Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

Diskutiere Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage Hallo Dipol, ich habe jetzt erfahren, dass ich doch einen Fundamenterder habe mit Anschluss an HES auf der...

  1. #31 mfe555, 10.03.2013
    Zuletzt bearbeitet: 10.03.2013
    mfe555

    mfe555 Schlitzeklopfer

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Hallo Dipol,

    ich habe jetzt erfahren, dass ich doch einen Fundamenterder habe mit Anschluss an HES auf der anderen Seite des Hauses.

    Die Lösung bei Antennendirekterdung würde jetzt so aussehen:

    Antennendirekterdung.gif

    Ist das so richtig?
    50mm² Draht (rot) zu Staberder und HES, 4mm² Cu (blau) zur PAS?
    Darf ich beide am Antennenmast anschließen?
    Muss ich der Form halber mit dem 50mm² Draht vom Mast runter zum Klemmstück am Erder und wieder hoch übers Dach zur HES - oder ist es ausreichend wie gezeichnet?

    Die bessere Lösung mit Fangstange wird bei mir wegen der Sicherheitsabstände nicht möglich sein. An der Regenrinne komme ich mit dem 50mm² Draht nicht weiträumig vorbei, muss sie daher mit anschließen, und auch mit Antennenkabeln und Potentialausgleich komme ich (auch wenn es anders gezeichnet ist) nur außen an der Regenrinne vorbei, wenn ich nicht durch das geflieste Bad und eine Betondecke gehen will. Abstände sind so nicht einzuhalten. Brauche ich bei Antennendirekterdung irgendwelche Abstände von Antennenkabeln und Potentialausgleich zu der mit an den 50mm² Draht angeschlossenen Regenrinne?
     
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  3. #32 Dipol, 10.03.2013
    Zuletzt bearbeitet: 10.03.2013
    Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    So lange die Hauserdung nicht von einer qualifizierten Blitzschutzfachkraft für funktionstüchtig und normkonform testiert wurde, ist die tabu.

    Bei Antennendirekterdung ohne LPS darf der PA ausschließlich "schleifenfrei" am Antennenträger angeschlosssen werden, bei einem Gebäude mit LPS muss der PA bei Direkterdung auch an der HES vermascht werden. Selbst mit einer kurzen Verbindung des Vertikalerders zum Fundamenterder wäre dieses Blitzschutzkonzept unbefriedigend. Mit der blitzstromtragfähigen über-Dach-Verbindung zwischen Vertikalerder und HES die ja nicht als Fangleitung gedacht ist aber vermutlich doch die Blitzschutznorm rangiert, hat das Ähnlichkeit mit Russischem Roulette.

    Der Spannungsabfall auf der Fangleitung über Dach ist bereits unter ohmscher Betrachtung besorgniserregend, unter induktiver völlig inakzeptabel. Würde sich die Antenne im Schutzraum einer Fangstange in Firstnähe befinden, wäre ein beschränkter Umweg tolerierbar. Der Erdleiter einer Fangstange muss im Gegensatz zu einer Antennendirekterdung nicht möglichst senkrecht und kurz nach unten geführt werden.

    Was du brauchst ist eine unmittelbare Verbindung vom Vertikalerder zum Fundamenterder oder der HES auf oder unter Erdniveau.
    Dachrinnen, Fallrohre, Schneefanggitter müssen bei Unterschreitung des Trennungsabstands an den Erdleiter eingeklemmt werden, das sind sonst alles potenzielle brandauslösende Lichtbogenstrecken. Der 50 mm² Erdleiter kann ungeschnitten durchlaufen.

    Der Erdleiter und alle einschlagbedrohten metallischen Hausteile müssen selbstredend gegen den PA-Leiter und die Kabel eine ausreichende Isolation = Trennungsabstand einhalten. Direkt am Mast sind zwangsläufig verbunden, weshalb Direkterdungen zwar zulässig, aber nicht mehr Stand der Technik und unzeitgemäße Notlösungen sind.

    Bei einem freistehenden Haus würde sich eine Antennenmontage auf der östlichen Giebelseite im nicht erdungspflichtigen Bereich anbieten. Mit einem Bild von Satellite Finder / Dish Alignment Calculator with Google Maps | DishPointer.com ergäben sich vielleicht noch bessere Alternativen mit einer firstnahen Antennenmontage. Wenn das Kabel an der rückseitigen Dachrinne mit Trennungsabstand zu führen ist, hast du eine echte Lösung.
     
  4. #33 mfe555, 10.03.2013
    Zuletzt bearbeitet: 10.03.2013
    mfe555

    mfe555 Schlitzeklopfer

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    Leider ist es ein Reihenmittelhaus. Die Giebelseite gehört mir nicht. Eine kurze Verbindung von einem Erder auf der Südseite zur HES (mit Anschluss Fundamenterder) auf der Nordseite gibt es nicht.

    Wie "firstnah" müsste man denn Antenne und Fangstange montieren, damit eine solche Lösung zulässig wäre:

    Fangstange.jpg

    Oder kannst Du einen anderen konstruktiven Vorschlag machen? Danke!
     
  5. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Zum Beispiel so, sofern die Trennungsabstände zwischen dem Erdleiter und der Dachrinne einerseits und Kabel + PA-Leiter andererseits einzuhalten sind:

    Elektrikforum.jpg
     
  6. mfe555

    mfe555 Schlitzeklopfer

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    Wow, eine Photoshop-Zeichnung, ich bin ernsthaft beeindruckt, vielen Dank für den konkreten Vorschlag! Und ich glaube ich habe gerade verstanden, was "schleifenfrei" heißt.

