SAT Erdung direkt an HES oder auch Kreuzerder

Diskutiere SAT Erdung direkt an HES oder auch Kreuzerder im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo@Dipol! Wer kontrolliert wirklich Elektriker, wie sie arbeiten, ausser der AG, aber auch nur dann wenn etwas nicht o. nicht mehr...

  1. #21 Hotliner, 26.11.2016
    Zuletzt bearbeitet: 26.11.2016
    Hotliner

    Hotliner Hülsenpresser

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    Hallo@Dipol!

    Wer kontrolliert wirklich Elektriker, wie sie arbeiten, ausser der AG, aber auch nur dann wenn etwas nicht o. nicht mehr funktioniert?

    Die VNB ebenso nicht, wenn nicht ständig im HAK, die Sicherung fliegt, wenn man sich so manche Bilder von HVT inkl. der vorh. Zählerfelder ansieht, aber der Zähler sich noch normal dreht.

    Aber solange die ganze VDE/ÖVE nur eine Richtlinie ist, welche nicht rigoros kontrolliert wird, muss immer erst was "passieren", dass man was ändert.

    Der Hausherr ist für seine Ordnungsgemässe Anlage zuständig.
    Aber verpetzen nützt nichts, dann kommt nächstmals ein anderer zum Zug.

    Und wo kein Kläger, da kein Richter!

    p.s. Schon mal "Pfusch am Bau" angeguckt?

    LG.
     
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  3. #22 Fränky, 26.11.2016
    Fränky

    Fränky Hülsenpresser

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    Also wir stellen generell keine Erdungen nur für Sat Anlagen her, ab und an mal ne Erde für Kabel Deutschland.

    Auf Neubauten ziehen wir aber immer ein 1x16 direkt von der Poti Schiene zur Schüssel. Das sollte doch in Ordnung sein, oder irre ich da?
     
  4. #23 Dipol, 27.11.2016
    Zuletzt bearbeitet: 27.11.2016
    Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Das kommt primär darauf an ob die schon ein geraumes Weilchen in Haupterdungsschiene (HES) umgetaufte PAS auch selbst blitzstromtragfähig und normkonform geerdet ist.

    Bei Neubauten kommt hinzu, dass die Fundament-/Ringerder überwiegend entgegen DIN 18014 noch immer von den Maurern und ohne die vorgeschriebene Mess- und Foto-Dokumentation als Blackboxen verlegt werden, obwohl das seit 2007-09 unzulässig ist. Nach 9 Jahren sind die geänderten Festsetzungen offenbar noch viel zu frisch, dass sie jeder Baubeteiligte (einschließlich vieler EFK) kennt und ein Gefälligkeits-Eli, dem eine Anschlussfahne reicht um dank übersinnlicher Fähigkeiten die Erdungsanlage nach dem Betonieren in der Zähleranmeldung gesund zu beten, findet sich bekanntlich immer.

    So lange die EFK nicht mehr Mumm zur Bedenkenanmeldung haben, haben die Architekten keinen Anlass Fundament-/Ringerder dort auszuschreiben wo sie nach Normenstand hingehören, nämlich im Gewerk Elektroanlage.

    Seit 2002 wird in den Normen empfohlen Antennen nur noch in geschützen Räumen wie der als sicher apostrophierten Schutzzone von Fassaden oder in LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen zu installieren. In der Praxis werden Dachantennen aus fehlendem Problembewusstwein - wenn überhaupt - dann zumeist konventionell suboptimal direkt geerdet und die Erdungsleiter ohne Rücksicht auf gefährliche Näherungen nach alter Väter Sitte innen als Blitzeinleiter verlegt.
     
  5. Michoa

    Michoa Strippenzieher

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    Inzwischen habe ich zwei Angebote erhalten. Liegen im Bereich 770-1300€.
    Das scheint also doch relativ normal zu sein. Einige wollen direkt Blitzschutzdraht (reicht da eigentlich Alu?) auf den Ziegeln und an der Fassade runterlegen, dort Erder setzen und diesen dann mit HES verbinden.
    Das scheint die sicherste und eleganteste Lösung zu sein.
    Gefällt mir auch besser, als irgendwas unter dem WDVS zu verlegen.

