Kabelanschluss Masse nur bis 4mm²

Das ist der kleinste Querschnitt für Schutzpotenzialausgleich.

Welcher Bestandsschutz?

Für Antennenanlagen waren nach Altnormen min. 4 mm² Cu als PA-Leiter gefordert, mittlerweile ist in Angleichung an die Querschnitte für Zusätzlichen Schutzpotenzialausgleich außer min. 4 mm² Cu (ungeschützt) auch min. 2,5 mm² (geschützt) zulässig.

Der HÜP war seit jeher in den PA einzubeziehen, für frühere Unterlassungen kann kein Bestandsschutz geltend gemacht werden. Nach der aktuellen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) gibt es auch andere Schutzkonzepte mit galvanischem Trennglied, nach Bild 6 auch mit einem Überspannungsschutzbaustein vom Kabelschirm der Kabelzuführung vor dem HÜP gegen die geerdete HES.

Ob der olle HÜP der Deutschen Bundespost auch das volle Spektrum durchlässt ist mit einer Spektrumsanalyse vor Ort zu prüfen.

• Wenn nicht, sollte er gewechselt werden.
  
• Geht das gesamte Spektrum bis 862 MHz durch, wäre noch zu klären ob dein KNB eine Bandbreitenumstellung auf 1.006 MHz demnächst vorhat.

Keine Normbestimmung verbietet einen überdimensionierten 6 mm² PA-Leiter an einen passenden 4 mm² Cu anzustückeln.

 

Von wegen müsste.

DIN EN 50083-1/A1 (VDE 0855-1/A1):1999-01 ist eine europäisch harmonisierte CENELEC-Uraltnorm die von der international harmonisierten DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2005-10 abgelöst wurde.

Aus DIN EN Teil 1 wurde Teil 11, nach VDE bleibt die Unternummerierung wie sie war.

Na was auch sonst, der Querschnitt gilt ja schon seit einer Ewigkeit. Falls die zitierten Normenoldies aus dem Buch stammen, gehört es in den Schredder.

Schau mal nach ob du dich beim Redaktionsstand nicht geirrt hast. Aktuell gilt (noch) DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06.

 

Ich habe am aktuellen HÜP von 2016 sogar 10 mm², das noch von ersten HÜP von 1986 stammt.

Lutz

 

Du schreckst aber auch vor keiner Frage zurück.

Bilder sagen mehr als Worte:



Z. B. aus alten nationalen VDE 0855 Teil 1 wurde zuerst parallel DIN 57855-1, später DIN EN 50083-1 (VDE 0855-1) und danach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1). Auf die Lindwurmzusätze mit doppelter Datumseintragung nach DIN EN und VDE habe ich verzichtet. Die Doppeldatierung ist kropfunnötig, wird aber selbst bei nationalen DIN VDE-Normen praktiziert.

DIN EN-Normen können europäisch oder international harmonisiert sein. Mit einer 5 am Anfang ist es immer eine CENELEC-Europa-Norm, mit einer 6 eine internationale IEC-Norm. Warum die 6er-Normen nicht DIN IEC heißen, weiß ich nicht. Um die Verwirrung komplett zu machen gibt es auch DIN-(VDE-) Klassifizierungen denen man die Harmonisierungen nicht gleich ansieht und auch noch EN 50083-x die nur in Europa gelten.

Die Normen werden von privaten Vereinen, bei uns DIN oder DKE (= gemeinsame DIN und VDE-Normnkommission), entwickelt und in entweder europäisch/international eigenständigen oder auch verheirateten Kommisionen harmonisiert. Erst wenn die Normen angenommen wurden, kommt die EU-Kommission ins Spiel, die einen Consultant mit der Prüfung beauftragt und dann gibt es auch schon mal einen Verriss wie unlängst bei der IEC 60728-11.

ITU, ETSI, WRC und Co. sind selbstredend auch noch zu beachten.

FAZIT:
Mit Ausnahme nationaler Vorworte und Beiblätter sind die englischsprachigen EN-Ausgaben mit deutschen DIN bzw. VDE- oder österreichischen ÖVE-Normen inhaltlich identisch. Soweit in der Schweiz harmonisiert, trifft das auch für die SEV-Ausgaben zu.

Du darfst es freimütig bekennen, wenn du das alles eigentlich gar nicht wissen wolltest.

 

Größere Querschnitte sind immer zulässig.

10 mm² Cu waren nach alten VDE 0855 Teil 1 für blitzstromtragfähige Antennenerdungen gefordert und sind für Funksende-/empfangsantennen nach DIN VDE 0855-300, wozu auch die Afu-Antennen zählen, der Mindestquerschnitt für PA-Leiter.