Direkterdung - 16mm² durch das Haus

Diskutiere Direkterdung - 16mm² durch das Haus im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo zusammen, ich habe in den letzten drei Tagen gefühlt alle Einträge zum Thema Erdung gelesen, jedoch leider noch keine Klarheit über meinen...

  1. #1 Hollyman, 27.02.2019
    Hollyman

    Hollyman Schlitzeklopfer

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    Hallo zusammen,

    ich habe in den letzten drei Tagen gefühlt alle Einträge zum Thema Erdung gelesen, jedoch
    leider noch keine Klarheit über meinen konkreten Fall.

    Im Rahmen eines Dachumbaus ist das Erdungskabel 16mm² zerstört worden. Nun möchte
    ich dieses gerne ersetzen durch ein 16mm² Einzelader Erdungskabel ersetzen. Die vorherige
    Kabelführung war wie folgt:

    Vom Antennenmast horizontal zu einer PA-Schiene (ca. 3m). Von dort aus weiter mit einem
    neuen Erdungskabel, auch 16mm² den Sparren bis zur Firstpfette hoch, auf der anderen Seite
    wieder runter und ca. 4m horizontal. Dann ca. 2,5 m am Sparren herunter in das Geschoss
    darunter und in ein vertikales Rohr (M20) bis in den Keller auf die HES.

    Mein Ansatz ist nun wie folgt:

    Vom Antennenmast ca. 2m horizontal und dann zwischen den Sparren (neben der Dämmung)
    hoch zur Firstpfette und dort wieder gerade runter bis zum Kabelkanal in das Kellergeschoss.
    Leider gibt es keinen direkten Weg ohne den Umweg über die Firstpfette. Das DG wird später
    genutzt werden, so dass dies auf dem Boden stören würde. Bei dem Weg gibt es zwar eine
    Querung mit anderen Leitungen, aber nur sehr wenig und nicht sehr lange parallel laufend,
    also nur Kreuzungen.

    Was meint ihr hier? Kann ich dies so machen. Eine Außenanbindung ist schwierig, da wir hier
    ein Reihenmittelhaus haben und ich von der Dachseite zwar nach unten am Haus entlang kommen
    könnte, aber dort keine Verbindung zu einer HES gemacht werden kann. Ich wüsste zumindest
    nicht wie. Anderseits finde ich die Lösung quer durch das Haus auch nicht ideal.

    Über eure Unterstützung freue ich mich...

    Vielen Dank!

    Beste Grüße,
    Hollyman
     
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  3. elo22

    elo22 Freiluftschalter

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    Hoch geht gar nicht, das muss nach unten. Durchs Haus nee. Vielleicht hat Dipol eine Idee.

    Lutz
     
  4. #3 Hollyman, 27.02.2019
    Hollyman

    Hollyman Schlitzeklopfer

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    Hmmm…. Eine ganz andere Alternative wäre die SAT-Anlage auf die andere Hausseite zu montieren direkt über dem Kabelkanal, welcher in den Keller zu HES geht. Somit wäre einige Meter Kabel gespart und ich müsste nicht über die Firstpfette gehen. Aber die Verlegung wäre dann trotzdem noch innen, jedoch nur ca. 7 Meter.
     
  5. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Zuerst mal noch nachträglich ein Willkommen im Forum!
    Erdungsleiter sind wie Ableitungen von Blitzschutzanlage primär senkrecht nach unten und horizontale Verschleifungen möglichst auf oder unter Erdniveau vorzunehmen.

    Eine seriöse Beurteilung, ob davon abweichende Leitungsführung in Anlehnung an Umwegtoleranzen der längst abgelösten VDE 0855 Teil 1/07.71 oder an bedingt zulässige Schleifen von Ableitern nach aktuellen Blitzschutznormen noch tolerierbar sind, setzt mehr Input in Form eines Gebäudeschnitts mit Darstellung der Antenne und der Haupterdungsschien voraus.

    Selbst bei dem spärlichen Input orakle ich, dass der 16 mm² Cu, der vorbehaltlich dafür ausgelegter Klemmen ein- wie auch mehrdrähtig selbst exteme Blitzströme von 200 kA schadlos übersteht, mangels blitzstromtragfähiger Verbinder und PAS/HES nur Teil einer leider üblichen Dekorationserdung ist. Wie blitzstromtragfähig die Verbindungen sind, lässt sich aber über Dateilbilder vom Anschluss am Antennenträger, der "nackten" HES und der örtlichen PAS ohne Abdeckung beurteilen.

