Neue DIN 18015; Aus für 1,5mm² zum Herd !!!

AW: Neue DIN 18015; Aus für 1,5mm² zum Herd !!!

Ist diese Diskussion nicht sowieso Hinfällig ?

Ich möchte Behaupten, dass die allermeisten Elektriker eh 2,5mm² an den Herd legen.


Grüsse
Paddy

 

AW: Neue DIN 18015; Aus für 1,5mm² zum Herd !!!

Neee Paddy, ich möchte schon wissen, welche handfesten Gründe es gibt, daß 1,5mm² zum Herd nach vielen Jahrzehnten nicht mehr zuläßig sein soll.
Wie gefährlich ist es, noch 1,5mm² liegen zu haben.
Mit sachlichen und überzeugenden Argumenten könnte man mich (und vermutlich auch andere) dazu bringen, bei der nächsten Renovierung 1,5mm² durch 2,5mm² zu ersetzen.
Bevor ich aber meine Wände aufklopfe, möchte ich wirklich gute Gründe haben.
Trekmann war mit seinen Berechnungen schon nah dran, mich zu überzeugen, seine Presseauszüge machen das allerdings wieder unwirklich.

Zum Stromverbrauch eines Herdes habe ich ja bereits geschrieben, daß der aufgrund seiner Regeleigenschaften, wenn überhaupt, nur kurzzeitig alles eingeschaltet haben kann. Wenn sich eine Zuleitung dabei erwärmt, was ja auch einen Moment dauert, hat sie anschließend wieder Zeit, sich abzukühlen.

Ich wiederhole mein Anliegen: ich möchte wissen, wie gefährlich es ist, 1,5mm² zum Herd liegen zu haben ?

Übrigens, wenn jemand glaubt, fast alle Elektriker würden 2,5mm² zum Herd verlegen, dann stimmt da was nicht; der höhere (Kupfer-)Preis für 2,5mm² ist im Angebot nicht drin, sonst kriegt jemand anders den Auftrag.
In den meisten Baumärkten gibt es preiswert NYM-J 5 x 1,5mm², aber selten 5 x 2,5mm²; mit 2,5 ist wohl kein Umsatz zu machen.
Wenn ich mich auf Baustellen umschaue, sehe ich überall Rollen 1,5mm²; wo ist denn das 2,5mm² versteckt ?

 

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Ich finde, dass der technische Hintergrund völlig egal ist.

Es wird gefordert, und muss so gemacht werden.

Ob das wirklich technisch gesehen Notwendig ist, steht für mich auf einem anderen Blatt.


Grüsse
Paddy

 

AW: Neue DIN 18015; Aus für 1,5mm² zum Herd !!!

Paddy, dann hast Du mich noch immer nicht richtig verstanden.
Daß es bei Neuinstallationen gefordert wird, ist eine Sache.
Es ist ja (noch) nicht gefordert, jetzt sofort oder innerhalb einer Frist in allen Haushalten 1,5mm² gegen 2,5mm² auszutauschen.

Mein Hintergrund ist, evtl. bestehende Gefahren von 1,5mm² zu einem Herd hier zu erfahren und abschätzen zu können.
Ich habe 5 x 1,5mm² zum Herd liegen und möchte wissen, welche (Gefahren-)Gründe es gibt, diese Zuleitung bei der nächsten Renovierung evtl. gegen 5 x 2,5mm² auszutauschen.
Wenn es keine wirklichen Gefahren geben sollte, sehe ich auch keine Notwendigkeit, freiwillig und ohne Verordnung die Zuleitung auszutauschen.

 

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Dann wird es bestimmt nicht mehr lange dauern, bis für normale Steckdosenkreise auch 2,5mm2 gefordert werden.
Ich sehe hier gerade in der Werbung von Marktk**f einen Wasserkocher 1,5L mit 2800Watt Leistung.
aber ich bleibe doch lieber bei 1,5mm2 , der zusätzliche Spannungsfall erhöht ja schließlich die Lebensdauer der Elektrogeräte!

