PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

Diskutiere PV-Anlage auf dem Dach richtig erden im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Guten Tag Die PV-Anlage soll geerdet werden. Reicht dort ein 16 mm2 ( massiv/keine Litzen) im Steig zum Potentialausgleich? Wenn der...

  1. #1 wildschuetzTirol, 29.07.2014
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    Guten Tag

    Die PV-Anlage soll geerdet werden.
    Reicht dort ein 16 mm2 ( massiv/keine Litzen) im Steig zum Potentialausgleich?

    Wenn der Erdungswiderstand im Heizungsraum nicht ausreicht, was ist geschickter
    auf Dauer:
    a) 2 x 1,5 m Staberder im Gartenboden setzen und mit einander verbinden
    b) 1 x 3 Meter Staberder
    c) oder Banderder im Garten vergraben

    zu c) wie tief muss der Banderder im Garten vergraben werden und mit welcher Länge?

    Danke


    ps. der Kabeldeutschland-Mann hatte extra einen Staberder gesetzt und wollte nicht auf den Hauspotenitial die Erde
    klemmen.
    Eigentlich falsch, da sonst Potentialunterschied herrscht. Er war der Meinung: das passt schon. Wer hat Recht?
     
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  3. #2 Zosse, 29.07.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.07.2014
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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    Pauschale Aussagen über Erdertiefe und Bandeisenlänge kann man nicht treffen. So etwas bekommt man nur durch messen raus ob der Widerstand reicht.
     
  4. #3 Dipol, 29.07.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.07.2014
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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    Für nicht blitzstromtragfähigen PA reichen 6 mm² Cu, 16 mm² Cu verkraften auch einen Blitz mit 200 kA. Einzelmassivdraht ist leichter zu klemmen, mit dafür ausdrücklich zertifizierten Klemmen ist auch ein grob mehrdrähtiger 16 mm² Cu zulässig.

    GRUNDSÄTZE:

    • Der Richtwert von ≤ 10 Ohm nach IEC/EN 62305 gilt bislang nur für Gebäude mit Blitzschutzanlagen
    • Ein Vertikalerder hat etwa die gleiche Erdfühligkeit wie ein doppelt so langer Band- oder Strahlenerder
    • Abstand von zwei Vertikalerdern = 2 x Einbaulänge
    • Band-, Strahlen und Ringerder nach DIN VDE stets frosttief ≥ 0,5 m bzw. nach neuer DIN 18015 ≥ 0,8 m verlegen (In A gilt die ÖNORM E 2790)
    Der Installationspartner von Kabel Deutschland sollte -falls er überhaupt Dibkom-zertifiziert ist- dort mal nachschulen! Siehe ABB-Merkblatt 10. Ein separater Erder verstößt auch eindeutig gegen das Handout von KDG und die für Antennensicherheit primär maßgebliche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1). Im Handout von Unitymedia/KBW wird die These vertreten, dass in "alten" Gebäuden die Erdung nicht nachgerüstet werden müsse. Ein durchgehender Schutzpotenzialausgleich wird auch von diesem Netzbetreiber nicht bestritten.

    Bezüglich Blitzschutz/Erdung/PA von Fotovoltaikanlagen gibt es bei DEHN neue Infos. Je nach Anlagenart ist zu entscheiden ob die Blitzschutznorm anzuwenden ist. Auch aus diesem Anlass der Hinweis, dass man einen 16 mm² Cu nicht blitzstromtragfähig normgerecht an Blitzschutzbauteile mit 8 mm Standarddurchmesser anschließen kann. Einen 16 mm² Cu kann man weder an dauerhaft korrosionsbeständige Erder noch gar an feuerverzinktes Material fachgerecht direkt anklemmen. Mit Cupalhülsen geht das erst ab 25 mm² Querschnitt.
     
  5. mike86

    mike86 Gesperrt

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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    Es gibt nur eine Erdung. Nicht rechts PEN, links Staberder, unten Fundamenterder. Alles auf eine Potentialschiene und gut.
     
