HES auf falscher Hausseite

Diskutiere HES auf falscher Hausseite im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; mochte gerne eine sat. anlagen auf dem dach montieren, kein blitzschutz vorhanden, leerrohre sollen alle kabel ins haus bringen. Leider ist die...

  1. gbuw

    gbuw Schlitzeklopfer

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    mochte gerne eine sat. anlagen auf dem dach montieren, kein blitzschutz vorhanden, leerrohre sollen alle kabel ins haus bringen.
    Leider ist die HES auf der anderen seite des hauses . Wie soll das 16mm erdungskabel dort hin?
    mochte gerne alle vorarbeiten leisten damit es nicht all zu teuer wird

    Fur antworten sehr dankbar
     
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  3. #2 Dipol, 15.07.2018
    Zuletzt bearbeitet: 15.07.2018
    Dipol

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    Hallo und Willkommen im Forum!

    Wenn die HES beim Hausanschlusskasten angebracht wurde, ist weniger die HES auf der falschen Seite als die Antenne. ;)
    Wer wirklich nur vorarbeiten will, wendet sich üblicherweise zuerst an die EFK seines geringsten Misstrauens. Daher vorsorglich ein Hinweis, dass die Installation von Erdung und dem dazugehörigen PA formal nach NAV § 13 konzessionierten Elektrobetrieben vorbehalten ist.
    • Nach Normempfehlungen sollen Antennen möglichst nicht mehr direkt geerdet, sondern nach dem Stand der Technik mit getrennten Fangeinrichtungen gegen Direkteinschläge gewappnet werden, da sie nur so gegen Teilblitzströme in die Antennenanlage bestmöglich geschützt sind.
    • Falls die Antenne mittels einer Fangspitze auf dem First oder getrennten Fangeinrichtung in LPZ 0B gestellt und die Ableitung auf der "richtigen" Hausseite niedergeführt werden kann, bietet sich das als Lösung förmlich an.
    • Erdungsleiter aus min. 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² St/tZn, sind wie Ableitungen von LPS primär geradlinig nach unten zu verlegen, horizontale Verschleifungen möglichst nur auf oder unter Erdniveau.
    • Wer es ablehnen würde einen Blitzableiterdraht durchs Gebäude verlegen zu lassen, sollte auch blitzstrombelastete Erdungsleiter ohne gefährliche Näherungen außen niederführen.
    • Abhängig von der Entfernung der Fallleitung zur HES kann ein Stützerder mit Mindestlänge 1 x 2,5 m oder 2 x 1,5 m und 3 m Abstand zueinander, Köpfe jeweils 0,5 m unter Grund versenkt und 1 m Wandabstand, erforderlich sein.
    • Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied. 16 mm² Cu verkraftet auch einen seltenen Extrem-LEMP von 200 kA. Antennenerdungen können die zugedachte Funktion aber nur erfüllen, wenn auch die Verbinder nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA zertifiziert sind.
    • Zur Vermeidung von Lichtbögen sind überquerte Dachrinnen und der Fußpunkt von Fallrohren wie bei Blitzschutzanlagen mit anzubinden. Das ist - ebenso wie ein Anschluss an einen zusätzlichen Stützerder - mit Blitzableiterdraht möglich, mit 16 mm² Cu aber (noch) nicht. (Siehe hierzu die DEHN Praxislösung mit avisierter Tiefenerderanschlussklemme für NIRO-Tiefenerder, Art.-Nr. 540121, und Dachrinnenklemme, Art.-Nr. 540 120, zurzeit noch nicht erhältlich).
    Wenn der spärliche Input mit Skizzen, Fotos oder oder Google-Earth-Bild ergänzt würde, wäre das für eine seriöse Beratung nützlich.
     
  4. gbuw

    gbuw Schlitzeklopfer

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    Erst mal Danke für Deine Antwort:thumbup:

    Ein paar Bilder und Skizzen werden folgen. Leider darf die Satanlage laut Satzung von der Straße aus nicht zu sehen sein....

    Also hinters Haus ... weg vom HES…:angry:

    Die Anlage könnte noch im Garten stehen aber dann noch weiter weg ca 20m vom Haus.

