Schweißtrafofragen

Diskutiere Schweißtrafofragen im Grundlagen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Wir sehen hier einen Schweißtrafo für 230V aus einem Schutzgasgerät. [ATTACH] Den will ich in ein verstorbenes Gerät implantieren. Zuvor hätte...

  1. #1 Jörg67, 15.06.2010
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    Wir sehen hier einen Schweißtrafo für 230V aus einem Schutzgasgerät.

    schweisstrafo.jpg

    Den will ich in ein verstorbenes Gerät implantieren. Zuvor hätte ich da vier Fragen.

    1)

    Das sind ja zwei parallel geschaltete Trafos. Wozu? Bessere Wärmeabfuhr, längere Lebensdauer?

    2)

    auf die rechte Primärwicklung ist eine weitere Wicklung mit wenig Windungen, aber gleicher Drahtstärke aufgewickelt. Die zwei Anschlüsse mit der Lüsterklemme. Die führte zu einem Umschalter, mit CO / Mischgas beschriftet. Mir erschließt sich der Sinn nicht, hat jemand eine Idee?

    3)

    In diesem Spendergerät fand ich eine Einweggleichrichtung vor. Den beiden Sekundärwicklungen war jeweils eine Diode nachgeschaltet.
    Ich halte das für weniger gut und gedenke die Wicklungen zusammenzulegen und den im Defektgerät vorhandenen Brückengleichrichter zu benutzen.

    Einwände?

    4)

    Dem Gleichrichter ist ja stets eine dicke Drossel nachgeschaltet. Die steht im Defektgerät für sich alleine rum, hier ist sie mit an dem Trafopaket angebracht (oben am Ende sichtbar). Hat man da Eisen gespart oder kann das gute Gründe haben?
    Ich möchte nämlich lieber die vorhandene Drossel verwenden, wird einfacher.
     
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  3. #2 bigdie, 16.06.2010
    Zuletzt bearbeitet: 16.06.2010
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    AW: Schweißtrafofragen

    Ich sehe nur einen Trafo. Die Wicklungen sind nur auf beide Kernhälften verteilt.
    Vieleicht arbeitet man bei CO und Mischgas mit unterschiedlichen Stromstärken
    Das ist keine gute Idee Wenn du einen Brückengleichrichter zwichen die beiden Anschlüsse klemmst, die an die Dioden gehen, verdoppelt sich die Spannung und wenn du die beiden Anschlüsse zusammenschließt, hast du 2 Trafowicklungen parallelgeschaltet, von denen du nicht weißt, ob sie 100% gleiche Spannung haben. Wenn das nicht so ist, z.B. durch Fertigungstoleranzen oder durch die vorher erwähnte Stromumschaltung, die evtl. nur auf eine Seite wirkt, arbeiten die zwei Wicklungen gegeneinander.
    Eine gute Frage. Es kann sein, das durch den Gleichstrom in der Drossel der Trafokern in die magnetische Sättigung gefahren wird und dadurch der Strom begrenzt wird. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_(Elektronik)
     
  4. #3 Jörg67, 16.06.2010
    Zuletzt bearbeitet: 16.06.2010
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    Hallo Frank,

    Ja war dumm ausgedrückt. Bleibt die Frage nach dem Sinn - ich messe nachher mal alle Spannungen in allen Stufen, ob die beidseitig gleich sind.
    Auch interessant für die Gleichrichtung, wobei die Sekundärspulen im Spender auch zusammengelegt waren, die waren wie folgt geschaltet:

    Ein Ende zusammengeklemmt und ab zur Masseklemme.
    Die anderen Enden getrennt an je eine Diode, danach zusammen an die Drossel und ab zur Elektrode.

    Der Spender war allerdings auch etwas verbastelt, daher versuche ich das erstmal zu ergründen.

    Richtig, nur mußte man Spannung und Strom eh händisch richtig einstellen. Vielleicht eine Art "Feintuning" :D
    Diese Extrawicklung, die nur auf dem rechten Teil sitzt (!! hm...) wurde auch nicht mit Netzspannung beaufschlagt, sondern hängt über den Umschalter an Sekundärabgriffen eines kleinen Trafos, der ansonsten die Versorgungsspannung für den Drahtvorschub liefert. Also wird wohl da eine niedrigere Spannung angelegen haben. Werde den mal messen.

    Mehr kann ich dem noch anhängenden Gewirr nicht mehr entnehmen. Ich lasse sie einfach frei, sowas gab es im Defektgerät eh nicht. (Dessen Trafo in üblicher Bauweise, Wicklungen übereinander, ist durchgeknallt).

    Danke, das könnte hinhauen.. dann werde ich sie mal lieber benutzen.