    Ein Problem ist noch, dass ich so nah am Dachfirst die Anlage nicht mehr warten kann. In der Originalposition könnte ich von einem Dachschrägenfenster aus mal ein LNB tauschen, Schnee beseitigen etc.

    Die Dachschräge hat auf der (linken) Südseite einen Winkel von 51° zur Senkrechten, also steiler als der Schutzwinkel von 58°. Darf ich daher davon ausgehen, dass die Antenne auch in der Originalposition geschützt wäre?
     
  7. ZeroM

    ZeroM Hülsenpresser

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Das mußt du doch garnicht!?! Ein LNB geht doch nicht alle Tage kaputt. Und wenn doch dann muß man halt mal aufs Dach ist doch kein Problem. Schnee sollte doch eigentlich kein Problem sein.
     
  8. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Mit einem nahezu unkaputtbaren ALPS-LNB wirst du vermutlich keinen Ausfall erleben. Wenn dir das nicht genügt, denk mal über den Einbau einer Dachluke oder Trittbrettroste nach.

    Mit dem Schutzkegel einer Fangstange kann man eine Antenne aber nicht die gesamte Hauslänge abdecken. Der optimale isolierte Blitzschutz ist aber für die Katz, wenn wegen zu geringer Trennungsabstände zu einer einschlaggefährdeten Dachrinne usw. Blitzströme auf die Kabel und den PA-Leiter überspringen können.
     
  9. mfe555

    mfe555 Schlitzeklopfer

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Antennenkabel und PA-Leiter kann ich nicht ohne immensen Aufwand innen verlegen. Ich könnte sie aber direkt unter den Dachziegeln seitlich um >60cm versetzt parallel zum Erdungsdraht (den natürlich auf den Ziegeln) führen. Die Regenrinne hat 60cm Abstand zur Hauswand, da führe ich den Erdungsdraht außen vorbei (mit der Dachrinne verbunden) und die Kabel an der Hauswand runter, immernoch seitlich versetzt zum Erdungsdraht.

    Im HA-Raum ist dann aber an Trennungsabstände nicht mehr zu denken. Die Anschlussfahne des Fundamenterders hat nur ca. 20cm Abstand zum Hauptstromkabel dort wo es aus dem Betonfundament kommt. Ist das in Ornung, weil der Schutzleiter sowieso an die HES geht und somit nur noch geringe Potenzialdifferenzen auftreten, oder ist das ein KO-Kriterium?

    Ebenso führen diverse Antennen- und LAN-Kabel sehr nahe an der Anschlussfahne des Fundamenterders vorbei. Das ist nicht vermeidbar, weil das Kabelrohr Richtung Wohnzimmer dort aus dem Fundament kommt. Hier stellt sich die gleiche Frage, ob auf Trennungsabstände in unmittelbarer Nähe der HES verzichtet werden kannn, wenn der Antennenkabel-PA dort mit der HES verbunden ist.
     
  10. #39 Dipol, 21.03.2013
    Zuletzt bearbeitet: 21.03.2013
    Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Wenn die Kabel und der PA-Leiter im Schutzraum LPZ 0B einer Fangeinrichtung und mit ausreichendem Trennungsabstand verlegt wurden sind sie vor galvanischen Blitzstromeintragungen und Lichtbögen sicher.

    In BSK 3 reichen 0,6 m äquivalenter Trennungsabstand zum Erdleiter in Luft noch bis zu 15,0 m Entfernung von der HES aus. Nachdem Luft (km = 1,0) ein doppelt so guter Isolator wie feste Stoffe (km 0,5) ist, reicht dieser Trennungsabstand aber nur bis 7,5 m Länge bei festen Stoffen aus. Für den Antennenträger und die Kabel ist am Dachfirst somit ein größerer Abstand erforderlich.

    Wenn der Trennungsabstand nicht nur zur Dachrinne sondern auch zum Einlaufblech ausreicht ist das okay. Die geerdete Dachrinne schirmt auch den erdungspflichtigen 2 m-Bereich der Fassade ab.

    Direkt an der HES ist der Trennungsabstand 0, danach nimmt er nach der vereinfachte Formel für BSK 3 zu: Trennungsabstand "s" = Länge "l" * 0,04 in Luft bzw. 0,08 bei festen Stoffen.

    Der Berührungs- und Personenschutz gegen Erdleiter innerhalb von Gebäuden ist in DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) denkbar schwammig geregelt:

     
  11. #40 Fischreiher, 11.08.2013
    Fischreiher

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    AW: Blitzschutz / PA einer SAT-Anlage

    Ich habe das gleiche Reihenmittelhaus-Problem. Sat-Antenne und TV-Gerätschaften auf der Südseite, HES mit Fundamenterder-Anschluss auf der Nordseite, ähnlich wie in mfe555's Beitrag #33 gezeichnet.

    Ich habe mal eine r=45m-Blitzkugel an mein Haus gerollt und festgestellt, dass eine Sat-Antenne im Süden gut durch eine kurze Fangstange auf dem First geschützt wäre.

    Aber brauche ich für den Fangstangen-Schutz einen Staberder, oder reicht es aus, die Fangstange blitzstromtragfähig mit dem Fundamenterder-Anschluss / HES zu verbinden?

    Auf der Nordseite würde ich mangels Trennungsabständen zusätzlich noch einen Carport mit anschließen müssen, der aus Stahlvierkantrohr gebaut ist und an 6 Stellen einbetoniert ist. Darf ich das positiv sehen, weil es die Erdfühligkeit der Summe der erdenden Teile erhöht?
     
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