Bestandsschutz Zählerschrank + neue UV + 2. UV "durchschleifen"

Diskutiere Bestandsschutz Zählerschrank + neue UV + 2. UV "durchschleifen" im Grundlagen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo in die Runde! Ich ziehe wahrscheinlich nächsten Sommer in ein EFH aus den 30ern. Die Elektroinstallation ist mit dem Haus "historisch...

  1. #1 kletterbuxe, 10.10.2018
    kletterbuxe

    kletterbuxe Schlitzeklopfer

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    Hallo in die Runde!

    Ich ziehe wahrscheinlich nächsten Sommer in ein EFH aus den 30ern. Die Elektroinstallation ist mit dem Haus "historisch gewachsen", auf einigermaßen aktuellem Stand sind aber nur Küche und ein Bad.
    Gut die Hälfte werde ich in nächster Zeit erneuern müssen, da klassisch genullt, teilweise Aufputz im (Bergmann?)-Rohr oder Alu, zu wenige Steckdosen, nur ein FI für das Bad usw...

    Problem 1 ist, dass ich nicht Eigentümer bin. Ich hab zwar einen gewissen Handlungsspielraum, weil ich auch nicht nur klassischer Mieter bin. Alles umkrempeln geht aber zur Zeit noch nicht.
    Problem 2: der "Haus- und Hofelektriker" (zugelassen vom EVU)...naja...hab beim Renovieren so ein paar Dinge gefunden, die meines Erachtens jetzt nicht so okay sind. (Beim abmanteln wurde die Aderisolation mit angeritzt -> kleiner Kabelbrand, 30cm NYM aufputz an Hauswand, Licht und Steckdosen (nicht IP44) direkt über dem Spülbecken und so weiter...ich mach nächste Woche mal Fotos und würde mich über eine Bewertung freuen, vielleicht seh ich das auch nur zu negativ.)

    Grundlegendes:
    EFH nahe Bautzen, EVU ist ENSO Strom Netz
    Netzform TN-C

    Ist-Zustand: 4-adrige Freileitung -> HAK (NH ??) -> 4x ?mm² -> Zähler -> 4x ?mm² Alu -> 3 parallele 3er Diazed-Blöcke (1x DIII, 2x DII) bilden die Einzelabsicherung aller Stromkreise.

    Dass ich um den Elektriker nicht herumkomme...ja, das denk ich mir mal, alleine um in den verplombten HAK zu schauen.

    Meine Vorstellung:
    - Zähler bleibt wo er ist
    - jede Etage bekommt eigene UV mit eigenem FI

    Ich lese hier im Forum schon ein paar Monate mit und weiß daher, dass so grundlegende Fragen des Aufbaus sehr von persönlichen Vorstellungen des Elektriker abhängen. Was bei dem einen geht, kann bei einem anderen schon fast unmöglich sein. Daher hätte ich von euch gerne eine Einschätzung was ratsam und sinnvoll ist, auf was ich drängen sollte, und was ich besser sein lasse.

    Kann ich den ersten der 3 Diazed-Blöcke als Vorsicherung benutzen. Ich weiß noch nicht was sich im HAK befindet. Die Enso konnte mir auch keine Auskunft geben, die Eigentumsgrenze befindet sich zu meinem Erstaunen am Mast und nicht im HAK. Der HAK wurde 1993 erneuert, ich hab nur die schriftliche Ankündigung vom Elektriker, dass im Auftrag des EVU der Zähler getauscht werden muss, und die Aussage der Eigentümerin, dass der Elektriker noch überredet wurde den HAK gleich mit zu erneuern und bar bezahlt wurde. Das war wie gesagt '93. Keine weiteren Fragen Euer Ehren ;-)

    An diesem Zählerschrank möchte ich eigentlich nichts ändern, um nicht mit dem Bestandsschutz Probleme zu bekommen. Wie sinnvoll dieses Thema ist, darüber lässt sich ja trefflich streiten. Der Zählerschrank befindet sich im 1. OG, an einer Wand wo für einen Zählerkasten nach heutigen Vorgaben kein Platz ist. Verlegung wäre möglich, welche Wände raus kommen / versetzt werden weiß ich aber noch nicht, von daher würde ich das gerne nochmal 1-2 Jahre rausschieben.

