektiv?

    Parallel zum LS 25A dann die Leitungen zu den beiden anderen Etagen. Dort jeweils wieder LS 25A für RCD > RCD 25A > LS 16A > Verbraucher.
    Auch noch selektiv?

    Falls nicht, wo ist mein Denkfehler?
    Wenn möglich bitte ein Beispiel.

    Im Keller müsste eigentlich ein RCD mit Vorsicherung reichen, wenig Verbraucher.
    Im EG und OG dann je 2 RCD mit Vorsicherung?

    Grundsätzlich möchte ich halt nicht immer in den Keller und wieder rauf und wieder runter und nochmal rauf wenn ich z. B. nur eine andere Leuchte aufhängen will. Nur deswegen möchte ich eigentlich die LS 16A in der selben Etage wie der zugehörige Verbraucher.
    Wenn´s doch ein Komplettschrank in Keller sein soll ist der eben fast leer. Eigentlich vergleichbar mit einem 3-Familien-Haus, nur eben mit 1 Zähler.

    Mit der Bitte um weitere Hinweise, viele Grüße, Bastler2004
     
  5. #4 Elektro, 29.05.2007
    Zuletzt bearbeitet: 29.05.2007
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    AW: Neue Installation für altes Haus

    Die 25A FI kanst du für eine Wohnung vergessen.

    Wenn keine Heizung verwendet wird,
    verwende 40A FI , die Kosten kaum mehr.

    Bei 2 mal 40A FI mit 3Phasen je Phase 2 mal 16A möglich.
    Bei 63A SLS kann eine weitere Vorsicherung entfallen.
    Die Zuleitung ist so oder so auf 63A auszulegen.

    Das sind 2* FI je 3* Phasen je 2 *B16

    Zusammen 12 einzelne Automaten
    Also Herd + 9 Wechselstromkreise

    Das spart Platz und Geld und ist besser Selektiv sowie Ausfall sicherer.

    In den Wohnungen 3fach Verteiler einbauen.

    Wenn du keine Vorsicherungen hast,je einen Hautschalter im Verteiler im Keller für die Verteilungen einbauen.
    Wenn du Vorsicherungen möchtest, sicher im Keller jede Zuleitung zu den Verteilern mit 35A ab.
    Dann brauchst du für die LS nicht zu Rechen.
    Dafür gibt es Neozed mit "Schalter". Lasttrennschalter für NEOZED-Sicherungseinsätze D02,
    LlNOCUR Gut zum Freischalten.
    Den Platz hast du ja im Verteiler im Keller über.

    Wenn Warmwasser mit Strom erzeugt wird ist die Planung anders.

    Hier noch ein Link
    http://www.europa-lehrmittel.de/html/technikredaktion/17AAUSST.pdf
     
    Michael gefällt das.
  6. #5 Bastler2004, 30.05.2007
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    AW: Neue Installation für altes Haus

    Welchen Vorteil hat so ein Linocur gegenüber einem entsprechenden LS? Den Preis eher nicht ;-)
    Hat das was mit den Auslösekennlinien zu tun?

    ACK, Heizung und Warmwasser mit Gasbrennwert.

    Gruß Bastler2004
     
  7. #6 Elektro, 01.06.2007
    Zuletzt bearbeitet: 01.06.2007
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    AW: Neue Installation für altes Haus

    Hallo Bastler,

    wir haben früher Leitungsschutzschalter für die Endstromkreise verwendet. Für die Hauptstromversorgung dann Schmelzsicherungen.

    Heute ist in der Hauptstromversorgung meistens der SLS zu finden.

    Ein LS hat den vorteil, das dieser schnell wieder eingeschaltet werden kann.

    Eine Neozed Sicherung hat den Vorteil, das bei Problemen mit dem Nenstrom und Typ, die Anlage schnell angepasst werden kann. Einfach Sicherung tauschen. Sicher nur in dem Bereich den die Leitung erlaubt.
    Da hier jedoch 63A vorgegeben werden, ist da Spielraum.

    Wenn du einen 25LS einbaust, und es Probleme mit den 25A gibt, ist ein neuer LS zu kaufen.

    Bei nicht genau zu Planenden Anlagen ist bei einer Schmelzsicherungen mehr Spielraum.


    Selektiv
    Ich finde in den Unterlagen nur Angaben wie LS gegenüber Schmelzsicherungen Selektiv sind. Bei LS - LS finde ich keine Tabellen.

    Da muß ich selber Fragen, ob hier auch der Faktor 1,6 gilt.

    Der Vorschlag 35A Schmelzsicherungen habe ich auch gemacht, weil ich keine 35A LS kenne. Ich finde nur 32A.

    Nach weiterer suche habe ich jedoch 40A LS gefunden, die würden gut zu den 40A FI passen.

    Die zusätzlich Sicherung mit 35A oder 40A, lassen wenig Spielraum, wenn es um Selektivität geht.

    Eine CEE Drehstromsteckdose 32A ist so nicht möglich. Auch ein großer DH für Warmes Wasser wird so nicht gehen.


    Ich würde hier erst mit dem Versorger sprechen, ob auch ein SLS mit 63A vorgegenen wird.

    Ob mit oder ohne Vorsicherungen und ob Hauptschalter einzubauen sind, würde ich mit einen Fachberieb vor Ort besprechen.
    Die kennen die VNB wünsche am besten.

    Da im Zählerbereich so oder so ein Fachbetrieb nötig ist, macht das die wenigsten Probleme.

    Gruß Elektro
     
  8. elo22

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    AW: Neue Installation für altes Haus

    Das sagt dir dein eingetragener Elektrofachmann der die TAB des zuständigen VNB kennt.

    Lutz
     
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