    Ein Screenshot von www.dishpointer.com mit Pfad zu ASTRA 19,2° Ost wäre zur Klärung, ob Empfang auf der anderen Dachseite möglich ist, nützlich.
     
  6. #5 Hollyman, 28.02.2019
    Hollyman

    Hollyman Schlitzeklopfer

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    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Unterstützung.

    Im Folgenden habe ich schon mal ein Bild der HES im Keller und die SAT-Ausrichtung mit dem dshpointer.com-Tool erzeugt.

    Ein Bild vom Antennenmast bzw. deren Anschluss schicke ich noch zu heute Abend zu. Aktuell tendiere ich aber dazu, dass ich die
    SAT-Schüssel auf die andere Hausseite montieren lassen. Würde dann aus eurer Sicht denn der PA innen über das M20-Rohr okay
    sein, oder eher auch nicht?!

    Beste Grüße,
    Hollyman
     

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  7. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Bei 30,6° Elevation und so schräg wie ASTRA zum First einfällt, kann die Satellitenantenne auch bei 30° Dachneigung und mehr auf der anderen Seite montiert werden, wenn man dem Verschattungsbereich des höheren Nachbardaches ausweicht.

    Diese Antenne ist erdungspflichtig und muss mit min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht UND Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig mit einen nornmkonformen Erder und der HES verbunden werden. Diese PAS/HES wurde zwar vom Hersteller jahrelang mit 100 kA beworben, mittlerweile nur noch mit 50 kA obwohl sie baugleich erscheint. Beide Angaben beziehen sich aber lediglich auf die stabilen Klemmen für den Bandstahl und die ungenutzte für einen Rundstahl. Wenn dort ein 16 mm² Cu-Erdungsleiter angeschlossen werden soll, wäre eine Auswechslung gegen ein Modell mit für 100 kA zertifizierte Zugklemmen sinnvoll.

    Erdungsleiter innen als Blitzeinleiter zu verlegen ist gefährlich aber entgegen früherer Normausgabe nicht mal die Verlegung in einem gemeinsamen Rohr mit anderen Leitungen verboten und mangels blitzschutztechnischem Problembewusstsein leider die üblichere Methode.
     
  8. #7 Hollyman, 28.02.2019
    Hollyman

    Hollyman Schlitzeklopfer

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    Hallo Dipol,

    vielen Dank für deine Rückmeldung.

    Würdest du denn in meinem Fall die Verlegung der Antenne empfehlen und dann den inneren Weg (fast ausschließlich vertikale Verlegung - 7 m zur HES) nutzen? Hingegen des anderen Weges über die Sparren, quer durch das Haus wäre doch eine ganz andere Risikoeinstufung? Danke für den Hinweis mit dem Austausch der HES.

    Beste Grüße,
    Hollyman
     
  9. #8 Hollyman, 28.02.2019
    Hollyman

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    Hallo nochmal,

    ich habe heute auch mal mit meinem Elektriker geguckt und die Verschiebung der SAT-Antenne geht nicht wegen der
    Bäume auf dem Nachbargrundstück. Diese sind zu hoch. Er meinte, dass unser Haus nicht unbedingt gefährdet ist und
    folgende Lösung gehen (siehe Bild).

    Was meint ihr, passt das aus eurer Sicht, auch wenn es nicht die beste Variante ist? Unter dem jetzigen Antennenmast
    kommt übrigens ein Kinderzimmer und eine Decke aus Metallständerwerk. Daher der eventuelle Austausch des Mastes
    durch eine Aufsparrenhalterung. Über der Firstpfette ist ausreichend Platz zur Überführung des Kabels.

    Eine alternative Kabelführung wäre noch etwas weiter in den Raum zu gehen und auf bzw. in einer Trockenbauwand
    quer zu gehen, ohne die Firstpfette. Dadurch wird der Kabelweg aber noch mal länger.

    Danke und Gruß,
    Holly
     

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  10. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Die Idee den Antennenmast gegen einen Dachsparrenhalter zu wechseln vermeidet nicht nur Näherungen zum Stockwerk darunter, das verhindert auch Schwitzwassereffekte wenn das Dach zeitgemäß isoliert wird.
    Empfehlungen gibt es von mir für normkonforme getrennte Fangeinrichtungen und wo immer möglich auch Außenführung von Ableitungen oder Erdungsleitern suboptimaler Antennenerdungen OHNE gefährlichen Näherungen. So wie ich die neue Skizze interpretiere, sollte beides möglich sein.

