Gebrauchskategorie am Schütz

Diskutiere Gebrauchskategorie am Schütz im Motoren, Schütze und Schaltungen Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo, meine Ausbildung ist eine Weile her und die Elektrik ein wenig eingerostet. Nun brauche ich das Wissen wieder und komme selbst mit dem...

  1. cede

    cede Neues Mitglied

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    Hallo,

    meine Ausbildung ist eine Weile her und die Elektrik ein wenig eingerostet. Nun brauche ich das Wissen wieder und komme selbst mit dem Tabellenbuch nicht mehr richtig zurecht. :unsure:

    Ich habe einen Stromkreis mit 750V Gleichstrom. Der bisherige Schütz ist schrottreif und nicht mehr erhältlich. Die Spule benötigte 220V und hatte daher einen Vorwiderstand.
    Die Schließerkontakte steuern einen Elektromagneten, der 5A zieht und nur selten länger als 30 Sekunden an ist, in absolut seltenen Fällen mal bis zu fünf Minuten und dann raucht der Elektromagnet aber auch schon ab. :biggrin:

    Nun habe ich einen 600V-Schütz als Ersatz gefunden, bei dem ich nur den Vorwiderstand ändern muss, damit 150V abfallen:
    https:// mall.industry.siemens.com/mall/de/WW/Catalog/Product/3TC4417-0CY80-0AB4
    Es muss der sein, da er schon vorrätig ist und ich sonst einen neuen kaufen muss.

    Allerdings habe ich ein Problem mit der Gebrauchskategorie. Denn ehrlich gesagt weiß ich damit nichts mehr anzufangen. Der Hersteller gibt an Betriebsstrom bei DC-3 bei DC-5 bei 750 V Bemessungswert 7,5 A. Soweit ich weiß, können die Lastkontakte dieser Angabe nach bei 750V 7,5A schalten.
    Meine Gebrauchskategorie ist meinen Recherchen nach DC-13 (Steuern von Elektromagneten bei Gleichspannung). Wie muss ich das nun mit den DC-Angaben sehen? Muss es genau der Wert sein oder darf er auch kleiner sein?

    Kann ich mit diesem Schütz für DC-3 und DC-5 auch Lampen schalten? Dazu gibt es die Gebrauchskategorien DC-6 (Schalten von Glühlampen) und DC-36 (Glühlampenlast). Auch da blicke ich nicht durch, was der Unterschied sein soll. :sad:


    Ja ich weiß, im Internet steht viel zur den Gebrauchskategorien. Ich habe schon den halben Abend damit verbracht, mir das durchzulesen, aber nirgends steht was davon, wann eine andere Kategorie genutzt werden kann.
     
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  3. #2 Kaffeeruler, 21.08.2018
    Kaffeeruler

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    die 7,5A wären die max belastung damit das Schütz seine lebenzeit erreichen kann..

    Nimmst du weniger Leben die auch länger, nimmst du mehr sterben sie früher ( immer bezogen auf optimale Verbraucher )


    Das ist das Hauptsegment vom Schütz, bedeutet nicht das es keine E-Magnete schalten kann. Wenn du bei Siemens durch klingelst kann man dir i.d.r ein "Ohr damit ab kauen" was es noch alles kann oder auch nicht. Teilweise haben die so viele Daten dazu das die dir sogar noch erzählen welcher Hersteller vom Verbraucher wie womit am besten geschaltet wird

    wenn die alles auflisten würden wäre das Datenblatt wohl 20 Seiten lang

    So meine Erfahrungen bei Siemens und Eaton



    Bei beiden spricht die VDE von Glühlampenlast, jedoch haben die beiden andere Kennlinien wie z.b bei den max Einschaltströmen und Zeit ( nein, das habe ich mir nicht alles durchgelesen, nur mal schnell überflogen). DC-6 steht aber i.d.r für herkömmliche AGL ( neudeutsch Glühlampen ) und DC 36 dann für the rest wobei dies dann Technisch nicht stimmt je nach Leuchte
    Auch hier können die Hersteller oftmals per Telefon zum richtigen Schütz raten

    Mfg Dierk
     
  4. gert

    gert Freiluftschalter

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    Wo braucht man einen 750 V, 5A Elektromagneten? Schrottverladung?

