Deckenlampe verkaufen - Vorschriften?

Hier mal ein Auszug aus dem Netz : https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/25089

 

@Adabra: Beachte auch bitte, für den Fall, dass Ihr Werbung macht:
Es heißt Deckenleuchte und Hängeleuchte.
Eine Lampe ist das, was du in die G9-Fassung nachher einsetzt: Glühlampe, Halogenlampe, LED-Lampe.

 

@Leep9ais Ich dachte es heißt dann Leuchtmittel

 

Also etwa „Glühleuchtmittel“, „H4-Leuchtmittel“, „Glimmleuchtmittelchen“? Wohl kaum…

„Leuchtmittel“ verwenden nur Leute (oder Baumärkte), die nicht zwischen Leuchte und Lampe unterscheiden können (oder ihren Kunden das nicht zutrauen).

 

Story aus dem Leben:
Ebay Kleinanzeigen wird genutzt um ebenfalls Unikat-Leuchten an den Mann zu bringen.
Die Leuchte wurde aus Kupferrohr und Fittingen zusammen gefriemelt, Anschluß per Eurostecker mit 2 adriger Zuleitung durch das Kupferrohr bis zum Glühwürmchen.
Bei dem Gedanken das dort mal ein Isolationsproblem auftreten könnte, standen mir bereits am Monitor die Haare zu Berge.
Zumindestens braucht sich bei der guten Leitfähigkeit keine Sorgen zu machen daneben zu greifen

 

Aus der Fragestellung leite ich ab, dass für die Herstellung von Elektroartikeln wie hier eine einfache Leuchte nicht allzu viel Wissen über elektrische Sicherheit und Konformitätspflichten vorliegt. Eine Diskussion über die Benennungen hilft dann allerdings auch wohl kaum weiter, weil Benennungen der Konformität ziemlich wurscht sind, wenn der Fachinhalt stimmt.

Nachdem es allerdings scheinbar für wichtig erachtet wird, wollen wir zuerst die Benennungen klären.

Die neu gültigen findet man inzwischen in der zutreffenden Verordnung VO (EU) 2019/2020 der Ökodesign-Richtlinie. Darin ist definiert, dass es nur noch gibt:
„Umgebendes Produkt“. Das war früher im Sprachgebrauch die Lampe.
„Lichtquelle“. Das war früher die Birne. Ist also ein Licht emittierendes Element ohne „umgebendes Gehäuse“, gängig zum Einschrauben/-Stecken.
Weiter gibt es schon noch die „Leuchte“. Der Begriff wird in der Verordnung jedoch nur indirekt erklärt:
VO: 4. „umgebendes Produkt“ bezeichnet ein Produkt, das eine oder mehrere Lichtquellen oder separate Betriebsgeräte oder beides enthält, darunter unter anderem Leuchten, die zur separaten Überprüfung der enthaltenen Lichtquelle(n) zerlegt werden können …

Damit weiß man zumindest, wie die Brüsseler Bürokratie so etwas benennt. Gehen Sie nun in einen Laden für „Lichtquellen und „umgebende Produkte“ und prüfen Sie, ob dort das Fachwissen über die richtige Benennungen vorliegt ….

Wenn die Hängelampe, regulatorisch ein „umgebendes Produkt“, seine elektrische Isolation alleine durch bereits nach Niederspannungs-Richtlinie konforme Produkte/Komponenten erzielt und elektrisch-konstruktiv sachgerecht miteinander verbunden wurden (was sehr einfach möglich ist), bleibt auch das fertige „umgebende Produkt“ konform. Um das abschließend zu prüfen und festzustellen, sollte eine Besichtigung (die aber auch durchzuführen ist) durch eine elektrische Fachperson reichen.
Hinweis dazu: Kritisch sind die Stellen, an denen die doppelte Isolierung gegen Berühren nicht gewährleistet ist, beispielsweise die Umgebung des Anschlussklemmen.

Danach ist für das gesamte, „umgebende Produkt“ eine eigene Konformitätserklärung nach Niederspannungs- und RoHS-Richtlinie auszustellen und ein Typenschild mit CE anzubringen. Da es sich dabei um ein Elektroprodukt handelt, nun allerdings die Elektroentsorgung (ear-Anmeldung und Gebühren) nicht vergessen.

Nachdem das Thema Leuchten viele Varianten kennt und praktisch immer auch mit schwer überblickbaren Forderungen der Ökodesign-Richtlinie konfrontiert ist, habe ich aufgrund vieler vergleichbarer Fragestellungen in diversen Foren zur (Er-)Klärung praktisch aller konformatorischen Anforderungen inclusive der EMV und elektrischen der Sicherheits-Produktnorm für Leuchten, EN 60598-1, für StartUps privat eine umfangreiche Fachbroschüren erstellt: „Leitfaden LED-Leuchten konformitätsgerecht herstellen“ mit 50 Seiten Umfang. Diese gebe ich auf Anfrage gegen ein minimales Dankeschön ab: Fth_whk@nefkom.net

 

Nimmst ne Gondel von IKEA. Elektrisch bist Du damit schonmal auf der sicheren Seite.

Temperatur? Könnte man Überprüfen, Aber bisher gilt,
n.m.W: mit 60 Watt kann man keinen normal entflammbaren Baustoff entzünden.

Gruß Gert