    Vorgestellt habe ich mir das so:
    Vom Zähler kommt 4x 6mm² Alu vermute ich. Ich werd nächste Woche nachmessen. Das geht auf einen Diazed III-Block, in den zur Zeit 3x 16A eingeschraubt sind (E-Herd und CEE im Schuppen). Ich würde mir die passenden 35A-Passschrauben und Einsätze besorgen.
    Abgehend wären nach meiner Vorstellung NYM-J 5x16. 1m durch die Wand, da soll erstmal die neue UV für diese Etage (OG) hin.
    Von dort aus weiter, eine Etage nach unten zur dortigen Etagen-UV (ca 6m) und von dort noch in den Anbau (15m) zur dortigen UV. Ob nun 10 oder 16mm²...ich persönlich finds bisschen überdimensioniert, kann mich aber mit 16mm² anfreunden, wenn das die VDE fordert. Und wer weiß, ob ich irgendwann mal von der letzten UV aus ein Elektroauto laden muss...die Entwicklung was soll/muss/kann geht ja rasant voran.

    Meine Frage wäre: Welche Optionen habe ich die Zuleitung zur jeweils nächsten UV durchzuschleifen? Zu Klemmsteinen habe ich hier und da gelesen, dass man die im EFH eigentlich nur im oberen Anschlussraum verwendet. Die könnte ich mir auch in der UV vorstellen, oder gibt es da etwas, was weniger Platz braucht?

    Zweite Frage: Ist das mit der DIII-35A als Vorsicherung für die 40A-FI's oaky? Eine andere Vorsicherung / SLS hat der Zähler nicht.
    Nach dem, was ich hier so gelesen habe, hätte ich wahrscheinlich Neozeds genommen, aber so könnte ich im DIII-Block gleich den Übergang von Alu auf Kupfer schaffen, ohne dass ich da irgendwie rummurksen muss. Den PEN würde ich an dieser Stelle auch auftrennen.

    Die 3 UVs wollte ich folgendermaßen aufbauen:
    Zuleitung PE auf PE-Schiene der UV, N und L1-3 auf FI (40A/30mA).
    Abgang FI: N auf N-Schiene der UV, L1-3 über 3phasige Sammelschiene auf die Sicherungsautomaten. Zweite Reihe Sicherungsautomaten wird über H07V-K 10mm² schwarz gespeist. (Kleine Frage nebenbei: wann wird braun genommen und warum nimmt man der besseren Unterscheidbarkeit wegen nicht br/sw/gr?)

    Ich hoffe ich hab alle Infos verständlich reingepackt.
    Herzlichen Dank schon mal im Voraus für eure Mühe!
    Sebastian
     
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  3. elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    Dann hättest Du mitkriegen müssen das es keinen Bestandsschutz gibt.

    Damit wirst Du nicht glücklich werden.

    Das geht gar nicht.

    Vergiss es, nicht bei 6 mm² ALU. Da gibbet max 25 A.

    IMHO geht das ohne aktuell Zähleranlage und Hausanschluss nicht.

    Lutz
     
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  4. #3 kletterbuxe, 10.10.2018
    Zuletzt bearbeitet: 10.10.2018
    kletterbuxe

    kletterbuxe Schlitzeklopfer

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    Hallo Lutz,
    danke für deine schnelle Antwort. Ich versuch gleich mal so gut wie möglich drauf zu antworten.

    Geht es um den Namen, oder meinst du, dass alle technischen Neuerungen, die bei Neuinstallation Pflicht sind, auch bei jeder Altanlage nachzurüsten sind? Sowas wie Überspannungsschutz seit 2016 oder FI's für alle laienbedienbaren Steckdosen, oder was es da noch alles gab...
    Kann ich mir grad nicht vorstellen, eine kurze Recherche ergibt auch grad das Gegenteil, aber ich lass mich gerne etwas besseren belehren.

    Ich bin davon ausgegangen, dass das hier immer noch gilt, sofern man die Anlage nicht umbaut / erweitert.
    Was genau heißt "kein Bestandsschutz" für mich? Keine Erweiterung ohne die Zulassung zu verlieren?


    Gibt es nicht, oder nicht erlaubt?
    "Gibt es nicht" dachte ich auch, aber es ist wirklich ein E33-Sockel mit einer 16A-Passschraube. Die anderen beiden Blöcke sind DII (E27), die hatte ich neben Nachmessen zum direkten Vergleich.
    Ich häng da mal ein Bild an. Nächste Woche kann ich auch ein Bild des Innenlebens liefern, jetzt hab ich grad keins zur Hand.

    Wird mit der Sicherung nicht immer nur die nachfolgende Leitung abgesichert? Dann würde die 35A-DIII das 16er NYM absichern. Das 4x6mm² schützt doch die NH-Sicherung im HAK, oder?