    Der grobe Unterschied zwischen den Gebrauchskategorien liegt an der Last.

    Bei induktiven Lasten, wie dem Elektromagneten, hast Du einen mäßig hohen Einschaltstrom, aber eine sehr hohe " Gegen-EMK " beim Abschalten. Das heißt, beim Abschalten des Magneten entsteht ein Lichtbogen zwischen den Schützkontakten, der auch einige Zeit bestehen bleibt und die Kontakte verbrennt.

    (Ähnliche Problematik wie bei PV- Anlagen).

    Gruß Gert
     
  5. cede

    cede Neues Mitglied

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    5A Belastung bei einem Schütz für 7,5A geht ja noch. Man könnte einen größeren nehmen, aber der Schütz schaltet nur wenige Male im Monat und selbst dann auch nur, um die Funktion zu testen. Der Schütz wird daher lange halten. Und jedes Jahr prüfe ich die Schaltkontakte und notfalls fliegen die dann eben raus.

    Ja, Siemens liefert sehr gute Auskunft. Die Erfahrung habe ich schon gemacht. Eine Anfrage läuft derzeit auch schon, weil ich einen alternativen Schütz gefunden habe, für den aber nicht angegeben ist, wie viel Strom die Spule zieht. Denn ich muss ihn dann entsprechend der Stromstärke vielleicht anders absichern als den alten.
    Wenn der Techniker sich meldet, frage ich gleich mit, ob er für Elektromagneten geeignet ist. Ich wusste nicht, wie ich die Gebrauchskategorien werten soll. Ob die Nummern zueinander einen Bezug haben und die Kategorien wie Klassen eingeteilt sind.

    Mit dem Schütz 750V 5A schalte ich an einer historischen Tram die Magnetschienenbremse. Zieht der Schütz an, zieht sich der Elektromagnet an die Schiene und bremst das Fahrzeug ab.
    Der bisherige Schütz lief meinen Berechnungen zufolge mit etwa 90V, was auch den fetten Vorwiderstand davor erklärt. Diesen Schütz gibt es nicht mehr und darum nehme ich einfach einen für 750V, um mir den Vorwiderstand zu sparen. Bei der Auswahl stieß ich daher auf das Problem, dass nunmal die Gebrauchskategorie die Werte angab.

    Wenn Siemens zurück, frage ich, ob die Kontakte den abgeschalteten Magneten aushalten.
     
  6. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Oftmals hatten früher Gleichstromschütze auch einen Vorwiderstand, der beim Einschalten gebrückt war und erst dann vor der Spule lag, wenn sie durchgezogen hat. Ein Wechselstromschütz macht das praktisch automatisch. Der zieht beim Einschalten einen viel größeren Strom wie zum Halten. Bei DC funktioniert das aber nicht so, da zählt nur der Gleichstromwiderstand der Spule und der ist genauso groß wenn der Schütz abgefallen oder angezogen ist. Das hat man früher mit Vorwiderständen erledigt.
     
  7. cede

    cede Neues Mitglied

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    Ich sehe gerade, dass ich in meinem ersten Beitrag etwas verwechselt habe. Im ersten Beitrag ist die Rede davon, dass der bisherige Schütz mit 220V betrieben wird. Den habe ich mit einem anderen Schütz vertauscht.

    Der Gleichstromschütz, den ich austauschen muss, muss für rund 90V ausgelegt gewesen sein. Der Vorwiderstand wird nicht später dazugeschaltet, sondern ist dauerhaft im Stromkreis angeschlossen. Am Schütz sind nur die Schließerkontakte belegt, die die Elektromagneten betreiben.
    Übrigens nehme ich nun einen 750V-Schütz statt einen 600V-Schütz. Dann spare ich mir den Vorwiderstand. Die Bestellung ist schon raus.

    Danke für eure Hilfe.


