Kreuzerderanschluß (Mal laut gedacht...)

Edelstahl ohne Molybdän (V2A) sind als Erderwerkstoff nicht geeignet und normativ nicht erlaubt steht im Blitzplaner. Kann also durchaus sein, das der eher wegrostet als der normale Stahlzink Erder, denn der ist erlaubt.

 

Darfst auch heute noch Kreuzerder aus Stahl zink nehmen, ebenso Tiefenerder aus Stahlzink und das nicht nur für Altbauten

 

Da ich gerade andere Prioritäten setzen muss, im Galopp:

• Die DIN VDE 0151 hat nichts mit Blitzschutz zu tun, die ist auch ohne Blitzschutzanlage oder Antennenerdung verbindlich.
• Warum nach dieser Norm V2A im Erdreich untersagt ist, weiß ich auch nicht. Bisher ist mir dazu auch kein Artikel von Schmolke o. a. aus der Fachliteratur erinnerlich. Beim nächsten Besuch der Normenauslegestelle werde ich versuchen zu ermitteln seit wann die Bestimmung gilt. Evtl. findet sich vorher ein EFK-Exot mit VDE-Auswahlabo, der das mal selbst ausgräbt.
• Seit Inkrafttreten der Fundamenterdernorm DIN 18014:2007-09, in der die Forderung nach NIRO für Ringerder und vom Erdreich berührte Anschlussfahnen erstmals auftaucht, sind Stützerder aus St/tZn problematisch. Zur Kombination verschiedener Erder äußert sich auch die IEC 62305 negativ.
• Bilder von Ringerder-Verbindern aus NIRO, die mit Denso-Binde geschützt werden, finden sich in diversen DEHN-Publikationen (Quelle z. B. Blitzschutz Mauermann).
  
• In der aktuellen DIN 18014:2014-03 gibt es aber keinen Hinweis, dass die obligatorisch aus NIRO (V4A) bestehenden Verbinder auch getaped werden müssen. Evtl. geht dies aber aus Texten von Vorgängerausgaben oder der Blitzschutznormenreihe IEC 62305 hervor, auf welche die DIN 18014 Bezug nimmt.
• Für Erdungsfestpunkte ist Abkleben unüblich.
  
• Alu-Knetlegierung ist im Erdreich keine Alternative und ungeeignet, hingegen sind nach DIN 18014 6.2 Werkstoffe für Ringerder Kupferseile (blank oder verzinnt) mit einem Mindestquerschnitt von 50 mm² und nach 6.3 Werkstoffe für Anschlussteile und Verbinder an Fundamenterder auch noch Kupferkabel NYY mit 50 mm² Mindestquerschnitt als Anschlussleitung normkonform.
• DIN 18014 beschreibt nur Erder vom Typ B, es ist aber nur folgerichtig, wenn auch zum Anschluss von Tiefen- oder Oberflächen-Erdern vom Typ A die 50 mm² Mindestquerschnitt eingehalten werden.

Der letzte Punkt wäre es wert, beim Übermorgen stattfindenden Treffen des für Antennensicherheit maßgeblichen deutschen Normengremiums, erwähnt zu werden.

 

Inzwischen bin ich schlauer, will mich aber nicht mit fremden Federn schmücken und überlasse die Antwort meinem Informanten.

 

Moin,

"V2A" ist eine Handelsbezeichnung für billigsten CrNi-Stahl. Werkstoffe dieser Gruppe von Stählen sind nach DIN 17440 nicht dauerhaft korrosionsbeständig für Erdalkalien. Die Stähle der der Handelsbezeichnung "V4A", also mit Werkstoffnummer 1.4571, 1.4403 und 1.4401 sind hingegen ausreichend beständig. (siehe auch DIN VDE 0151:1986 Abschnitt 3 und folgende).
Lustigerweise ist die Feuerverzinkung von den zugelassenen Erderwerkstoffen so dick, dass sie in durchschnittlicher Erde angeblich 27 haltbar sein soll. Nur hat man meistens keine Ahnung wie sauer der Boden tatsächlich ist. Außer, man hat ein entsprechendes Bodengutachten...
In der VDE 0151 gibt es auch eine Verträglichkeitstabelle für verschiedene Erdermaterialien. Ist ganz nett sich mal anzusehen was wie reagiert.

 

In meiner Firma liegt feuerverzinkter Stahl als Ringerder seit den 60er Jahren und wenn man bei Schachtarbeiten wie im letzten Jahr mal darauf stößt, sieht der aus wie neu ohne Rost und der Blitzschutz wird auch regelmäßig vom Tüv geprüft und gemessen. Von daher kann ich die Aussagen "hält nicht" nicht wirklich nachvollziehen. Bei mir im Garten steht noch eine Feuerverzinkte Gieskanne von meinem Urgroßvater, hat zumindest mein vor 15 Jahren verstorbener Vater mal erzählt. Auf jeden Fall Vorkriegsware. Und die steht seither im Freien. ( Das Haus in dem mein Urgroßvater gewohnt hat, gibt es schon lange nicht mehr.
Aber so ist das halt, als ich mein Haus gekauft hab, haben alle bekannten kupferdachrinnen angebaut, die waren mir zu teuer und ich nahm Titanzink. Jetzt baut keiner mehr Kupfer an, weil sich kupfer in einer Nacht in Luft auflösen kann.

 

An meinem Altbau Bj. 1938 habe ich 1989 einen Ringerder Stvz 30x5 in rund 1,5 bis1,8m Tiefe verlegt.
Als ich im vergangenen Herbst Erdarbeiten für einen neuen Kellereingang ausgeführt habe, fand ich in der Baggerschaufel rostige Metallteile, die mich zuerst an einen verrosteten Rand eines Blechkanisters bzw. eines Restes 8er Moniereisen erinnerten. Tatsächlich waren es Reste des Ringerders.
Insoweit kann ich also die Angabe von kabelmafia bestätigen, daß die verzinkten Bandstähle, bei günstigen Erdverhältnissen, vielleicht so 27 Jahre halten.
Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder beobachtet, daß selbst die EVU noch verzinkten Bandstahl einbuddeln.

Gruß Gert