    Also ich verstehe worauf du hinaus willst...jedenfalls glaub ich das.
    Ich kann bisher nicht abschätzen, wie hoch die Last sein wird. Bisher hat das in dem Haus so funktioniert. Die 9 Schraubsicherungen haben gar keine Vorsicherung, bis auf die NHs im HAK. Ich kenne jetzt den Gleichzeitigkeitsfaktor nicht, aber da die Schraubsicherungen alle 10A oder 16A haben wird es durch die Vorsicherung doch eigentlich besser als schlechter, oder habe ich da einen Denkfehler?

    Okay, das sehe ich schon ein. 4x6er Alu...verstehe ich auch nicht, unter welchen Umständen das da mal reingekommen ist, falls es wirklich 6mm² sind - ich messe nächste Woche nach. In meiner jetzigen Wohnung komme ich mit 2x H10A + 1x H25A (E-Herd) aus, aber dass auch das auf einen aktuellen Stand gebracht werden muss, ist mir klar.

    Ich will mich auch gar nicht vor einem neuen Zählerschrank drücken. Wie man an dem Bild sehen kann, der ist ja schon ein klein wenig *hust* älter. Nur weiß ich noch nicht, wo er schlussendlich mal hin soll und ich würde das gerne bis dahin aufschieben, falls das vertretbar ist, weil wahrscheinlich in dem Teil des Hauses noch Wände verschoben werden.
     

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  5. #4 Spongebob, 10.10.2018
    Spongebob

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    Du solltest erst einmal eine Basis mit einem neuen Zählerschrank machen lassen.
    Dabei kann es durchaus möglich sein ,das der Neue einen anderen Platz braucht ,und deine Vorinstallation ist für die Katz.
     
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  6. bigdie

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    In den heutigen Zählerschränken ist 10mm² Kupfer für 63A. Bei 6mm² sind das dann 50A und bei 4mm² 35A oder? und warum sollte die 6mm² Al weniger als das 4mm² Kupfer aushalten:D
    Im Übrigen war zu DDR Zeiten auch 4x6mm² für 35A zugelassen und wenn er das nicht ändert, ist es gut. Die Sicherung ist doch im HAK also eh nicht sein Bier. Ich glaube aber kaum, das da nur 25A drin sind.

    Wenn das Haus mal dein Eigentum werden könnte, dann sehe auf jeden Fall die Umstellung auf Erdkabelanschluss vor also Zählerschrank im Keller (es sei denn es gibt keinen Keller oder es ist Überschwemmungsgebiet) Normalerweise wird das in den meißten Tabs auch gefordert.
    Mein Haus hatte 1999 auch Freileitungsanschluß. Unsere Stadtwerke legen bei einer grundhaften Sanierung der Straße alles in die Erde. Als ich saniert hab, kam ein Zählerschrank in den Keller, von dort ging es einzeln zu allen UVs, also in jede Etage. Vom alten Zählerplatz (3 Wechselstromzähler im EG) hab ich mir provisorisch eine Zuleitung zum neuen Zählerschrank verlegt und hatte somit auch Drehstrom über die 3 Wechselstromzähler. Und dann hab ich gewartet. Unsere Straße war dann im Herbst 2004 dran. Ich hätte mir auch vorher schon vom Mast eine Leitung in den Keller legen lassen können, aber das lassen die sich fürstlich bezahlen. Bei der sanierung der Straße war das dann umsonst, wenn man von den Straßenausbaubeiträgen mal absieht:crying: Aber immerhin, der Erdkabelanschluss vorher hätte 1500€ gekostet, für die Straße hab ich 3000 bezahlt, wenn ich nicht gewartet hätte wären es 4500€ gewesen.

    PS. dort, wo du den PEN auftrennst, nicht die Verbindung zum Potentialausgleich vergessen.
     
  7. #6 Spongebob, 17.10.2018
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    Spongebob Strippenstrolch

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    Wenn der PEN aufgeteilt wird muß es mindestens 10 Quadrat sein.:thumbsup:
     
  8. bigdie

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    Nö Wenn er aufgeteilt ist, kann es auch 1,5mm² sein.
     
  9. #8 Spongebob, 17.10.2018
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    Hab mich falsch ausgedrückt .Also ,der PEN selber muß min. 10 Quadrat sein und der kann dann aufgeteilt werden.
     
  10. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Nö, muss er auch nicht in einer Bestandsanlage
     
  11. #10 Spongebob, 19.10.2018
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    Bisher war ich immer noch davon überzeugt,wenn eine Anlage derartig geändert wird der Bestandsschutz aufgehoben ist.:roterKopf
    Sicherlich kannst du mir das näher bringen,ich lerne gerne dazu.:confused:
     
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