Frage zur Elektroinstallation

Diskutiere Frage zur Elektroinstallation im Allgemeines Forum im Bereich Diverses; Moin, ich versuche mich kurz zu fassen. Wir bauen gerade unser Mehrfamilienhaus um dort sind 3 Wohnungen. In Wohnung 1 ziehen wir ein. Wohnung 2...

  1. #1 Klauspeter, 02.04.2021
    Klauspeter

    Klauspeter Neues Mitglied

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    Moin, ich versuche mich kurz zu fassen.

    Wir bauen gerade unser Mehrfamilienhaus um dort sind 3 Wohnungen. In Wohnung 1 ziehen wir ein. Wohnung 2 ist nur für Gäste kann später evtl. auch mal vermietet werden ist aber nicht zwingend geplant. Wohnung 3 wird komplett vermietet.

    Wir haben 2 Elektriker die uns jetzt eine Planung gegeben haben. Die aber schon abweichend sind und hier wäre halt die Frage welcher dieser Elektriker eher zu empfehlen ist.

    Elektriker 1:

    Möchte ein Zählerschrank montieren mit 3 Zählereinheiten. Vom Panzerkasten in den Zählerschrank wird ein 16mm2 gezogen für 3x SLS 63A. Für jede Wohnung ein separaten SLS, da Wohnung 2 erst als Gast Wohnung genutzt wird hat er vorgeschlagen die Wohnung direkt über Wohnung 1 laufen zu lassen. Und Wohnung 3 bekommt ein SLS für sich. Im Grunde werden 2 SLS 63 A verbaut. Ein SLS wäre dann einfach als Reserve für eine spätere Vermietung. Dann würde der Zähler kommen danach wollte er eine Vorsicherung einbauen 50A glaube ich diese Schmelzsicherungen von früher. Und dann wollte er zu der jeweiligen Unterverteilung für die Wohnungen mit einem 5x10mm2 gehen. Dort jeweils FIS 40A 30ma verbauen aber für Steckdosen 13A und für Licht 10A. Ist das so richtig?

    Weil in der alten Wohnung hatten wir für jeden Raum einen Automaten mit B16A

    Elektriker 2

    Möchte ein Zählerschrank montieren mit 1 SLS 63 A. Vom Panzerkasten in den Zählerschrank mit 16mm² dann vom Zähler in so eine Blockklemme und von da 2 Zwischenzähler montieren. Dann wollte er jeweils mit einem 5x10mm2 zu jeder Unterverteilung. Wieso kommt jetzt keine Vorsicherung? Dann würde er auf den FI gehen 40A 30ma und dann jeweils für jeden Raum einen 16A Automaten einbauen.

    Und wenn ich diese Zwischenzähler nehme dann müsste ich das ja ständig ausrechnen. Und könnte Wohnung 2 zum Beispiel gar nicht komplett ausschalten ohne Vorsicherungen.

    Ich bedanke mich für eure Antworten, und habt schöne Ostern.
     
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  3. elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    Da die Zuleitungen zu den UVs mit 63 A belastbar sein müssen fällt 10 mm² raus und damit auch die 16 mm² vom HAK. Ich würde auch ohne Warmwasser nicht unter 25 mm² gehen. Zwischenzähler sind auch ein NoGO. Vorsicherungen braucht es keine da reichen die SLS. 10 A ist IMHO Unsinn die 13 A wenn es mit der Länge nicht passt, Licht extra ist übertrieben. Sinnvoll sind RCD/LS. Und die sind nur in 16 A günstig.

    Lutz
     
    ego gefällt das.
  4. #3 JanWichmann, 02.04.2021
    JanWichmann

    JanWichmann Hülsenpresser

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    Jetzt kann man natürlich über Details streiten, aber aus den Bauch raus würde ich Elektro Firma eins empfehlen, die haben sich Gedanken gemacht.
    Aber es ist nur meine persönliche Meinung.
     
