Berufsaussichten als Elektromeister

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  1. #1 magnus_martin, 20.11.2014
    magnus_martin

    magnus_martin Leitungssucher

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    Hallo,
    ich habe eine Frage an euch, wie die Berufsaussichten als Elektromeister derzeit aussehen?
    Zu meiner Person, ich bin 30 Jahre alt, Single, lebe in der Eifel und arbeite als Servicetechniker in einem kleinen Unternehmen (etwa 100 Mitarbeiter).
    Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme, mit Weiterbildung zu SPS-Fachkraft und einen HWK-Meisterbrief zum Elektromeister.
    Nebenberuflich habe ich noch einen kleinen Elektrobetrieb der aber nicht gut läuft.

    In der Firma wo ich derzeit arbeite, fühle ich mich wohl, jedoch ist diese in massiver Schieflage, mit ungewisser Zukunft.

    Bevor ich in der Firma arbeitet, habe ich einen wahren Bewerbungs-Marathon hinter mir, ich schrieb über 200 Bewerbungen, 2 Jahre lang
    bis ich erst eine "richtige" Stelle hatte.

    Alles nur Hilfsarbeiter Tätigkeiten und Angebote von diesen Zeitarbeitsfirmen, was meiner Meinung nach alles Sklaventreiber sind.
    Bezahlung lag meist so um 1800-2200€ und das als Meister....
    Es ist zwar klar, das ich auch sofort Arbeit gefunden hätte, aber wer will schon nach der Meisterschule, Schlitze stemmen und Kabel ziehen.
    Die Bewerbungsgespräche waren teils so Herab würdigend, man wurde von den Betrieben regelrecht verarscht!

    Einmal hat mich einer sogar gefragt, ob ich lesen und schreiben könne, habe dann Provokativ mit "Nein" geantwortet.

    Oder einmal, habe ich mich als Haustechniker, in einem Krankenhaus beworben, in der Zeitungsanzeige stand unter anderem: "Betreuung und Instandhaltung unseres Netzwerksystems".
    Als ich dann genauer nachfragte, kam ans Licht, das hiermit nur gemeint war, das ich die Netzwerkkabel verlegen müsse, für die Anspruchsvollen Tätigkeiten wie das Konfigurieren, hätte man Subunternehmer.
    Aber ob ich jetzt 50meter NYM-J oder 50meter CAT7, ist doch egal, ist einfach die selbe scheiß Arbeit!

    Habe auch mal zwei Monate, als Servicetechniker für Snack-Automaten gearbeitet, durfte dann Mars, Snickers und Co. auffüllen, aber habe ich dafür meinen Meister gemacht?

    Es ist wirklich zum heulen, die Betriebe sind dermaßen überlaufen, von Technikern und Ingenieuren, wie soll ich da als Meister, je auf einen grünen Zweig kommen.

    Bei Fachmessen in unserer Umgebung, hängen auch immer Plakate "Wir suchen Hände-ringend Fachkräfte".
    Wenn man dann die Leute am Stand konkret anspricht und sagt man ist Fachkraft,
    heißt es nur "ja, ja, schreiben sie eine Bewerbung, wir melden uns dann" und dabei bleibt es dann auch, große Klappe aber nichts dahinter!

    Dann frage ich mich, soll ich mit meinen 30 Jahren, noch Studieren gehen, eigentlich habe ich hierzu auch gar keine Lust mehr.

    Wieso bekommt man heutzutage keine vernünftigen Stellen mehr?
    Vom vermeintlichen Fachkraftmangel, merke ich zumindest nichts.

    Vielleicht liegt es auch an meiner Ortslage, lebe immerhin in der Eifel.

    Eines ist mir jetzt aber klar, wenn ich noch Studieren sollte, muss ich das jetzt machen und nicht mehr wenn ich 35 und älter bin.
    Andererseits, möchte ich auch gerne bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleiben,
    aber nicht, dass der in den nächsten 5 Jahren den Bach runter geht und ich wider so da hänge.


    Wie sieht es bei euch aus, gibt es bei euch in der Gegend, gute Firmen die "Wirklich/Ernsthaft" Meister suchen?

    Würde mich über eure Erfahrungen sehr freuen.
    Magnus
     
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  3. #2 ZERBERUS_, 20.11.2014
    ZERBERUS_

    ZERBERUS_ Strippenstrolch

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    Also, ich komme von ganz oben, aus Schleswig-Holstein, und mache gerade auch mein Meisterbrief nebenberuflich. Bin ausgebildete Elektroniker für Energie- u. Gebäudetechnik. Im Norden, merken Betriebe sehr wohl dass es einfach zu wenig Nachwuchs in Elektrobereich gibt. Allein schon bei normale Handwerksbetrieben, so was wie Tariflohn kommt gar nicht mehr in Frage, da die Wissen dass kein Gute Fachkraft für Tarif arbeiten wird. Es gibt zwar immer noch genug Leihfirmen, aber da landen meistens "Fachkräfte" die schon, aus alle Elektrofirmen im Umgebung, rausgeschmissen wurden.
    Aber das ist halt Marktwirtschaft - so lange ganze Firmen Leute finden die für 1800€ Brutto abeiten, werden die auch keine Löhne anheben. Bei uns haben Firmen gemerkt, dass wenn die nicht mindestens 12,50€/Stunde an Elektrofachkräfte Zahlen werden, hauen die alle nach Dänemark ab wo ein normale Elektriker minimal seine 2500€ Netto kriegt. Firmen die meistern zum Gesellen Gehalt einstellen wollen, haben einfach Schuss nicht gehört.