    Was mir noch eingefallen ist. Einer wollte normales 16mm² CU von der Schüssel runterlegen. Das würde unter den Ziegeln zur Traufe und dann an der Fassade runterlaufen. Wie ist das mit dem Abstand zur Dachrinne? Die ist dann ja schon relativ nah. Da sollte der Trennungsabstand niemals eingehalten werden können. Gibt es da eine schöne Lösung für oder ist das einzig Wahre dann doch der Blitzschutzdraht auf den Ziegeln?

    Bin nun noch am überlegen, ob ich eventuell lediglich den Erder setzen lasse und die einzelnen Verbindungen selbst lege bzw. vorbereite.


    Jetzt weiß ich jetzt auch, wieso häufig nur der 2,5 Meter Erder in die Erde gekloppt wird. Den bekommt man ja schon für 40€ bei eBay. Zusammen mit einigen Metern 16mm² Erdungskabel und einigen Klemmen ist man da ja nur bei 100€ Material.
     
  6. #25 Dipol, 03.12.2016
    Zuletzt bearbeitet: 04.12.2016
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    • 50 mm² Alu-Knetlegierung leitet besser als 16 mm² Kupferdraht oder 50 mm² St/tZn und wird folglich auch weniger stark erwärmt, besser ist nur 50 mm² Kupfer.
    • Blitzableiterdrähte sind auf der Fassade verlegt optisch verträglicher als 16 mm² Kupferdrähte.
    • 16 mm² Cu übersteht - vorbehaltlich dafür zertifizierter Klemmen - nach Tabelle D.3 der IEC 62305-1 auch 200 kA Blitzstrom und wird dabei um 309 K erwärmt, die realativ schnell abklingen.
    • Unter den Dachplatten verlegte Erdungsleiter ergeben aber nicht nur bei ausgebauten Dachgeschoßen zwangsläufig eher gefährliche Näherungen als aufgeständerte Blitzableiterdrähte.
    • Unter einem WDVS sollte man 16 mm² Cu nur verlegen, wenn auch bei einem äußerst seltenen Monsterblitz von 344 kA wie in Menden Bösperde eine Entflammung und Schäden durch elektrodynamische Kräfte ausgeschlossen sind.
    • Wo wegen zu geringer äquivalenter Trennungsabstände brandauslösende Lichtbögen auftreten können, sind diese durch Brücken zu unterbinden.
    • Dachrinnen mit zu wenig Abstand sollte man wie bei Blitzschutzanlagen auch an einen 16 mm² Cu Erdungsleiter fachgerecht anklemmen, bei Verlegung neben Regenfallrohren auch deren Fußpunkt.
    • Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und für Installationen ist NAV § 13 zu beachten.
    • Tiefenerder mit 1 x 2,5 bzw. 2 x 1,5 m Mindestlänge wurden in der noch nicht in nationales Recht umgesetzten IEC 60728-11 an die Blitzschutznorm IEC 62305 angeglichen, wonach Tiefenerder dieser Mindestlängen mit dem Kopf um 0,5 m unter Grund versenkt werden müssen, siehe Grafik in Beitrag # 3.
    • Feuerverzinkte Kreuzerder sind bei Altbauten zulässig, vergammeln aber ohne Trennfunkenstelle in Kombination mit einem Fundamenterder noch schneller als sonst.
    • Nach Blitzschutznorm ist die Kombination von Erdern aus St/tZn mit Fundament- und NIRO-Ringerder bei Blitzschutzanlagen nicht mehr zulässig.
    • Zudem kann man man 16 mm² Kupferdraht nicht mit Blitzschutzbauteilen mit 8 - 10 mm Standarddurchmesser oder gar einem Kreuzerder blitzstromtragfähig und korrosionsverträglich nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA verbinden.
    Das sind alles elementare Normenbasics, die schon x-mal genannt wurden.
     