    Der 220V-Gleichstromschütz, von dem ich versehentlich geschrieben habe, ist zwar laut Typenschild 45 Jahre alt, aber er funktioniert einwandfrei und solche guten Kämpfer schmeiße ich ungerne in den Müll. Das Ding ist Qualität und bleibt. :smile:
    Es ist übrigens ein abfallverzögerter Schütz. Wenn an der Spule keine Spannung mehr anliegt, fällt der Schütz erst mehrere Sekunden später ab. Das Magnetfeld in ihm muss wohl so stark sein, dass es nicht so schnell abbaut.
    Einen solchen Schütz gibt es wohl nicht mehr zu kaufen. Aber solange meiner noch läuft, ist ja alles gut.
     
  8. gert

    gert Freiluftschalter

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    Die Remanenz an DC- Schützen ist eigentlich immer dann vorhanden, wenn z.B. zwei Spulen oder eine Spule mit einem Widerstand ( manchmal reicht eine Kontroll- Lampe) verschaltet sind. Manchmal setzt man das auch gewollt ein.

    Gruß Gert
     
  9. #8 cede, 26.08.2018
    Zuletzt bearbeitet: 26.08.2018
    cede

    cede Neues Mitglied

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    Der alte Schütz für den Elektromagneten, in dem es ursprünglich in diesem Thema ging, hat auch einen Vorwiderstand, aber er fällt sofort ab, sobald keine Spannung anliegt. Da liegt keine Remanenz vor. Wie genau erwirkt man denn eine Remanenz mit einem üblichen DC-Schütz?


    Der 220V-Schütz, den ich irrtümlich erwähnt habe, sorgt dafür, dass die Blinklichtlampen blinken. Im Anhang ist ein Schaltplan. Der orangene Kasten soll zeigen, dass das ein Bauteil ist. Es ist übrigens für 550V konstruiert worden. Einfach eine lackierte Holzplatte mit dem Schütz und einem Vorwiderstand davor.

    Legt man den Wechselschalter um, zieht der Schütz an. Der Strom ist niedrig, die Lampen bleiben dunkel. Gleichzeitig schließt innerhalb von einer knappen Sekunde der Schließerkontakt des Schützes. Dieser Schließerkontakt überbrückt den Vorwiderstand und die Spule. Der Strom ist hoch, die Lampen leuchten hell, die Spule ist spannungslos. Normalerweise sollte der Schütz schon abfallen, aber der Kontakt ist einige Sekunden lang geschlossen.
    Nachdem sich der Kontakt öffnet, zieht der Schütz sofort wieder an und die Lampen sind in dem Moment wieder dunkel. Das Spiel fängt von vorne an.

    Die Lampen sind einige Sekunden hell und nur eine knappe Sekunde dunkel, weil der Schütz, nachdem er anzieht, sich schließlich sofort selbst überbrückt.

    Meinst du, der Schütz bleibt wegen der Remanenz angezogen? Auch in dieser Schaltung? Der Vorwiderstand ist notwendig, weil es ein 220V-Schütz ist und die Schaltung ursprünglich für 550V gebaut wurde. Ich habe es ausgerechnet und die Größe des Widerstandes ist genau richtig.
    Wenn der Schütz wegen der Remanenz angezogen bleibt, wieso tut es mein anderer Gleichstromschütz nicht, obwohl er auch einen eigenen Vorwiderstand hat? Ich dachte, das wäre ein abfallverzögerter Schütz, habe aber nie verstanden, wie genau das Magnetfeld sich erhält.

    Diese Schaltung erinnert mich an die klassische Klingelschaltung. Der Schütz sollte mehrmals in der Sekunde anziehen und abfallen, da er sich selbst überbrückt. Da er jedoch einige Sekunden lang angezogen bleibt, dachte ich, dass das Magnetfeld in ihm einfach so stark ist.
    Ich ging eher davon aus, dass ein moderner Schütz in dieser Schaltung mehrmals in der Sekunde anzieht und abfällt und nach kurzer Zeit abraucht.


    Ich weiß, dass diese Schaltung sehr eigenartig aussieht und sowas heutzutage anders gelöst wird. Aber das war Stand der Technik vor einigen Generationen.
     

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