  5. unkind

    unkind Strippenstrolch

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    Je nach Verlegeart und Leitungslänge sind 10mm2 durchaus ausreichend.
    Ohne elektrischer Warmwasserbereitung kommen bis zu 5 Wohnungen mit 63A aus, prinzipiell darf, je nach Verlegeart und Leitungslänge auch da z.b. 5x10mm2 verlegt werden.

    zum TE: Ich würde definitiv zum Elektriker Nr 1 gehen.
    Steckdosenstromkreise mit 13A macht Sinn bei 1,5mm2 Leitungen und mehr als 17m Leitungslänge.
    Wenn die Leitungen alle weniger lang als 17m sind, kann man diese Stromkreise auch mit 16A absichern.
    Darauf achten dass pro Wohnung mindestens 2 RCD (FI) eingebaut werden (es darf nicht alles in der Wohnung auf einmal ausfallen)
    und dass die Lichtstromkreise auch über einen RCD laufen (neue Forderung seit 2020)
     
  6. unkind

    unkind Strippenstrolch

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    Ich möchte ergänzen dass es, aufgrund von Gegebenheiten vor Ort, durchaus sein kann, dass 16mm² oder auch mehr nötig ist. 10mm² reicht nur unter bestimmten Bedingungen, die vor Ort zu prüfen sind
     
  7. #6 Klauspeter, 02.04.2021
    Klauspeter

    Klauspeter Neues Mitglied

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    Danke für die Antworten

    Mist ein paar Infos sind mir entfallen. Die 10mm² Leitung für die jeweilige UV wird in einer Kabeltrasse gelegt. Dort befinden sich nur die 3x 10mm² in der Mitte wurde ein Trennsteck montiert. Und auf der anderen Seite wurden dann die Netzwerk Leitungen liegen. Zu jeder Wohnung jeweils 2 Stück. Ansonsten würde die Trasse nicht genutzt werden falls das eine rolle spielen sollte. Das haben wir bei uns im Betrieb (Bin Schlosser) genauso habe ich mir einfach abgeschaut.

    Warmwasservorbereitung ist damit ein Durchlauferhitzer gemeint? Diese haben wir gar nicht mehr würde alles über die Heizung laufen.

    Also würde so ein 10mm² für die UV doch ausreichen und zusätzlich würde ich einfach diese Vorsicherungen nehmen also Elektriker 1. Dann ist man ja schließlich doppelt abgesichert, oder verstehe ich das falsch? Der Hausanschlussraum befindet sich im EG genauso die Wohnungen 2 und 3. Nur Wohnung 1 befindet sich im OG.

    Ich bin verwirrt, weil ich in einem anderen Forum gelesen habe das man zur UV 16mm² legen soll. Aber die beiden 16mm² in den Zählerschrank legen. Aber mit NH 3x63A mehrere Wohnungen angeschlossen werden können. Ist das nicht irgendwie komisch? Oder muss man da noch was einberechnen?

    Eine Info habe ich noch unterschlagen, zu Elektriker 1 er meinte sollten die Leitungslängen länger als 18m sein sollte man auf 2,5mm² aufstocken. Oder die Sicherung verringern damit waren glaube ich die 13A für Steckdosen gemeint.

    Ich bin wirklich Laie aber irgendwie finde ich das Thema echt interessant und wo es jetzt auf ein zu kommt. Möchte ich schon mehr darüber wissen. Ich danke euch auf jeden Fall, und das bestärkt mich in meiner Entscheidung sehr.
     
  8. #7 Elektro, 02.04.2021
    Elektro

    Elektro Super-Moderator
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    Hallo,
    der Leistungsbedarf und Absicherung einer Anlage wird oft aufgrund einer Tabelle vorgenommen.
    Hier geben die Versorger die Größe des SLS vor

    Beispiel für die Berechnung. Ob das neuester Stand ist ?
    https://www.sw-netz.de/wp-content/uploads/17-leistungen_wohngebude.pdf

    Die 63 A Auslegung der Leitung zum Stromkreisverteiler sind nur zur Vorsorge, wenn sich die Anlage mal ändert.
    Dann brauchen keine Wände wieder aufgemacht zu werden.

    10 mm² ist nur sehr eingeschränkt mit 63 A belastbar.
    Das ergibt oft eben >10 mm²


    Richtig
     
  9. #8 Lasttrennschalter, 02.04.2021
    Lasttrennschalter

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    Warum? was ist da so schlimm dran? Macht doch Sinn wenn eine Wohnung nur als Gast/Ferien/Stundenwohnung zeitweise genutzt wird. Spart die Grundgebühr beim Versorger
     
  10. #9 Rockylangohr, 02.04.2021
    Rockylangohr

    Rockylangohr Hülsenpresser

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    Hallo zusammen,

    im großen und ganzen hat Elektriker 1 schonmal eine gute Planung vorgelegt,
    vielleicht nur ein paar Bemerkungen am Rande.

