Dreiphasigen Wechselrichter mit 12V DC aus Batterie "füttern"...

Diskutiere Dreiphasigen Wechselrichter mit 12V DC aus Batterie "füttern"... im Sonstiges Forum im Bereich OFF TOPIC; Hallo und vielen Dank für die Aufnahme! Wir haben getan was so viele tun - altes Haus auf dem Land gekauft und nun viel (oft durchwachsenen)...

  1. #1 Stadtflüchter, 05.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 05.09.2023
    Stadtflüchter

    Stadtflüchter Neues Mitglied

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    Hallo und vielen Dank für die Aufnahme!

    Wir haben getan was so viele tun - altes Haus auf dem Land gekauft und nun viel (oft durchwachsenen) Spass mit Renovierung, Optimierung und Erneuerung der Elektrik. Inkl. kleiner PV-Anlage (7,5 kWp).

    Die PV-Anlage wird primär für den Grundverbrauch tagsüber und den 4,5kW-Heizstab im 800Liter-Schichtspeicher verwendet. Per Zeitschaltuhr in der Unterverteilung lasse ich tagsüber den Stab reinheizen, damit der Ölbrenner möglichst selten anspringen muss. Funktioniert ganz gut.

    Da wir auf unserem kleinen Dorf durchaus häufiger als in der letzten Stadt Stromausfälle haben, die auch mal eine Stunde und länger dauern können, möchte ich eine kleine "USV" realisieren. Wenn uns im Winter die Umwälzpumpen der Heizung stehenbleiben, ist das für den wasserführenden Kaminofen nicht gut. Will einfach dass die wichtigsten Gerätschaften im Haus für ein paar Stunden autark weiterlaufen können auch wenn kein Strom aus dem Versorgernetz kommt.

    Dazu würde ich gerne vom E-Meister vor dem Zähler einen Trennschalter nach "Draußen" installieren lassen und idealerweise den PV-Wechselrichter DC-seitig (da ist eh schon ein Trennschalter) in den Abend-/Nachtstunden aus einem 12V-Batteriestack speisen können. Also Panele per DC-Trennschalter wegschalten, Batterie dafür aufschalten... Wenn man das auch noch automatisieren könnte wärs ein Träumchen. Aber erstmal überhaupt eruieren ob das denn geht was ich mir vorstelle...

    Habe zwei grosse 280Ah-Batterien aus dem Wohnmobil rumstehen und könnte diese ja brücken (12V), oder auch in Reihe schalten (24V), um dem Wechselrichter ersatzweise Arbeit zu geben und ihn dreiphasig über die Unterverteilung - an der er ja direkt hängt - das Haus allein versorgen zu lassen, nachdem man es per Trennschalter vom Versorgernetz getrennt hat.

    Habe ich da einen Denkfehler?

    Dem Wechselrichter sollte ja "eigentlich" egal sein wo er seinen DC-Eingangsstrom herbekommt, oder? Oder sind 12/24V eventuell zu wenig? (String-Wechselrichter sind ja gerne mal auf 500V Arbeitsspannung und aufwärts ausgelegt...)

    Gäbe es halbwegs bezahlbare, dreiphasige Batteriewechselrichter (reine Sinus-Inverter von 12 auf 230V) würde ichs anders angehen. Habe aber auch nach sehr intensiver Recherche kein solches Gerät gefunden.

    Wie gesagt/geschrieben: mir gehts nur um eine Notstromversorgung ohne grossen Aufwand. Das ganze Haus ist auf Niedrigverbrauch ausgelegt - alles LED-Technik und gekocht wird mit Gas. Einzig die Backöfen, ein kleines Induktionskochfeld und der Heizstab im Wasserspeicher brauchen richtig Bums. Lässt man alles im Falle des Falles halt einfach aus... Aber Licht, Ölbrenner und Umwälzpumpen der Zentralheizung und die Kühlschränke sollten weiterversorgt werden können. Ohne Kabeltrommeln durch Haus zu ziehen etc. - sondern galant über die Unterverteilung versorgt...

    Hoffe meine profane Nachfrage beleidigt niemandens Intellekt (oder stellt das Vorhandensein des meinigen in Frage) ;-)

    Vielen herzlichen Dank schonmal vorab für sachdienliche(s) Gedanken / Wissen!