    Ich hab mir immer gedacht, als Meister wenn gar nichts mehr geht, machst du Weiterbildung zum Sachverständiger für Elektroanlagen und dann sich selbstständig. Das war so bis jetzt mein Zukunftsplan wenn ich kein festes Platz als Meister finde.
     
  4. #3 Strippe-HH, 22.11.2014
    Strippe-HH

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    Vor Jahren wurden bei Neueinstellungen immer noch sogenannte "Einsteigerlöhne" geboten, heutzutage wird gerade in Hamburg den Neubewerbern wieder der rote Teppich ausgerollt. Ja Fachkräfte sind knapp, man merkt es beim Ausbildungsniveau des Nachwuchses und in den Betrieben sind die meisten Alteingesessenen Monteure an die 50 Jahre alt oder stehen kurz vor den Ruhestand, dazu kommt die Zahl der Beruflich erkrankten, die vorzeitig aus ihren Job ausscheiden müssen.
    Dazu kommt das von dem Auszubildenden schon fast Abitur verlangt wird, damit der Lernstoff in der Schule gepackt werden kann ja und welcher Hochschüler lässt sich dann noch mit der Fräse an die Wand stellen?
    Irgendwas läuft da schief im System.
     
  5. #4 süddeutshland_elektriker, 24.11.2014
    süddeutshland_elektriker

    süddeutshland_elektriker Spannungsgeprüft

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    nun, so wie es aussieht ist Fachkräftemangel gerede mal wieder eine mediengängige aber inhaltarme Floskel.

    Ähnlich wie man vor 10/11 Jahren IT-Experten suchte und diese sogar aus Indien "importieren" wollte. Vor neun Jahren begannen dann die Abbauwellen der deutschen IT Bereiche der Groß-IT Firmen.

    Tatsache ist eher, das man gerne junge (und damit gehaltsniedrige) Kräfte gerne nimmt. Aber überlege selbst: Wenn man einen 22 jährigen einstellen kann, der die gleichen Kenntnisse hat wie Du -- für wen wird sich die Firma dann wohl entscheiden?

    Ebenso Studium. Mit 30 anfangen, mit 33...35 Jahrne fertig sein: Tja, da gibt es genügend 24 jährige die ebenfalls einen Bachelor/Masterabschluß haben.
    somit: Für wen wird sich die Firma dann wohl entscheiden?

    als Studierter wird es es etwas schwerer dann Fuß zu fassen.
    Somit bleibt nur der unangenehme da kraftkostende Rat: Verlaß Deine Gegend, und versuch anderswo etwas zu finden.
    Das hat mir auch in meinem Berufsleben zwei größere Umzüge a 200 bzw. 500 km beschert, sich aber letztlich gelohnt.

    Somit: Zu Dir wird der Job nicht kommen, aber evtl Du zum Job .-)
     
  6. #5 magnus_martin, 25.11.2014
    magnus_martin

    magnus_martin Leitungssucher

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    AW: Berufsaussichten als Elektromeister

    Danke für eure Antworten.
    Ja mit dem Wegziehen ist das wirklich so eine Sache......
    Ich habe ein Haus, welches ich gerade frisch renoviert habe, eine Verwitwete Mutter die ich nicht allein lassen kann, genau dass ist mein Problem.
    Ich kann hier nicht weggehen!

    Studieren, mache ich nicht mehr, habe ich mir überlegt.
    Vielleicht mache ich ein paar Weiterbildungen, z.B. zum Energiegebäudeberater oder zur Sicherheitsfachkraft, ist das nicht eine Option, wo noch bedarf besteht?
     
  7. #6 süddeutshland_elektriker, 26.11.2014
    süddeutshland_elektriker

    süddeutshland_elektriker Spannungsgeprüft

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    Sicher ist da in der Eifel Bedarf.
    Insbesondere in Hengasch/Eifel.
    Bitte wende Dich an Sophie Haas, die hat gestern im Fernsehen intensiv über die dortige Situation referiert.
     
  8. #7 magnus_martin, 26.11.2014
    magnus_martin

    magnus_martin Leitungssucher

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    AW: Berufsaussichten als Elektromeister

    Hi süddeutshland_elektriker,
    bitte nicht die Serie "Mord mit Aussicht", mit der Realität verwechseln, und nur so am Rand der Ort Hengasch gibt es nicht.:rolleyes:
    Nicht das hier noch Leute denken, es gibt echt noch unbesetzte Jobs in der Eifel.....:D

    Mit Sicherheitsfachkraft habe ich nicht den Sicherheitsdienst, sondern die Fachkraft für Arbeitssicherheit gemeint, die schauen ob alles BG gerecht ist.
     
  9. #8 süddeutshland_elektriker, 27.11.2014
    süddeutshland_elektriker

    süddeutshland_elektriker Spannungsgeprüft

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    Wissen wir doch das Hengasch fiktiv ist .-)
    Aber wird schon so kleinlich sein und Kallmuth oder Korschenbroich stattdessen zu nennen .-))
     
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