Kondensatormotor beide Wicklungen hochohmig, aber als Generator okay

Diskutiere Kondensatormotor beide Wicklungen hochohmig, aber als Generator okay im Motoren, Schütze und Schaltungen Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo liebe Leute, Ich habe aktuell ein Phänomen, welchers ich mir nicht erklären kann - und (möglicherweise aufgrund der schwierigen...

  1. #1 Elekfant, 16.02.2021
    Elekfant

    Elekfant Schlitzeklopfer

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    Hallo liebe Leute,

    Ich habe aktuell ein Phänomen, welchers ich mir nicht erklären kann - und (möglicherweise aufgrund der schwierigen zusammenhängenden Suchbegriffe) nicht ergoogeln konnte.

    Da ist ein Plattenspieler-Asynchronmotor mit einem Kondensator für die Phasenverschiebung.
    Weil dieser beim Start mal in die eine oder in die andere Richtung startete, habe ich den Kondensator im Verdacht gehabt. Allerdings ist dieser okay und auch ein neuer brachte keine Besserung.

    Nach dem Messen der Wicklungen stellte ich fest, dass die Hilfswicklung keinen Durchgang hat.
    Interessanterweise brummte der Motor im Betrieb nicht, sondern startete gut - nur halt ab und zu in die falsche Richtung. Wenn man vor dem Einschalten durch Anschubsen die Richtung vorgab, war es auch okay.

    Dann legte ich das Teil erst einmal an die Seite und holte es heute hervor. Dabei habe ich mit zwei verschiedenen Messgeräten die Wicklungen geprüft. Was soll ich sagen, jetzt ist auch die Hauptwicklung ohne Durchgang.
    Auch nach Anlegen einer entsprechenden Wechselspannung drehte sich nun gar nichts mehr. Es stinkt nichts und der Motor wurde weder mit zu hoher Spannung noch mit zu hohem Strom belastet.

    Wenn ich allerdings die Welle drehe, messe ich an den Leitungsenden der Hauptwicklung (je nach Geschwindigkeit) bis zu 3 V und an der Hilfswicklung etwa 1,5 V an induzierter Spannung.

    Das heißt doch, dass die Statoren bzw. die Wicklungen in Ordnung sein müssten, oder? Warum messe ich dann einen unendlich hohen Widerstand? Ein Schluss zwischen den Wicklungen bzw. Zum Gehäuse besteht nicht.
    Die Welle lässt sich leicht drehen.

    Ich würde mich irre freuen, wenn ich über euer Feedback in dem Thema weiterkomme. Vielleicht gibt es noch Ideen, was ich machen oder messen könnte. Danke im Voraus!

    Viele Grüße, Christoph
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Naja vermutlich ist es kein Asynchronmotor sondern ein Synchronmotor. Zumindest wurde so etwas früher gern in Plattenspieler eingebaut um eine Drehzahlregelung zu sparen.
    Das aber ohne Grund beide Wicklungen nacheinander keinen Durchgang mehr haben ist schon sehr merkwürdig, es sei denn es ist eine Übertemperatursicherung in jeder Wicklung, die nacheinander ausgelöst haben. Die Spannung beim Drehen solltest du erst einmal belasten, vermutlich ist die dann 0 oder du hast beim Durchgang falsch gemessen.
     
  4. #3 Rockylangohr, 16.02.2021
    Rockylangohr

    Rockylangohr Hülsenpresser

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    Hallo zusammen,

    also die Vermutung von bigdie, dass es sich um einen Synchronmotor bzw. Schrittmotor handelt, ist schonmal sehr wahrscheinlich.
    Hier würde ja quasi die Netzfrequenz das Steuersignal vorgeben.
    Das Phänomen mit dem in die falsche Richtung drehenden Plattenteller bzw. das Anschmeißen des Selbigen in die richtige Richtung,
    hört sich vermutlich nach Problemen mit Kondensator an.
    Einfach mal alle Kondensatoren auf der Motorplatine tauschen..
    Möglich wär auch ein End-Schalterdefekt, aber eher unwahrscheinlich..
    Ich geh davon aus, dass der Plattenspieler schon einige Jahre auf dem Buckel hat oder?

    Gruß Rockylangohr
     
  5. #4 Elekfant, 17.02.2021
    Elekfant

    Elekfant Schlitzeklopfer

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    Guten Morgen,

    Vielen Dank für die Einschätzungen.
    Ja, ihr habt Recht - es muss natürlich ein Snychronmotor sein. Allerdings spricht u.a. Wikipedia bei dem Begriff "Kondensatormotor" grundsätzlich von einem Asynchronmotor. Da der Plattenspieler Thorens TD160 (von 1972 bis 1976) keine Pitch-Regelung hat, muss es aber synchron sein.
    Es ist wohl ein Schrittmotor, da beim Drehen der Welle leichte gleichmäßige "Stufen" zu erfühlen sind.
    Das Schaltbild ist extrem einfach und die Umschaltung von 33 rpm auf 45 rpm geschieht mechanisch über eine geänderte Übersetzung.
    Es ist ein 110 V-Motor (damit auch für Export einsetzbar), der über einen 5,6 kOhm Widerstand am 220 V Netz betrieben werden kann. Aufgrund der 230 V wurde dieser Widerstand vergößert, so dass es wieder passt.
    Also gibt es nur diesen einen Kondensator, der neu ist. Was mich halt stutzig macht ist, dass die Wicklungen nicht mehr messbar sind. Ich werde heute mal einen Widerstand an die Anschlüsse setzen und schauen, ob dann immer noch eine nennenswerte Spannung induziert wird.

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  6. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Nö, die Rastung kommt von den Dauermagneten auf dem Rotor. Ist ja sicher ein permanent erregter Motor
     
  7. #6 Elekfant, 22.02.2021
    Elekfant

    Elekfant Schlitzeklopfer

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    Mit einem 47 Ohm Widerstand an den Anschlüssen ist keine induzierte Spannung mehr messbar.
    Habe dann die Nieten vom Motor aufgebohrt und den Motor geöffnet. Anscheinend sind die dünnen Spulendrähte am inneren Anschluss abgerissen.
    Kann aber an den Enden der Wicklung auch keinen Durchgang messen, aber dass könnte am Lack liegen, den ich anscheinend nicht richtig abgekratzt bekomme. Ich löte mal daran herum, vielleicht bekomme ich so Kontakt.
    Trotzdem wundert es mich, dass beim Drehen der Welle eine Spannung zum messen war
     
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