    Grundsätzlich sind die laut nach VDE / DIN Norm zu bemessenen Querschnitte
    für die Hauptleitungen bzw. Zuleitungen immer ein wenig übertrieben.
    Andererseits weiß man ja nie genau, was noch alles an elektrischen Gerätschaften
    in Zukunft verbaut wird.
    So gesehen reichen die 16mm² Hauptleitung zwischen HAK und Zählererschrank
    bei einer Vorsicherung NH 3x63A im Normalfall aus, vor allen wenn keine elektrische
    Warmwasserversorgung in den einzelnen Wohnungen vorhanden ist.
    Wie gesagt, es könnte sich ja trotzdem mal was in der Elektroanlage ändern.
    So gesehen wäre man trotzdem mit einer Hauptleitung statt 16 mit 25mm² absolut auf
    der sicheren Seite.
    Die Zuleitungen zu den UV sollten dann mit 16 statt 10mm² ebenfalls großzügig bemessen
    sein.
    Eine Rolle spielt hier natürlich auch Verlegeart und Länge!

    Die genannten Vorsicherungen (z.B. Neozed) benötigt man eigentlich nicht mehr, da man
    ja die SLS Schalter a´ 63A hätte.
    EInzig könnte man vielleicht anmerken, dass ein FI von 40A über eine Neozed Vorsicherung
    mit 40A abgesichert werden könnte oder man nimmt direkt einen FI mit 63A ohne Vorsicherung.
    Davon abgesehen, ist ein FI 40A aber auch im Prinzip über die nachfolgenden LS Schalter
    abgesichert.

    Die getrennte Absicherung der Steckdosen mit B13A und Beleuchtungsstromkreisen mit B10A
    halte ich gar nicht mal für so schlecht.

    Es gäb für mich 3 mögliche Gründe für den Einsatz von B13A:
    1) Leitungslänge über 18m >wurde schon genannt
    2) Verlegung der Steckdosenstromkabel in wärmegedämmten Wänden z.B. Ständerwerk mit
    Dämmwolle oder die Verlegung im Dachgeschoß (im Sommer höhere Temperaturen).
    3) Ein Beispiel für die Häufung von angeschlossenen Verbrauchern wäre die Küche.
    Wenn mehrere Elektrogeräte wie Wasserkocher, Toaster, Kaffemaschine etc.regelmässig
    an eine mit 16A abgesicherte Steckdosenreihe bzw. Mehrfachsteckdosenleiste betrieben
    würden, könnte im Extremfall die Leitung überlastet werden.
    Hier wäre man mit B13A auf der sicheren Seite.

    Beleuchtungsstromkreise mit B10A abzusichern kann man natürlich, gerade bei den heutigen
    LED Beleuchtungen, die nur noch mit einem Bruchteil mit dem auskommen, was reine Glüh oder
    Halogenlampen an Strom gezogen haben.
    Beleuchtung getrennt von den Steckdosenstromkreisen abzusichern macht Sinn.
    Baut man am Abend mal einen Kurzschluß oder liegt irgendein Fehler vor, fliegt zwar der LS Schalter
    des Steckdosenstromkreises, man bleibt aber dann nicht im Dunkeln.

    Als Haupt FI Schalter könnte man einen selektiven FI-Schutzschalter 63A/0,3A verbauen und sichert
    dann beispielsweise den Kühlschrank und den Geschirrspüler mit separatem FI/LS ab, sowie alle
    anderen Stromkreise mit einem 4-poligen FI/40a 30mA.
    Dadurch würde einerseits bei einem Erdschluß in einem Stromkreis nicht alles auf einmal ausfallen,
    andererseits wird durch die separate Absicherung die Fehlersuche erleichtert.

    Na klar ist das Ganze natürlich auch eine Kostenfrage, aber bei den teilweise niedrigen Preisen
    für Installationsmaterial und wenn noch genügend Platz in der UV ist, sollte das bezahlbar sein.

    Letztendlich gilt, je mehr abgesicherte Stromkreise man hat, desto sicherer wird die Anlage.

    Gruß Rockylangohr
     
    Klauspeter und Lasttrennschalter gefällt das.
  11. #10 Strippe-HH, 02.04.2021
    Strippe-HH

    Strippe-HH Freiluftschalter

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    Rein theoretisch können auch 3x35A SLS für jede Wohnung ausreichen wenn dort nur ein Herd, ein Geschirrspüler und eine Waschmaschine sich dort befinden da wären schon 24KW Gesamtverbrauch gegeben.
    Und das würde auch ausreichen da Großverbraucher selten alle zugleich in Betrieb sind und es ja auch Gleichzeitigkeitsfaktoren gibt.
     
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