Steckdose erneuert—erforderliche Messungen

Diskutiere Steckdose erneuert—erforderliche Messungen im Messen und Prüfen Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo Community, in meinem Keller ist eine Schalter—Steckdosenkombi kaputt und ich möchte diese erneuern! Welche Messungen muss ich anschließend...

  1. #1 Gast001, 09.01.2022
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    Hallo Community,

    in meinem Keller ist eine Schalter—Steckdosenkombi kaputt und ich möchte diese erneuern!
    Welche Messungen muss ich anschließend an der Steckdose durchführen? Würde mir ein Schutzmaßnahmenmessgerät ausleihen. Das Haus ist BJ2000.

    Die Steckdose wurde bei der Erstinbetriebnahme geprüft, ich schließe sie lediglich neu an.

    Bisher fällt mir ein: Schleifenimpedanz, Kurzschlussstrom, Auslösezeit.
     
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  3. #2 Pavel Chekov, 09.01.2022
    Pavel Chekov

    Pavel Chekov Lüsterklemmer

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    Kannst du ein Schutzmaßnahmenmessgerät sicher bedienen und die Messwerte auch interpretieren?
     
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  4. #3 Gast001, 09.01.2022
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    Messwerte interpretieren würde ich schon behaupten. Ich muss darauf achten, dass die Abschaltbedingung erfüllt ist und dann prüfe ich noch die Auslösung des FI‘s.

    Im Umgang mit dem Gerät bin ich nicht geübt, hab es das letzte Mal in der Ausbildung bedient. Wenn ich mit aber Zeit nehme, sollte es schon passen.
     
  5. #4 cyclist, 09.01.2022
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    cyclist Strippenstrolch

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    Hallo,
    da sollte noch der Schutzleiterwiderstand (wenn du im Keller bist, kannst du als Basispotential die Poti-Schiene nehmen), der Auslösestrom des RCD, sowie der Isolationswiderstand (L-PE, N-PE, L-N) gemessen werden.
    Idealerweise solltest du die Messwerte noch dokumentieren, bzw. gleich ein Prüfprotokoll erstellen.
    Die Kunst des Prüfens ist nicht die Messung als solche, sondern den ermittelten Messwert zu interpretieren. Auch ein scheinbar "bestandener Wert" kann auf einen Fehler hindeuten...

    In der Ausbildung ist zwar - recht kurz und knapp - die Theorie des Prüfens enthalten, die Praxis kommt aber noch viel kürzer dran...

    Ich hatte letztens - mit Zustimmung des Vermieters - eine zusätzliche Steckdose im Keller installiert (neue Leitung ab UV, auf Reservestromkreis angeschlossen). Dies sollte dann noch mal von der zuständigen Elektrofirma kontrolliert werden. Ich habe natürlich die Prüfung nach DIN VDE 0100-600 incl. Protokoll direkt nach der Installation und vor Inbetriebnahme durchgeführt (ca. 90 Messungen). Die "Prüfung" durch den Monteur beinhaltete eine sehr kurze Inaugenscheinnahme der UV und der Installation und die "Prüfung" und Auslösung des RCD mittels Duspol, ob die Steckdose tatsächlich über RCD abgesichert war... :D:014::roterKopf
     
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  6. #5 Kaffeeruler, 09.01.2022
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    90Messungen bei einer Steckdose ????:S_gruebel:
    Hast du Leitungsdurchmesser und Abstand der Nagelschellen mit dazu gezählt oder wie kommst du darauf

    Mfg Dierk
     
  7. #6 cyclist, 09.01.2022
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    cyclist Strippenstrolch

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    Hallo Dierk,
    :rolleyes::D Ne, das sind nur die Angaben aus der Software ETC von GMC.
    Alleine die RCD-Prüfung (Typ B) sind 17 Messungen gewesen, neben den üblichen Standardmessungen habe ich dann auch noch mal den Polaritätsindex (PI) mit 1000V gemessen, sowie den Zähleranlauf und den Spannungsfall - einfach um es mal mitgemessen zu haben... :rolleyes:
     
  8. #7 Gast001, 09.01.2022
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    Gast001 Guest

    Danke schon mal für eure Antworten, vorallem an cyclist.

    Oh jaa, das stimmt wirklich. Da werden auch Normen etc. erwähnt, dass es sie gibt, aber oftmals schon nicht mehr. Manchmal wird grob besprochen, um was es in der Norm geht.

    Ich hab so eine ähnliche Erfahrung mal gemacht: Ne Steckdose angeschlossen und dann einen Elektrobetrieb gebeten, die Steckdose zu prüfen. Wurde auch schon fast ein bisschen schief angeschaut, weil sie meinten: Wegen einer einzigen Steckdose extra hinfahren ist fast ein bisschen übertrieben, vorallem wenn Sie eh eine EFK sind, werden Sie ja den Schutzleiter eh angeschlossen haben, oder? Als ich drauf bestanden habe, haben die Elektriker Ik und Zs gemessen, hat eh alles gepasst, trotzdem.
    Also ich kenn mich ehrlich gesagt mittlerweile nicht mehr aus, was ich nun glauben soll :confused:
    Ich hab einige Bekannte und Kollegen, die Efk´s sind und wenn die was machen, dann wird bestenfalls mit nem Duspol der FI zum Auslösen gebracht.
    Ehrlich gesagt glaube ich, das beim Umschließen einer vorhandenen Steckdose sich fast niemand so viel antut und ich da eh schon sehr genau bin.