    Grüsse
    Alex
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Die PV Wechselrichter können normalerweise kein Inselnetz betreiben
     
  4. #3 Stadtflüchter, 05.09.2023
    Stadtflüchter

    Stadtflüchter Neues Mitglied

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    ...weil sie auch immer ein bisschen Strom "für sich" brauchen meinst Du?
     
  5. #4 Lasttrennschalter, 05.09.2023
    Lasttrennschalter

    Lasttrennschalter Spannungstauglich

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    Nö, wegen der Netz-Synchronisierung
     
  6. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Ist zur Sicherheit wegen Netzrückwirkungen. Das Gerät überwacht Spannung und Frequenz des Netzes. Spannung zu hoch oder zu niedrig, er schaltet ab. Frequenz zu hoch er muss abschalten. und deswegen braucht man einen, der auch Inselbetrieb kann.
     
  7. #6 Darkness, 05.09.2023
    Darkness

    Darkness Hülsenpresser

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    Startspannung des WR dürfte bei >150V liegen.

    Ja, der WR wird ohne Netz nie starten.

    Du benötigst einen notstromfähigen Hybridwechselrichter samt Speicher.

    Solltest es dir nur rein um eine USV-Funktion gehen, dann schau dir die Victron Multiplus an.
    Das geht theoretisch mit deinen bisherigen Akkus, auch wenn du damit nicht weit kommst.

    Das lässt sich aber mit der 48V Variante mit 3 oder 5kW und Pylontech (LiFePo4 Speicher) auch zum AC-gekoppelten Speicher ausbauen.
    Davon lassen sich maximal 6 St. koppeln, d.h. max. 25kW Dreiphasig und das "unterbrechungsfrei" (20ms).
    Gibt einige Varianten wie man so eine Anlage aufbauen kann ...

    Tausch des bisherigen WR gegen einen notstromfähigen WR wäre aber vmtl. das einfachste und beste.
    Dann ist auch nachladen per PV bei Stromausfall kein Problem.

    Lösungen am Markt gibts dafür einige.
    Nimm etwas, dass mindestens einen dreiphasigen Notstrombetrieb hat und zudem die Umschaltung schon integriert hat.

    SMA hätte hier z.b. den Tipower Smart Energy mit einem Backupausgang an dem sich wichtige Verbraucher anschließen lassen. >30ms Umschaltzeit überlebt aber evtl. nicht jeder Verbraucher. Benötigt wird dann noch ein kompatibler Hochvoltspeicher, z.b. von BYD.

    E3DC hat ihr S10X bzw. S20X. Ist Hybrid-WR und Hochvoltspeicher in einer Einheit.
    Da gibts allerdings keinen Backupausgang für einzelne Verbraucher, anstattdessen wird der komplette Haushalt daran angeschlossen.
    Im Netzbetrieb dann max 63A (80A auf Wunsch) möglich. Im Notstrombetrieb ist die WR-Leistung entscheidend. Der WR versucht 3x in den Notstrombetrieb zu gehen und wenn dann noch die Belastung zu hoch ist, muss der nächste Versuch (nach Lastreduktion) manuell am Display gestartet werden.
     
    Stadtflüchter gefällt das.
  8. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Für den Preis bekommt man aber dann auch mehrere Notstromaggregate und die haben dann bei Stromausfall ganz sicher einen vollen Tank und der lässt sich auch im Winter problemlos nachfüllen, falls der Strom mal länger weg ist:whistling:
     
  9. #8 Darkness, 06.09.2023
    Darkness

    Darkness Hülsenpresser

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    Notstromaggregat ersetzt das zwar nicht, aber rechne dir mal die Kosten für ein brauchbares Notstromaggregat durch.

    Dagegen ist ein Hybrid-WR samt 10kWh Speicher ein Schnäppchen, weil der senkt wenigstens die laufenden Kosten anstatt nur rumzustehen und Kosten zu verursachen.

    Ich glaube nur nicht, dass der TE das nötige Kleingeld für solche Hobbys hat.
    Sind üblicherweise die ~70er Jahre Bauten die hier höchstbietend zu Unsummen and die Stadtleute gehen.
    Und die ziehen da einfach ein, anstatt hier noch mal eine viertel Mille in die Hand zu nehmen und das Teil mal vorher zu sanieren.