    An meinem Haus würde ich auf dieser Trasse keinen 16 mm² Kupferdraht auf den Sparren sondern Blitzableiterdraht unter Einbindung der Dachrinne über den Dachplatten verlegen lassen. Dazu sind aber nur wenige Elektriker imstande, die überlassen das lieber gelernten Dachdeckern, in deren Ausbildung oft nicht mal das Ohmsche Gesetz unterrichtet wurde.

    Mit Fangeinrichtungen sind Aufwärtsstrecken weniger kritisch als bei Direkterdung. In der Schweiz sind nach Elektrosuisse/SEV-Blitzschutzkriterien max. 1 m Länge Firstabstand zulässig aber bei uns kann man reichlich Blitzschutzanlagen "bewundern", bei denen der Primat der Abwärtsführung ignoriert wird. Je näher der Dachsparrenhalter am First gesetzt wird, umso besser bei Direkterdung.

    Achte darauf, dass Verbinder und HES nach Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig sind. Wundere dich aber nicht, wenn dein Eli bislang nur Verbinder und HES verwendet hat, die lediglich für Niederspannungs-PA konzipiert wurden. Das ist im Antennenbau die ganz normale normwidrige Praxis, obwohl jeder weiß, dass eine Kette nur so stark wie das schwächste Glied sein kann. :rolleyes:
     
  11. #10 Hollyman, 17.03.2019
    Hollyman

    Hollyman Schlitzeklopfer

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    Hallo nochmal,

    ich hatte nun mehrere Unternehmen hier zur Errichtung einer neuen SAT-Antenne auf der anderen Hausseite. Jedoch haben
    alle unterschiedlichen Lösungsansätze und auch Wertigkeiten für den Potenzialausgleich. Daher habe ich noch mal eine Skizze
    errichtet, wie ich es mir vorstellen könnte. Über eine Rückmeldung freue ich mich sehr.

    Idee.PNG
    Es gibt im Grunde meines Erachtens zwei Lösungen.

    Lösung A würde den Verteiler, dort wo nun auch die SAT-Kabel ankommen von unserem Haus (Endverbraucher), belassen uns neben
    dem 16 mm² Kabel zum PA ein weiteres Kabel 4mm² oder 6mm² über die Firstpfette zum Verteiler verlegen. Somit können alle Kabel
    zu den Endverbrauchern belassen werden.

    Bei Lösung B würde ich den Verteiler auf die anderen Hausseite umziehen. Somit ist der PA 6mm² nur eine sehr kurze Strecke. Jedoch
    muss ich dafür teilweise die SAT-Kabel auf die Etagen erneuern bzw. ggf. verlängern, da die Nachbarhäuser mit 3 Leitungen auch noch
    an der Antenne bzw. dem Verteiler angeschlossen sind. Die Verlängerungen würde ich nicht über den Dachfirst legen, sondern eher im
    Ring. Oder ist der Weg über die Firstpfette kein Problem?

    Darüber hinaus gibt es noch das evtl. Problem, dass das 16mm² Kabel einen Balken quert, welcher mit ca. 4 Stromkabel belegt ist. Dies
    kann ich nur verhindern, wenn ich die Antennen über die Treppe ins Dachgeschoss setze. Dann wäre das Erdungskabel zu HES jedoch
    um ein paar Meter länger und müsse ca. 4 m horizontal verlegt werden, bevor es in den M20-Kabelkanal in den Keller geht. Der Abstand
    vom Erdungskabel zu den anderen Kabeln ist ca. 10-20cm.

    Mir ist auch noch eine Sache unklar. Wenn ich es richtig verstanden habe, werden doch beide PA-Kabel an den Sparrenhalter geschraubt.
    Ein Kabel zur HES, da zweite kleinere Kabel zum Erdungsblock bzw. Verteiler. Aber die Halterung, die ich gesehen habe, haben immer nur
    einen Anschluss für ein Erdungskabel. Muss hier noch ein Erdungsband an den Mast montiert werden oder ähnliches?

    Besten Dank für eure Mühe,
    Holly
     
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