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  7. #26 Strippenkarl, 04.12.2016
    Zuletzt bearbeitet: 04.12.2016
    Strippenkarl

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    Hier liegt der Hase im Pfeffer. Kein Wissensdrang und großes Hoffen das der ELI den Herren, Leer.Rohr verlegt hat, evtl. Koax-Leitungen eingezogen und sonst nichts verbaut das den Gewinn schmälert. Der Auftraggeber will ja nur SAT-Empfang und kein zusätzliches Gedöns wie Erdung usw. Auch beim Alt-Gebäude ist es die gleiche Prozedur. Biete ich meine SAT-Anlage mit ordnungmäsigem Potentialausgleich an, bekomme in den Auftrag nicht. Der Auftraggeber wird teilweise nicht über das Muss aufgeklärt.
     
  8. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Ich kenne das so: "Wenn ich die Erdung mit angeboten hätte wäre ich zu teuer gewesen, die Kollegen erden auch nicht".

    Apropos: Wer oder was hält dich davon ab die Kunden aufzuklären?
     
  9. Michoa

    Michoa Strippenzieher

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    ich glaube das ist gar nicht so einfach.
    Ich bin der Kunde und habe 5 Firmen da gehabt. Davon hat jede etwas Anderes vorgeschlagen.
    Einige waren ähnlich, aber es gibt nicht unbedingt DIE Lösung, sodass der Kunde ja auch nicht genau weiß was er machen soll.
    Keiner hat erwähnt, dass seine Lösung die Normen zu 100% einhält oder auch nicht.

    Hätte ich dieses tolle Forum hier nicht gefunden und ihr mich nicht aufgeklärt, dann hätte ich jetzt einen 2 Meter Staberder setzen lassen, da es am günstigsten gewesen wäre und der Elektriker gesagt hat, dass es ausreicht.


    Eine Frage stellt sich mir gerade noch. Die Sat-Schüssel soll nun direkt mit dem Erder verbunden werden mit richtigem Blitzschutzdraht aus Alu. Die Verbindung vom Erder zur HES muss ja auch blitzstromtragfähig sein. Gilt es dort auch die Trennabstände einzuhalten?

    dipol: Kannst du mir erklären was eine Trennfunkenstelle genau ist? Google findet da tatsächlich gar nichts.
     
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  10. #29 Kaffeeruler, 07.12.2016
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    Gutes Bsp aus der Praxis

    Mfg Dierk
     
  11. Dipol

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    Tja, beim Konzessionseintrag hat sich jede EFK gegenüber dem VNB vertraglich zu einem VDE Auswahlabo verpflichtet. Manche betrachten eine rote Ampel als Empfehlung andere die eigene Unterschrift als unverbindlich.

    Obwohl die Bestimmungen zur Antennensicherheit von der Normenflut verschont wurden und sich in Jahrzehnten nur wenig geändert hat, haben die meisten Elis ihre Kernkompetenzen woanders als bei Antennentechnik, Erdung und PA.
    Überall dort wo Blitzströme und Überspannungen galvanisch oder induktiv überspringen können, sollte man die TA einhalten. Da Fundamenterder zumeist wesentlich niederimpedanter als Kreuzerder mit 2,5 m Mindestlänge sind, gilt auch für transiente Blitzströme das Kirchhoffsche Gesetz zur Stromverteilung.

    Wenn die Klemmen wie meistens üblich nicht blitzstromtragfähig sind, sind unterschrittene TA auf dem Potenzialausgleichsleiter das kleinere Problem.
    Siehe Kleiske-Info. Auf Seite 20 ist über dem Kreuzerder eine solche Trennfunkenstrecke eingezeichnet. Pass bitte bei der Google Suche nach Trennfunkenstelle für Blitzschutz-Potenzialausgleich auf, dass du nicht in den Infos ertrinkst. :75:
     
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