  6. #5 wildschuetzTirol, 29.07.2014
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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    i.O. Dann langt ein 6 mm2 Cu im Steig zum Potentialausgleich. Hab schon mal gesehen, dass es die gute 16 mm2 Cu Erde der Dachantenne aus der Putzwand
    gesprengt hatte. Da ist halt beim 6 mm2 weniger Schaden?



    gilt der <= 10 Ohm Wert auch für Bestandsanlagen ( Bj. 78 ) und späterer Erdanschluss der PV-Anlage?
    -
    aha 2 x Einbaulänge Abstand.
    i.O. >= 0,8 m, nach neuer Din. Besten Dank. Langt da ein 10 Meter Band in 0,8 m. Der Pot-Anschluss im Heizungsraum an der Wasserleitung ist wohl eher mau,
    da wohl zwischenzeitlich ein Kunststoffrohr adaptiert wurde.
    Dem nach 2 x Staberder oder Flachband im Garten eingraben ( Schattenseite, auch im Sommer feuchter Boden, wg. Grundwasser )



    Besten Dank für Infos.
    Dann kann man die rote Dehn-Fibel wohl in die Ecke pfeffern?
    Werde mich mal auf der Dehn-Seite schlau machen....( Blitzschutzanlage ist bereits im Bestand - ob die noch ausreicht? Der innere Blitzschutz muss eh
    noch eingebaut werden ( Grob- + Feinschutz )
     
  7. #6 Dipol, 29.07.2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27.06.2015
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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    Genau lesen, die DIN 18014 ist nur für Ringerder aber nicht für Erder vom Typ A maßgeblich.

    Wieso das denn? Die letzte Ausgabe enthält zwar einige kleinere Fehler, aber der Blitzplaner ist unverändert die Bibel des Blitzschutzes.

    Dass eine Blitzschutzanlage vorhanden ist, hätte in den ersten Beitrag gehört.

    Die Nachinstallation von PV- oder auch Antennenanlagen -die durch eine Blitzschutzfachkraft in bestehende Blitzschutzanlagen integriert werden müssen- stellt eine wesentliche Änderung dar und löst bei Anlagen nach altem Normenstand eine Nachrüstungverpflichtung aus.

    Arbeiten an Blitzschutzanlagen sind qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten welche die Funktionstüchtigkeit und Normkonformität prüfen müssen.


    edit by kaffeeruler
     
  8. #7 wildschuetzTirol, 30.07.2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27.06.2015
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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    i.O. DIN 18014 genau lesen...aufgemerkt.


    habe noch eine Ausgabe aus 2008 oder 2009. Ist diese noch halbwegs aktuell?
    k.A. werde mal bei Dehn anfragen, wg. aktuelle Fibel...


    da die Blitzschutzanlage für d. Gewerbeeinsatz errichtet wurde, aktuell aber kein Gewerbe besteht,
    ist die Anlage vernachlässigbar.
    Prinzipiell könnte ich die Anlage auch abbauen?
    Der Blitzschutz verläuft am First entlang, hat an den Ecken 2 x Fahnen und verläuft an dann an den jeweiligen Ecken, am Steig, bis zur Erde.



    Dann darf ich an der PV-Anlage keine leitende Verbindung zum Haus-Potentialausgleich führen.
    Wie ist denn der Blitzschutz dann zu bewerkstelligen, lt. Norm - nur grob, damit man genauer nach fragen kann.

    Danke

    edit by kaffeeruler
     
  9. Dipol

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    AW: PV-Anlage auf dem Dach richtig erden

    Erdung und PA gehören zur Elektroanlage und für Installationen an der sind bei einem VNB konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten. Arbeiten an Blitzschutzanlagen sind dagegen qualifizierten Blitzschutzfachkräften vorbehalten, Elektrofachkräfte ohne Zusatzausbildung sind keine Blitzschutzfachkräfte.

    Heißt im Klartext, dass selbst eine vergleichsweise einfache Direkterdung einer neuen Dachantenne oder eines PV-Modulrahmens an eine Blitzschutzanlage die Kooperation mit einer qualifizierten Blitzschutzfachkraft erfordert. Auch die Montage einer getrennten Fangstange für eine Antenne ist ausdrücklich Blitzschutzfachkräften vorbehalten. Direkterdungen von Antennen oder PV-Modulen an Gebäuden ohne Blitzschutzanlagen dürfen EFK ausführen, völlig unabhängig davon ob sie sich wirklich mit der Materie auskennen oder nur das machen was sie schon immer gemacht haben.

    Eine echte Blitzschutzfachkraft die mehr als nur ein Eisenbieger ist will erst einmal gefunden sein. Der VDE hat auf seiner Homepage die Sensationsmeldung verbreitet, dass man bundesweit inzwischen 200 eingetragene Blitzschutzfachkräfte hat. Andere Organisationen wie das BFE in Oldenburg, der VdB oder der TÜV bieten ebenfalls Qualifizierungen an.
     
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