    Alles nicht so einfach etwas Vernünftiges zu Planen und Installieren zu lassen. Möchte ja nicht jeden da ran lassen um nicht etwas zu Bezahlen was Blödsinn ist.
     
  5. #4 Elektro, 16.07.2018
    Elektro

    Elektro Super-Moderator
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    Hallo Dipol,
    war da nicht eine Norm, das die "Erdung" entfallen kann, wenn nur eine Wohneinheit vorhanden ist.
    Ich kenne einen Neubau da wurde vom "Fachmann" nichts geerdet:
     
  6. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Wenn die Schüssel im Schutzbereich des Hauses ist, musst du sie nicht Erden, und wenn da nur eine Wohneinheit dran hängt und die Summe der Ableitströme kleiner glaub 2,5mA ist, brauchst du auch keinen Potentialausgleich
     
  7. #6 Dipol, 16.07.2018
    Zuletzt bearbeitet: 16.07.2018
    Dipol

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    Mit Ausnahme der 2,5 mA liegt @bigdie richtig, siehe Folie:

    EN 60728-11_2017-10_[Fo47].jpg

    Die in Zukunft geltenden 5 mA(eff) sind ebenso praxisfremd wie die 3,6 mA(eff), denn wer misst das schon.
    Antennenbauer, die noch wissen was in der Normenreihe IEC 60728 steht, sind eine aussterbende Spezies.

    Entsprechend normwidrig werden Antennenanlagen auf Neu- wie Altbauten installiert, obwohl der dafür maßgebliche Normteil IEC 60728-11 in Jahrzehnten seit der VDE 0855-1:1959 im Kern konstant geblieben ist und es nur überschaubare Änderungen gab. Die wohl wesentlichste Änderung war, dass man die Erdungspflicht über eine Risikoanalyse nach IEC 62305-2 durch Eingabe "passender" Parameter aushebeln konnte. Während dieses Mauseloch in der DIN EN 60728-11:2005-10 durch eine klar formulierte nationale Fußnote für Deutschland ausgeschlossen war, ist sie in der deutschen Übersetzung der Normausgaben von 2011-06 und der aktuellen von 2017-10 so kryptisch formuliert, dass man auch das beabsichtigte Gegenteil herauslesen kann.

    Praktisch hat die Risikoanalyse für Antennenerdung keine Bedeutung mehr, denn die Berechnung ist so kompliziert und aufwändig geworden, dass eine Antennenerdung billiger ist und selbst normkundige EFK erden oft nicht, weil es die Kollegen auch nicht tun und - Geiz ist geil - man mit angebotener Erdung den Auftrag nicht bekommt.
     
  8. gbuw

    gbuw Schlitzeklopfer

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    So nun hab ich ein paar Bilder /Skizzen gemacht.

    Hausanschluss , HES, Front, Rück, von Oben, und Nachbarschüsseln

    Hab einen Elektriker hier gehabt der sich alles angeschaut hat und meinte alle übertreiben und man bräuchte so etwas nicht. Er hätte auch in der Nachbarschaft so gebaut. Schüssel aufs Dach Mast mit Verteilerblock (Sat-Kabel) verbunden und dann zur HES in 4mm². Im Garten wäre es noch einfacher…

    Erdungsstange kaufen rein in die Erde –Mast verbinden. Verteilerblock (Sat-Kabel) mit Mast verbinden.

    Nach vielem Lesen hier kann ja so etwas nicht stimmen…

    Wer kennt einen vertrauten Elektriker im PLZ 47475 ?

    noch hab ich Kabel-TV würde aber gerne weg davon...

    Danke 20180716_164402.jpg Front.jpg HAS.jpg Nachbar.jpg noch mehr Nachbarn.jpg Oben.jpg Rück.jpg 20180716_164402.jpg Front.jpg HAS.jpg Nachbar.jpg noch mehr Nachbarn.jpg Oben.jpg Rück.jpg
     
  9. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Vom Gebäude abgesetzt angebrachte Antennen sind nach meiner Überzeugung auch mit PA am Kabeleintritt ins Gebäude und bei kurzer Verbindung zur HES unsicherer als konventionell direkt geerdete Dachantennen. Da über Erdkabel wie auch Freileitungen zusätzliche Blitzstromeinkopplungen aus Einschlägen in die Umgebung erfolgen können ist davon insbsondere wegen der HES auf der anderen Hausseite - auch wenn an der Antenne ein normkonformer Erder gesetzt wird - nachdrücklich abzuraten.