    Gut, das alles lässt sich ja mit dem selben Installationstester messen, soweit ich informiert bin.
    Ich würde mir das Chauvin Arnoux 6115 leihen.
     
  9. #8 cyclist, 09.01.2022
    cyclist

    cyclist Strippenstrolch

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    Hallo,
    ja..., bei mir in der Ausbildung haben wir in der Schule nicht groß mehr gelernt, was die Abkürzung von "VDE" ist. :eek::D Erst kurz vor der Abschlussprüfung (Ende 1989/Anfang ´90) kam die Prüfung und der Umgang mit dem Messgerät im letzten Überbetrieblichen Kurs an die Reihe. In der Firma hatte der Chef die 2 Messgeräte im Auto, selber hatte ich vielleicht 2x diese in der Hand um damit was zu machen.
    Mitte der ´90er hieß es mal in einer anderen Firma, das ich doch bitte "mal eben" ein neu installiertes Einfamilienhaus "schnell mal durchmessen sollte" incl. Protokoll. Von nix Ahnung, dementsprechend löste dann auch der FI ungewollt aus...

    Erst so 2002 in einer anderen Firma ging es bei mir ernsthaft los mit Messungen + Prüfungen. Nach einem halben Jahr Learning by doing & Try and Error :eek:;) gab es dann auch mal ein Seminar, dem mittlerweile über 20 (oder noch mehr?) weitere folgten...
    Inzwischen habe ich mit der Ausführung von Installationen gar nix mehr zu tun, auch Instandsetzungen nur wenn es mit sehr geringen Aufwand machbar ist (Schraube lose o.ä.), sondern nur noch mit Messen und Prüfen.

    Was das Wissen anderer Elektriker - auch in Industriebetrieben - angeht, so besteht da, was die Prüfung eigens erstellter neuer Installationen angeht, sehr viel Nachholbedarf bezüglich Knowhow und dem Willen die Sache anzugehen. Die allermeisten Elektriker glauben halt immer noch, das sie immer alles richtig machen würden und fehlerfrei sind. Nur weil die Schraube fest ist, heißt es noch lange nicht, das alles gut ist. :rolleyes:

    Was das normative angeht - in Kurzform nur - ist in DIN VDE 0105-100, DGUV Vorschrift 3, TRBS 1203 festgelegt, wer prüfen darf.
    Was zu prüfen ist, ist - je nachdem, ob neu installiert bzw. geändert (= teilweise Neuinstallation) oder Wiederholungsprüfung (was auch zum ordnungsgemäßen Betrieb einer Anlage gehört), geprüft werden muss, sowie was wie im Prüfprotokoll enthalten sein muss, ist in DIN VDE 0100-600 (Neu, bzw. Erstinbetriebnahme), bzw. in DIN VDE 0105-100A/A1 festgelegt. Wenn es sich um eine Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 (im gewerblichen Bereich) handelt, so ist die Prüfung u.a. nach DGUV Information 203-072 auszuführen und zu dokumentieren.

    In den genannten Normen u. Regularien ist jeweils nur der Mindestumfang festgelegt. Die EFK in Form der "zur Prüfung befähigten Person" entscheidet dann je nach Situation vor Ort, was wie in welchem Umfang zu prüfen ist und was nicht.
    Je nach Anlagenzustand und Anzahl der bereits festgestellten Mängel, entscheide ich dann z.B., ob ich noch tiefer "bohre" (bzw. mehr Messungen mache) oder aber die Prüfung abbreche, da die Mängel bereits zu umfangreich sind und daher erst mal eine umfangreiche Instandsetzung bzw. Neuinstallation erfolgen muss.
    Bei umfangreichen Anlagen hatte ich letztens mehrere größere Anlagen mit 1600 bis 2600 Messungen (innerhalb von 1-2 Monaten, aber jeweils nur auf eine einzelne Anlage bezogen! Da kamen aber auch Mängellisten von bis zu 35 Seiten/180 Punkte zusammen... :eek::rolleyes:). Die gesamte Prüf-Doku waren dann bis zu 500 Seiten... - je Anlage...

    Wenn man schon was länger im Prüfgeschäft ist, weiß man auch gut, wo andere gepfuscht haben können und weiß daher, wo man schauen muss... ;)
    Die allermeisten (Betriebs)Elektriker sind auch einfach betriebsblind, d.h. sie laufen täglich an z.B. der kaputten Steckdose vorbei, ohne es "zu sehen".
    Wer mit offenen Augen durch die Weltgeschichte läuft, sieht einfach mehr!
     
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