    Nachtrag: die Primärwicklungen sind übrigens links-rechts in Reihe geschaltet.
    Die sekundär parallel... so einen komischen Trafo sehe ich zum ersten mal :D
     
  5. #4 Jörg67, 16.06.2010
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    Zur Sicherheit nochmal die Sekundärseite betrachtet.
    Die besteht aus je 4 Wicklungen, 4 links 4 rechts, so geschaltet:

    schweitrafo1.jpg


    Die Spannungen sind im Leerlauf praktisch gleich, größte Differenz auf höchster Stufe 0,1V (30,4 / 30,5).

    Es ist erkennbar daß es ursprünglich 4 Dioden waren, je 2 parallel. Eine ist nicht mehr vorhanden, eine ist defekt. Also müßte ich die erneuern oder den Brückengleichrichter nehmen.


    Mit der Drossel habe ich ein Problem: die ist aus flachem Alu gewickelt, daher die Kabelschuhe nur gequetscht und natürlich locker. Wie soll ich die bei Flachmaterial ordentlich anbringen.. löten geht ja nu nicht :D
     
  6. bigdie

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    AW: Schweißtrafofragen

    Wenn es Gleichspannung ist, kann es der bei WIKI beschriebene Transduktor sein. Dann kann man darüber den Strom regeln.
    Du kannst auch den Brückengleichrichter als 2-Weggleichrichtung verwenden. Du schliesst die AC- Anschlüsse daran, wo jetzt die Dioden sind, hast am + den +, den - lässt du unbenutzt. Damit verwendest du von der Brücke nur 2 Dioden.
    Kannst ja die Anschlüsse von einem Neozed oder NH Element absägen und deine Kupferdrähte anlöten und das ALU unter die Klemme klemmen.
     
  7. #6 Jörg67, 16.06.2010
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    Ja das könnte sein. Dann war es Feintuning. Da ich keine Brücken baue verzichte ich darauf :D

    OK, das geht.. aber helf mir noch ein bißchen. So fließt je Halbwelle Strom durch zwei Wicklungen. Mit der Brückenschaltung durch alle 4. Mehr Leistung aber auch mehr Wärme. Soweit richtig?
    Liegt da der Sinn, daß dieser Trafo mit Zweiweggleichrichtung wohl länger lebt als die üblichen?

    Könnte ich aber die Dioden des BG auf diese Weise überlasten?

    Genial. Da wird sich was finden.

    Und eine reichlich gute Steckdose braucht das Ding wohl auch. 160A bei 22V. Mehr Angaben habe ich nicht, bei einem angenommenen cos von 0,9 (?) plus Lüfter bin ich ja schwupp bei 4 kVA. Naja nur kurzzeitig. Aber nen C-Automaten wirds da wohl brauchen.
     
  8. bigdie

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    Ich hab es mal aufgezeichnet
    Wenn du Schaltung 2 machst, hast du die 2 fache Spannung kannst aber nur den halben Strom ziehen.
    Bei Schaltung 3 hast du deinen Trafo kurzgeschlossen. Das würde passieren wenn du alle Drähte, die jetzt vom Trafo kommen und den - ergeben gebrückt läßt.
    Schaltung 4 würde funktionieren, du musst aber die jetzt verbundenen Anschlüsse ( - ) trennen und anders verschalten. Durch die 2 zusätzlichen Dioden hast du 1V weniger und der Gleichrichter setzt die doppelte Leistung in Wärme um wie in der letzten Variante.
    In der letzten Variante werden die einzelnen Dioden des Gleichrichters auch nicht mehr belastet weil in einer Brückenschaltung jede Halbwelle über 2 in Reihe geschaltete Dioden fließt und daher der Strom sich nicht aufteilt. In der 2-Weggleichrichtung ist der Strom pro Diode also nicht größer, die Verlustleistung des Gleichrichters halbiert sich aber insgesamt, weil sich die Flussspannung halbiert.
     

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  9. #8 Jörg67, 16.06.2010
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    Ok, vielen Dank!

    Vorerst letzte Frage zu diesem Projekt:

    Die Kondensatoren, die zusammen 66.000 µF haben, werden über einen Widerstand entladen. Da habe ich jetzt auch zwei zur Auswahl, 300 Ohm oder 60 Ohm.

    Die schnellere Entladung mit 60 Ohm ist mir natürlich sympathischer, was meinst Du?

    Kann das den Kondis schaden? Die damit entladen wurden, sind hinüber. Aber auch älter, muß nichts heißen.
     
  10. bigdie

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    Die Impulsströme beim schweissen sind viel höher als über den 60Ohm Widerstand, das hat also auf die Lebensdauer keinen Einfluss.
     
  11. #10 Jörg67, 16.06.2010
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    Gut. Dann bau ich mir den da rein. Ein ziemlicher Trümmer, aus dreien zusammengeschraubt. Muß ja auch was aushalten. Häng ich mal schön in den Luftstrom.
     
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