Anlagenerweiterung / Anlagenerder

Diskutiere Anlagenerweiterung / Anlagenerder im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Seit Stunden lese ich mich durch euer hochinteressantes Forum und hätte da auch gleich mal eine Frage :D Ich habe hier: Hausanschluß 100kw...

  1. #1 Jörg67, 05.09.2009
    Jörg67

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    Seit Stunden lese ich mich durch euer hochinteressantes Forum und hätte da auch gleich mal eine Frage :D
    Ich habe hier:

    Hausanschluß 100kw
    Hauptzuleitung 70mm²
    Absicherung 125A
    Netzform TN-C-S

    Nach dem Meßwandler-Zähler ein Abzweigkasten mit 4 Sammelschienen.
    Anlagenerder hier mit 10mm² auf PEN-Schiene gelegt.
    Ab dort Aufteilung PE-N.

    Soweit alles korrekt, nur das 10² an einem liederlich eingeklopften Kreuzstaberder stört mich etwas, aber neuerdings scheint das ja zulässig zu sein (Anlage wurde aber anno '98 errichtet).

    Der brachiale Anschlußwert (Vorbesitzer brauchte viel, viel Strom) und die Sammelschienen sind ideal, um dort Zuleitungen zu anderen, nicht versorgten Gebäuden anzuschließen.
    In Sachen deren Erdung sehe ich drei Möglichkeiten:

    1)
    4-adrige Zuleitung, Anlagenerder des Nebengebäudes mit PEN verbinden, ab da Aufteilung PE - N.

    2)
    5-adrige Zuleitung, PE, auf der PEN-Schiene aufgelegt, mitführen.

    3)
    Wie Ausführung 2, zusätzlichen Anlagenerder in der UV auf die PE-Klemmleiste aufgelegt.

    Preisfrage: welche Variante ist normgerecht.

    Mir gefällt Variante 3 am besten. Ich bin eh geneigt in weitverzweigten Anlagen zusätzliche Kreuzerder einzuschlagen und in Abzweigungen mit aufzulegen.

    Was meint ihr? :)
     
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  3. ego

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    AW: Anlagenerweiterung / Anlagenerder

    Ja, Variante 3 ist die beste.

    Obwohl ein Anlagenerder im TN-System nicht zwingend erforderlich ist, und im Altbau auch nicht nachgerüstet werden muss, wenn nicht durch andere Umstände gefordert(z.B. Antennenerdung).

    4adrige Kabel sind nicht zukunftsicher, wenn in irgendeiner Weise die Möglichkeit besteht, das die Gebäude andersweitig Leitfähig miteinander verbunden werden(Rohrleitungen und insbesondere Datenleitungen).
     
  4. #3 Jörg67, 05.09.2009
    Jörg67

    Jörg67 Freiluftschalter

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    AW: Anlagenerweiterung / Anlagenerder

    Auch in neuen Anlagen nicht?
    Na, ich würde nicht drauf verzichten wollen, ich finde Erdung schon gut :D

    Stimmt! Daran hatte ich primär gar nicht gedacht, ist aber ein gewichtiger Punkt. Und da im vorliegenden Fall (Zwischen-)Zählerkasten und UV mehr kosten als das Kabel, werde ich gewiß nicht an einer Ader sparen (und am Querschnitt auch nicht) :D

    Variante 1 ist mir selbst sehr unsympathisch, hatte ich eher der Vollständigkeit halber angeführt.

    Ich war mir nur unsicher, ob meine Variante formell zulässig ist. Ein Elektriker hat mich dafür mal gescholten, ich solle diesen "nicht normgerechten Unsinn" sein lassen. Dieser Unsinn hat mir allerdings evtl. mein Leben verlängert, aber das ist eine lange Geschichte. Jedenfalls mußte ich mich aus Sicherheitsgründen von diesem Herrn trennen Licht Aus

    Btw, wie schaut es mit der Selektivität aus:

    NH 125A -> Neozed 35A -> LS 6 bis 16A

    Einwandfrei, oder?
     
  5. Zosse

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    Da ist eine Selektivität gegeben. Man hätte die Neozed auch noch von der Stromstärke höher auswählen können. Persönlich halte ich davon aber wenig. Die Neozed Sicherung erwärmt sich bei Nennlast stärker, da der Wärmeabfluss auf Grund der geringeren Oberfläche ungünstig ist. Daraus kann es zu Schäden und Verbrennungen am Sicherungsblock kommen. Leider habe ich es schon häufig gesehen.
     