    Da fehlts nicht nur an der Elektrik. Fenster, Rolladenkästen, Heizkörper samt Heizkörpernischen, Dachbodendämmung, neue Heizungs-/Wasserrohre, Ölheizung sowie Öltank sind hier vmtl. noch fällig.
    Die Buden sind energetisch eine Katastrophe, nur fiel das beim Vorbesitzer im Unterhalt nicht auf, wenn es Brennholz fast zum Nulltarif gibt.
     
  10. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Meins steht 10 Jahre mindestens im Keller, und außer 3l Diesel insgesamt für jedes Jahr einmal Testlauf hat das nur den Kaufpreis gekostet, das waren 888 € Kosten in 10 Jahren also unter 10€ und da sind die 3,5h Betrieb bei 2 Stromausfällen schon dabei.
     
  11. #10 Stadtflüchter, 07.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 07.09.2023
    Stadtflüchter

    Stadtflüchter Neues Mitglied

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    Vielen Dank erstmal für Eure Antworten!

    Das Wichtigste habe ich gelernt: ein normaler Wechselrichter nützt mir auch dann bei einem Stromausfall nix, wenn ich das Haus vom Versorgernetz per Schalter trennen kann (könnte). Und sie benötigen eine gewisse Mindestspannung (war mir eigentlich fast klar...) - die istaber mit Batterien nicht zu realisiseren.

    Ich dachte bisher die stinknormalen WR bräuchten eben ein bisschen Spannung für den "Eigenbedarf" (ihre integrierte Elektronik) und das wars. Könnte man ja einfach basteln - mit einem Batteriewechselrichter mit Netzvorrangschaltung dazwischen... Aber ist wohl nicht ganz so trivial... Gut - wieder was gelernt. Was immer eine feine Sache ist! Ganz ohne Zynismus.

    Ach ja:

    Nur weil einer ein Haus auf dem Land kauft ist er nicht gleich dämlich. Wir sind beide Ökonomen (ich VWLer, die Frau BWLerin - und bei einer der grössten Bauunternehmungen Deutschlands kfm. Leiterin...) - und ich darf mich dazu einen ursprünglich mal gelernten Handwerker schimpfen. Komme mit den allermeisten Dingen schon klar. Holz, Metall, Strom. Vor allem aber können wir beide gut rechnen - und in Sachen Bauwesen erzählt meiner Frau keiner irgendwas.

    Das Haus ist nicht aus den 70ern - sondern.... Tadaaaaa! => 1936!

    Bereits 3mal kernsaniert und seeeeehr gut in Schuss. Und es war seeeeehr günstig. Und: es ist schon bezahlt.

    Soviel dazu - auch wenns eigentlich völlig wurscht ist. Der Energieausweiskram interessiert uns nicht. Der Ölbrenner ist aktuelle NT-Technik und 6 Jahre jung. Der Schichtspeicher isoliert so gut dass er +50 Grad fast zwei Tage hält bis er auf 40 abfällt. Die Kaminöfen (2) ebenfalls neueste Technik und einer davon - wie erwähnt - wasserführend. Die Fenster neu und dicht. Die Wände - wie das eben damals so gemacht wurde - dreireihig geziegelt. Was mir lieber ist als der Bastelkram den man jeden Tag in den Neubaugebieten bestaunen kann... Passt schon alles - sonst hätten wirs nicht gekauft.

    Die unbedarften, technikfernen Münchner, Frankfurter, Berliner etc. die im näheren Umland Schrotthäuser für 600k kaufen - und dann nochmal 200 auspacken müssen - kennt man natürlich. Dazu gehören wir aber nicht.

    Wie geschrieben: ich wollte nur eine Notstromversorgung (will ich noch immer) - aber möglichst simpel. Vorzugsweise dreiphasig in den Verteilerkasten einspeisend, damit man die Hütte halbwegs normal weiternutzen kann bis der Versorger wieder da ist.

    Eine 30k Hightech-Spielerei die sich dann im Jahre 3455 amortisiert hat interessiert uns noch weniger als Energieausweise und 23-fach Verglasung...

    Viele Grüsse & danke nochmal
    Alex
     
Thema:

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