LSS C-Characteristik in Südeuropa

Diskutiere LSS C-Characteristik in Südeuropa im Grundlagen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo, beim letzten Spanienurlaub hab ich es wieder gesehen. Die Installationen unten auf den Inseln kennen keine B-Automaten, ausschließlich...

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  1. mabu

    mabu Lüsterklemmer

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    Hallo,

    beim letzten Spanienurlaub hab ich es wieder gesehen. Die Installationen unten auf den Inseln kennen keine B-Automaten, ausschließlich C-Automaten. Warum macht man das dort so?

    Wenn man auf der http://www.dieleitungsberechnung.de/?page_id=77 ein wenig rumrechnet, dann macht die B oder C Charakteristik für die Leitung keinen Unterschied, bzw. anders gesagt, die Leitung ist mit beiden scheinbar gleich gut geschützt. Im Kurzschlussfall verhalten sie sich ja auch gleich, aber gerade in der thermischen Auslösung ist der C-Automat doch viel träger. Da fließt doch gerade in der Grenzregion des Nennstroms der selbe Strom wesentlich länger bei einem C-Automaten, und das bei höheren klimatischen Temperaturen. Warum macht B oder C also keinen Unterschied auf der Leitung?
    Ich habe C ausschließlich für die Außensteckdosen eingeplant, wo auch mal Maschinen wie Kreissäge etc. dranhängen werden. Die 2,5mm² bis zur Steckdose liegt eh jenseits der B16 und C16, da hätten 1,5 auch gereicht. 2,5 war mir aber lieber, da nicht selten dahinter nochmal eine 20m Trommel oder ein Schweißgerät hängt.
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Der Leitungsbegrenzende Faktor ist einmal der Spannungsfall und zum 2. der Kurzschlussstrom bzw. Erdschlussstrom. Über letzteren wurde bei uns jahrzehntelang auch der Schutz gegen zu hohe Berührungsspannung mit erledigt. Sprich die Sicherung musste bei einem Gehäuseschluss sehr schnell auslösen, weil ja in dieser Zeit ca. die halbe Nennspannung auf dem Gehäuse anliegen könnte.
    In Ländern wie Spanien (TT-Netz) musste der Personenschutz schon immer über den FI erfolgen, weil der Erdübergangswiderstand für solch hohe Ströme nicht ausreicht. Von daher ist in solchen Anlagen der Schleifenwiderstand noch nie ein Thema gewesen.
    Und wenn alle dann großzügig C einbauen, wird der dort wahrscheinlich wie bei uns der B16 wohl am Günstigsten sein. 99% der Stromkreise im Wohnbereich würden auch bei uns problemlos mit 10A funktionieren, trotzdem ist überall B16 drin, weil einfach billiger.
     
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  4. mabu

    mabu Lüsterklemmer

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    Klingt erstmal plausibel. Bei zu hohem Erdungswiderstand würde der LSS alleine evtl. nicht auslösen. Daher der FI in diesen Ländern.

    Nur was ich aber nicht verstehe: Wenn früher ohne FI in Deutschland der Schutz nur über den LSS gewährleistet wurde, dann ist doch ein Erdschlussstrom die magnetische Auslösung, und nicht die Thermische, oder? Was bringt in dem Fall der B-Automat, der im Kurzschluss magnetisch genauso schnell auslöst? Und wenn die Stromstärke nur für die thermische Auslösung reicht, dann ist es für die Gesundheit auch egal, ob dieser nun 30 oder 60s fließen darf.
     
  5. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Der Auslösestrom eines C ist bei der mag. Auslösung ist 5-10x I nenn und beim B 3-5 x Inenn
    Und das macht halt einen Unterschied, ob du beim Schleifenwiderstand mit 80A oder 160A rechnen musst bei einem 16A LS.
     
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  6. mabu

    mabu Lüsterklemmer

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    Stimmt, hab ich übersehen. Der B löst auch magnetisch also früher aus. Dann verstehe ich aber nicht, wenn dies der Kurschlussfall ist, dass die Leitung dann bei beiden Automaten ausreichend abgesichert ist. Da mag es doch Grenzfälle, also Leitungslängen, geben, wo rechnerisch ein B noch zulässig ist, ein C aber nicht mehr.
     
  7. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Für die Absicherung der Leitung brauchst du gar keine mag. Auslösung, da reicht eigentlich der Bimetall. Bei den Strömen schaltet der auch unter 1s ab und in der Zeit überlastest du kein Kabel
     
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