  6. #5 Jörg67, 05.09.2009
    Jörg67

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    Hm, ich habe evtl. einen Fehler gemacht. Ich mach mal einen thread dazu im passenden Forum auf :D
     
  7. #6 AC DC Master, 23.09.2009
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    moinsen.

    mich wundert es nur das du ein staberder zusätzlich schlagen mußtest. seit 1980 sind für alle neubauten fundarmenterder vorgeschrieben. also sollte doch in dem gebäude von 1998 auf jedenfall ein fundarmenterder vorhanden sein.

    min. querschniit 6²mm bis max. 25²mm für hauptpotentialausgleichsleiter
     
  8. #7 Jörg67, 23.09.2009
    Jörg67

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    Das ist eine Lagerhalle von 1970 ;)

    Die ursprünglich gar keinen Strom hatte.

    Nu gut ich erzähl die Story mal.

    Der gelernte Kollege der mir die Zuleitung angeklemmt hat, hat den PE nicht aufgelegt. Ohne mein Wissen. Und ich glaube er selbst wußte auch nichts, zumindest nicht was er da gerade machte.
    Dann stellte ich fest daß der FI überhaupt nicht reagierte.
    Er, nach Erklärung ringend: dann ist das Erdpotential zu schwach, das Kabel ist ja 60 Meter lang! (Ja das Erdpotential war wirklich sehr schwach, oh Wunder).

    Es war spätabends. Ich in die werkstatt und ein 2 Meter langes Rundeisen geholt, sonst war grad nichts da. Sag ich schlag das hier in die Erde und leg das mit auf.

    Riesendiskussion, so ein Quatsch, bringt nichts, bla blubber. Ich den Rundstahl selber reingeklopft und angeschlossen. FI geht. Er: jaja toll, im Ernstfall nutzt dir das nichts, schwafel Vortrag.

    Nachdem er danach noch diverse Merkwürdigkeiten verkabelt hat (Dunstabzug zweiadrig obwohl man den zum rausziehn anpackt etc pp), bin ich Jahre später auf die Leiter und schraubte diesen Klemmkasten auf... und dachte mich trifft der Schlag. An dem Tag habe ich ihm endgültig die Freundschaft gekündigt.

    Alles klar? ;)


    So und das Gebäude das ich jetzt mit Strom versorgen will, hat selbstredend auch keinen Fundamenterder. Ich führ den PE mit rüber und schlage nen Kreuzerder zusätzlich, möglichst lang, ich hab hier nämlich Sandboden und extrem niedriges Grundwasser.

    Dieser Tage bekomme ich ein professionelles Meßgerät, mit dem ich meine diversen Erder alle mal messen werde. Dieser Rundstahl existiert heute noch und ist noch integriert, bin mal gespannt was der noch bringt :D
     
  9. Zosse

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    Zwar nicht im Sinne des Erfinders, aber besser als nichts.

    Niedriges Grundwasser bringt eine sehr gute Erde. Kenne ich aus Eigenerfahrung. 50 m Bandeisen in Sommer im Überschwemmungsgebiet verlegt. Bei der Erdungsmessung im Spätherbst waren es 0,8 Ohm.
     
  10. #9 Jörg67, 23.09.2009
    Jörg67

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    Eben, so dachte ich auch. Natürlich hat das Ding zuwenig Fläche und rostet dahin weil nicht verzinkt (wobei auch eine Zinkschicht irgendwann am Ende ist).

    Ich war schon erstaunt wie gut das funktionierte, ich habe ja bislang keine Meßgeräte, habe aber ja vor paar Jahren Versuche veranstaltet, in denen ich definierte Ströme habe fließen lassen- und ein FI 30mA löste tadellos aus.

    Nur in 20-30 Metern Entfernung nicht mehr, da wurde dann noch ein Erder geschlagen und in der entsprechenden Verteilerdose aufgelegt.

    War alles nicht normkonform, aber es funktionierte. Der Kollege hätte gar nichts gemacht. O-Ton: jaaa FI geht hier halt nicht, vergeß es. Ich glaub der hat seinen Gesellenbrief beim Aldi gekauft.



    Hm jetzt verwirrst Du mich. In einem Überschwemmungsgebiet müßte das Grundwasser doch recht hoch liegen?

    Hier ist die Erde furztrocken. Du kannst hier locker zwei Kellergeschosse ausbuddeln und triffst nicht auf Wasser. Hat den Vorteil daß hier jeder nen trockenen Keller hat :D

    Bald weiß ich da Genaues. Mein Gossen-Tester ist unterwegs, da freu ich mich schon kindisch drauf. Mal schaun wieviele Fehler ich noch finde.
     
  11. #10 ralph34, 23.09.2009
    ralph34

    ralph34 Strippenstrolch

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    anno 1970 wurde wohl üblicherweise 2adrig angeklemmt.
    dazu gabs ja dann die brücke vom gehäuse auf null....

    zu deinem vorhaben:
    variante 3 ist die beste
    vor allem, wenn durch heizung und netzwerk die unterschiedlichen gebäude verbunden sind.

    dazu einer meiner lieblings-links:
    http://www.mummelnase.de/elan0001.pdf
     
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