 

AW: Neue DIN 18015; Aus für 1,5mm² zum Herd !!!

Hallo,

zur neuen DIN 18015 habe ich im Elektropraktiker gelesen das :


Für den

Anschluss von leistungsintensiven

Verbrauchern sind besondere Maßnahmen

erforderlich:
• Drehstromleitung mit einer Mindestbelastbarkeit
von 35 A für Durchlauferhitzer
zur Warmwasserbereitung für Badeund
Duschzwecke
• Drehstromanschluss für eine Mindestbelastbarkeit
von 16 A bzw. Wechselstromanschluss
für eine Mindestbelastbarkeit
von 25 A für Elektroherde.​

Achtung : kein Schreibfehler 25A für E-Herde......​

Quelle: Elektropraktiker (online)​

​

 

Wie schaut das eigentlich rein rechtlich aus? Der Herd hängt noch an 1,5 mm² und der Kunde wehrt sich, dass wir ihm etwas Passenderes installieren. Sein Problem nach unserem Hinweis oder wie schaut das aus?

Unter baunormenlexikon.de/norm/din-18015-1/fc7a1835-4b1f-4165-a6da-d40fee8e0682#81edc6c2-858f-48b3-b2fb-fea7617b45eb wird mal leider auch nicht so richtig schlau :-(

 

Das widerspricht dem total was ich einstens als Betriebswirt des Handwerks von zwei Richtern als Referenten an der Akademie des Handwerks eingebleut bekam.Nach VOB sowieso aber auch nach BGB schuldet jeder Auftragnehmer ein Werk nach den Anerkannten Regeln der Technik. Deren Missachtung kann in Schadensfällen nach § 319 StGB höchst unangenehme Konsequenzen haben.

Meine Dozenten haben es am Beispiel eines LV für Antennen ohne Erdung und PA für geboten erklärt - auch ohne VOB als Vertragsbestandteil - schriftlich Bedenken anzumelden, dass die Positionen fehlen. Nach dem damals noch jungen AGB-Gesetz sei es auch nicht möglich die Einhaltung von Normen in Kauf- oder Werksverträgen formularmäßig auszuschließen.

Da bei uns Normen nicht wie früher TGL-Bestimmungen in der DDR oder aktuell ÖVE/ÖNORMEN in Österreich Gesetzescharakter haben, wird zunehmend damit argumentiert, dass einzelne Normen nicht den Status einer Anerkannten Regel der Technik hätten. Als Betriebswirt des Handwerks bin ich kein Jurist, aber dass DIN- und VDE-Normen bei Bestandsobjekten keine Rolle spielen, ist für mich eine unhaltbare Falschaussage. Von derart pauschalen Freistellungen sollten andere Nichtjuristen besser absehen, es sei denn, sie sind bereit dafür zu haften.

Normen die z. B. durch Energiewirtschaftsgesetz oder Niederspannungsanlagenverordnung gedeckt sind, müssen nach meinem Rechtsverständnis auch eingehalten werden. Wenn das noch gilt, was meine Dozenten früher gelehrt haben, sind - jedenfalls unstrittig gültige Normen - nur dann nicht einzuhalten, wenn sie ausdrücklich konkludent ausgeschlossen wurden.

Im Klartext: Ohne rechtskräftige Ausschlussvereinbarung sind verbindliche Normen zu beachten und nach dem BGH-Urteil, das häufig verkürzt zitiert ins sinngemäße Gegenteil umgedeutet wird, kann sogar mehr als nur die Anerkannten Regeln der Technik (= Normminimum) geschuldet sein.

Links:
Wann dürfen allgemein anerkannte Regeln der Technik verletzt werden
Abweichungen von den anerkannten Regeln der Technik
Anerkannte Regel der Technik
Verbindlichkeit von VDE-Vorschriften

Bis zum nächsten Thread, an dem es wieder von vorne losgeht.