Potentialausgleich Gasleitung

Macht ja nix, aus Fehlern oder durch Nachfragen wird man klug....
Wo aber ist denn der Gaszähler?

Gruß Gert

 

Also, an meiner Kombitherme ist das so, daß alle Rohre, Gas, Heizung, Wasser, an einer metallenen Konsole montiert sind. An der Konsole ist auch ein Anschluß für den PA .
Ansonsten nimm doch Erdungsbandschellen und mach den PA nahe der Therme. Damit hast Du alles drin.

Gruß Gert

 

Die Gasleitung ist bestimmt nicht von 1922!

 

Auch 1922 gab es schon gezogene Stahlrohre.

Gruß Gert

 

Die Frage hat sich deswegen nicht erledigt.

Erstens gibt es zwischen dem auch bei Uraltgebäuden grundsätzlich auszuführenden Schutzpotenzialausgleich und einer nicht in jedem Fall geforderten Gebäudeerdung einen Unterschied und zweitens ist jeder Gebäudeerder mit dem Schutz-PA zu verbinden. Zudem dürfen Gasrohre noch weniger als Wasserrohre als Gebäudeerder missbraucht werden.

Nach dem Blitzschutzzonen-Konzept der Blitzschutznormenreihe EN 62305 sind Energie- und Versorgungsleitungen, die aus Blitzschutzzone SPD 0A ins Gebäude ein- oder ausgeführt wurden, möglichst nahe der Gebäudehülle in den überfälligen Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Bei Gasleitungen, die nicht direkt in einen Hausanschlussraum gemäß DIN 18012 einmünden, kann es nur noch um den bestmöglichen Kompromiss mit PA-Einbindung nach dem Trennstück gehen.

 

Gasrohre liegen in der Erde isoliert, wenn sie aus Stahl sind. Zumindest war das bei uns früher so üblich, die waren komplett mit schwarzem Zeugs überzogen und an den Schweißnähten würde da auch was herumgewickelt.

 

Die Norm ist schon in Ordnung, Nach dieser sollte aber das Isolierstück gleich nach dem Haupthahn kommen, also dort wo das Rohr ins Haus kommt. und wenn das bei dir nicht so ist, kann die Norm nichts dafür sondern nur der Installateur.

 

Ob in vollständig mit Kunststoffrohren isolierten Gasnetzen noch eine Trennstelle gebraucht wird, müssten Experten der Gas-Wasser- und Sch****-Fraktion beurteilen, aber in einem metallischen Verteilnetz kann niemand Erdkontakte der Rohre und Schieber ausschließen.

Was passierten kann, wenn diese "Schutzmethode" auch von einem oder mehreren anderen Anschlussnehmern praktiziert würde, bedarf keiner Erläuterung. Anglikanisch kurz: No way!

Bezüglich der Blitzstromeinkopplungen in die Gasleitung und den daraus resultierenden gefährlichen Näherungen liegst du völlig richtig, nur das Rezept ist inakzeptabel.

Sofern das mit den Vorschriften des Gas-VNB vereinbar ist, wäre blitz- und überspannungstechnisch eine Trennstelle an der Gebäudeeinführung und ein blitzstromtragfähiger Gasrohranschluss mit nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA zertifizierter Schelle und HES nebst einem PA-Leiter mit 10 bis 16 mm² Cu (halten 100 bzw. 200 kA aus) ein erster Lösungsansatz. Aber auch ein Gasrohr hat eine Induktivität und Spannungsabfall, bei Drähten rechnet man überschlägig mit 1 kV/m.

Wo schon die Verlegung der Trennstelle illusorisch ist, muss man um Zusatzerder und wie die normkonform mit dem Schutzpotenzialausgleich zu verbinden sind, nicht mehr theoretisieren.