korrektes Crimpwerkzeug für IEC 62196 Typ 2 Steckverbinder (E-Mobilität)

Der Hersteller und 2 Händler behaupten, man kann die Kontakte sowohl crimpen als auch löten. Zum Thema crimpen gibt man mir nur diffuse Hinweise auf Zangen die zumindest kein optisch schönes Crimpergebnis bringen.

Zum Thema Crimpkontakte mit Loch : Auf der Arbeit hat mir mal ein Kollege erklärt, bei Crimpkontakten gibt es zuweilen ein Loch damit man sehen kann, ob der abisolierte Draht weit genug eingeführt ist .... ich glaube das Vorhandensein eines Loches ist - wenn der Kollege Recht hat - kein hinreichendes Kriterium um auf einen Lötkontakt zu schließen.

Ich beschaffe mir nochmal ein paar Einzelkontakte und werde mal versuchen, mit ordentlich Leistung mit bleihaltigem Sn60Pb40 Lot zu löten.

In einem Forum für E-Mobilität hat man auch gemeint, Löten sei besser.

 

Ich muß noch viel lernen
Da ich in recht vielen Bereichen noch echt viel dünnes Eis hab, glaub ich halt vieles was man mir erzählt

 

Ich wollte nochmal Rückmeldung geben zu meinem ersten vermurksten Lötversuch und um Eure Einschätzung fragen.

Zum Löten habe ich einen 250W Dachrinnenlötkolben verwendet. Mit meiner 60W Ersa Lötstation ist da nichts zu machen.

Den Kontakt habe ich mit der Lötseite nach oben im Schraubstock eingespannt.

Dann mit der Lötspitze den "Becher" des Lötkontakts vorgewärmt und dann den Becher mit Lot flüssigem gefüllt.

Anschließend den abisolierten mit Flußmittel benetzten Leiter eingeführt und noch ca. 10s nachgewärmt.

Durch das "Entgasungsloch" ist dabei eine nicht unwesentliche Menge Lot ausgetreten und auf dem Mantel des Kontakts erstarrt und läßt nich da nur sehr schwer entfernen (Entlötlitze, Entlötsaugpumpe etc.).

Durch die Kapillarkräfte ist das Lot ca. 2 cm den Leiter hoch gezogen und hat ihn dort unflexibel gemacht.

Die PVC Isolierung wurde dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen (nichts verfärbt oder angeschmolzen), wurde trotzdem ca. 100 Grad warm.

Meine Einschätzung:

- Die unflexiblen 2cm Leiter sind kein Problem, weil im Stecker keine Bewegung des Leiters erfolgt.
- Beim Löten muß man dafür sorgen, daß autretendes Lot nicht auf die Mantelfläche des Kontakts laufen kann. Irgendwie abdecken mit Alufolie etc sollte das in Zukunft vermeiden.

- Ist die Lötverbindung nun gut? Ist genug Lot zwischen Kelch und Leiter? Schwer zu sagen.

Mein Bauchgefühl sagt mir eine gescheite Verpressung wäre besser....

 

Ich habe den Lötkelch mit der Puksäge in der Mitte durchgesägt und mit 240er, 400er und 800er Schleifpapier "anpoliert".
Unter dem Mikroskop sieht man eine gute Benetzung und nur wenige Lunker / unbenetzte Stellen.
Ist wahrscheinlich garnicht so vermurkst wie angenommen sondern ganz brauchbar.

 

So, jetzt hat mir das aber keine Ruhe gelassen und ich habe mir noch einen meiner Crimpversuche durchgesägt und mikroskopiert.
Der sieht für mich auch nahezu perfekt aus und meiner Einschätzung für die Anwendung (16 A) gut genug.








Ich schätze mal ein, daß sowohl löten als auch Crimpen mit Dornpressung geeignet ist für diese Kontakte.

Ich hab keinen Crimpschein... also Profi auf dem Gebiet bin ich nicht. Ich sehe keine Lücken zwischen den Einzelleitern, aber der Grad der Deformation des Kontakts ist womöglich ein wenig zu arg.
Was denkt ihr?