    Wer als Elektrofachkraft so einen normativen Dünnpfiff von sich gibt, hat vermutlich wie viele andere der Gilde seine Vertragsunterschrift beim VNB für ein VDE-Auswahlabo "vergessen". Diese Koryphäe hat von der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) keinen blassen Schimmer und ich glaube nicht, dass der auch nur die Klassifikation beim Namen nennen kann.

    Empfehlungen zu separaten Erdern ohne blitzstromtragfähige Verbindung zur HES sind gefährlich und normwidrig, siehe hierzu den DEHN Blitzplaner, Kapitel 5.5.6. Niemand verweist bei Erdung und PA häufiger als ich auf NAV & 13, dieser ahnungslose Experte ist ein Anlass mehr, dass das nicht leicht fällt.

    Bei dieser überschaubaren Gebäudehöhe mit einem Steildach un 45° (?) erscheint es gut möglich die Antenne an dem gewünschten Montageplatz durch eine kurze Fangspitze am First in Blitzschutzzone LPZ 0B zu stellen. Mit einem Schnitt des Gebäudes, aus dem die Firsthöhe über Grund zu entnehmen ist, wäre definitiv festzustellen ob die Einschätzung zutrifft oder doch eine Fangstange erforderlich ist.

    Ein Wechsel vom Breitbandkabel auf Satellit erfordert bei normkonformer blitzstromtragfähiger Erdung nebst PA eine Amortisationszeit von mehreren Jahren, mit isoliertem Antennenschutz über Fangeinrichtung und 8 mm Blitzableiterdraht wird die nicht kürzer.

    Wie Erdung und PA mit und ohne Fangeinrichtung nach IEC 60728-11 vorgeschrieben sind, ist in diesem Beitrag normkonform dargestellt.
     
    elo22 gefällt das.
  10. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Wenn man eine Fangstange über die Schüssel setzt, kann die Ableitung auch auf der anderen Hausseite (Vorderseite) erfolgen. Dort geht bestimmt auch ein Fallrohr der Regenrinne nach unten. Da kann der Alu Daht mit passenden Haltern befestigt werden. Und dann kann man vorn in den Keller bohren zur PA Schiene
     
  11. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Diese Lösung war - blau markiert - bereits im Beitrag # 2 aufgezeigt worden und eine Regenrinne ist in Bild 2 zu erkennen. Falls @gbuw noch einen Gebäudeschnitt nachreicht, wird sich herausstellen ob eine Fangstange nötig ist oder eine Fangspitze am First ausreicht.

    Fangstangen kann man nur mit Blitzschutzbauteilen für 8 - 10 Standarddurchmesser normkonform anklemmen und die bestehende HES ist vermutlich nicht Klasse H zertifiziert. Bei den üblicherweise nur für Starkstrom konzipierten Billigschienen kann man aber auch ohne Zertifikat davon ausgehen, dass die Verbindung zwischen den stabilen Kemmen für Bandeisen und 8-10 mm Runddraht mit einer M10er-Schraube auch 100 kA aushalten wird.

    Da Kosteneinsparung im Vordergrund steht und in Eigenleistung verlegte 8 mm Aluknetlegierung schauderhaft aussehen kann, wird es für @gbuw vermutlich keine Alternative sein, außer einem Antennenbauer auch noch eine Blitzschutzfachkraft beauftragen zu müssen. Es sei denn er findet eine EFK die auch Blitzschutzanlagen erstellt und weiß wie man Alu-Knetlegierung tordieren muss.

    Falls die Absicht einer normkonform ausgeführten Dachantenne noch weiterverfolgt wird, wäre zu einem Bild vom Gebäudeschnitt noch eines von der "nackten" HES ohne Abdeckung hilfreich.
     
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