SAT Erdung direkt an HES oder auch Kreuzerder

Hallo Dipol!

Danke, dass Du immer gute Beiträge bezüglich fehlendem Potential-Ausgleich bzw. Blitzschutz für die arme SAT-Schüssel am Dach bringst.
Nur scheint mir persönlich in dieser Richtung, wird manchmal einfach zu viel übertrieben, ala bereits wie Weltuntergangsstimmung verbreitet wird, wenn einer da nichts o. falsches macht, bzw. u. wenn der Eli keine "Blitzschutzfachkraft" ist, ist es genauso umsonst.

Ein Freund von mir, hat ein Schickimicki-Technik-Haus, mit Photovoltaik mit Fronius Wechselrichter, Solar für das Warmwasser am Dach, inkl. KNX Steuerung pipapo u. zusätzlich natürllich alles nachweislich vom Blitzschutzfachmann, so weit es machbar ist u. war, installiert u. "Abgesichert"!

Voriges Jahr im Sommer hat dann während einem Gewitter, im ländlichen Raum, in seiner nächsten Umgebung, irgendwo der Blitz eingeschlagen.

Rundherum stehen ca. 15 Häuser, bei keinem hat der Blitz "ohne Blitzschutz", Schäden verursacht.
Aber beim guten Mann mit vorsorglich gutem Blitzschutz, waren dann hernach defekt:
Der FI, derWechselrichter, der Schiebetorantrieb, das Internet-Modem, weil auch irgendwo ein Masten inkl.VT der Telekom, was abbekommen hat, sowie die Steuerung des zentralen metallenen Dunstabzug.
Alles Teile welche sicher mit dem PE, angeklemmt u. verbunden waren.

E-Geräte, welche in SKII-Klasse ausgeführt waren, bzw. mit einem Euro-Stecker-Netzgerät in der selben Zeit, angesteckt alias mit Strom versorgt wurden, haben davon keinen Schaden abbekommen.

Zum Glück war er gut versichert!

Da sag noch einer mal, Blitzschutz ist alles!

LG.

 

Zum Glück neigst du mit Weltuntergangsstimmung nicht zu Übertreibungen. Direkte Gegenfrage: Wenn eine Elektrofachkraft nicht mal weiß wie lang ein Staberder für eine Antennenerdung sein muss, ist das für dich halb so wild?

Im Klartext ohne Umschweife: Blitz- und Überspannungsschutz ist nutzloser Schnick-Schnack und den besten Schutz erreicht man mit Geräten mit SKII, richtig?

 

Hallo Dipol!

Zu Pkt.1: Ich weiss nicht wer Elektriker für sowas engagiert, bzw. der Laie erkennt es nicht ob der "Fachmann" dann ebenfalls als "Blitzschutzfachmann" versiert ist.

Zu Pkt. 2: Beim Entstören habe ich festgestellt, dass Geräte mit externem Netzgerät, ganz selten dann beschädigt sind, wie zum Bsp.: Schnurlostelefone, Anrufbeantworter, Modem, Switch u.v.a.m., ohne PE.

Faxgeräte mit Kaltgerätestecker inkl. PE, haben viel öfter einen Defekt, nach Blitzschlag bzw. Überspannung, oft bis zum Telefonanschluss, bzw. zur TK-Anlage den diese zur ihrer Funktion, normal ebenso noch benötigen.

Irgendwie muss dadurch ein Zusammenhang bestehen?

Bin selber kein Blitzschutzfachmann, kenne nur den Hr. Ing. Kaltenbrunner von DEHN.

LG.

 

Welche Berufsgruppe, wenn nicht Elektriker, sollten sich um Inneren und Äußeren Blitzschutz kümmern? Aber die Masse der EFK überlässt den Äußeren Blitzschutz lieber kampflos Eisenbieger von Dachdeckerbetrieben!

Elektriker, die schon mit einfachen Basisaufgaben wie konventionellen Antennenerdungen nebst Potenzialausgleich nach IEC 60728-11 überfordert sind, haben m. E. den Beruf verfehlt. Die Bestimmungen zur Antennensicherheit sind seit Jahrzehnten weitgehend konstant. Wer bezüglich Antennensicherheit über Normenflut jammert, kennt weder die Normen noch kostenlos verfügbare Sekundärliteratur wie DEHN Blitzplaner, die Austria-Ausgabe DEHN Blitzfibel, OBO Blitzschutzleitfaden, Kleiske-Infos und liest auch keine Fachzeitschriften, in denen die Thematik immer wieder behandelt wird.

Herrn Kaltenbrunner ist mir als Autor eines DEHN Innungsvortrags zur ÖVE/ÖNORM EN 60728-11 bekannt, schon mal daran gedacht bei ihm ein Seminar zu buchen?

 

Ist das denn Vorschrift mit der extra Hauserdung? Ich kenne da einen Altbau, da ist alles auf einer HES zusammen geführt und mit dem PEN am HAK verbunden, eine zusätzliche Erdung gibt es nicht.
Bestandsschutz?
Das Haus hat auch eine Antenne auf dem Dach, die mit (geschätzt) 10mm² auf die HES geführt ist.

Keine Anekdote: Es wurde mal bei einer Umstellung von Ölkabel auf Kunstoffkabel in der Straße ein EFH versehentlich falsch wieder angemufft. Der PEN des Hauses lag auf einer Phase. Dann wurde das neue Hauptkabel zugeschaltet. Es fiel erst beim Prüfen des betroffenen HAK auf. Es flog keine Sicherung, es wurde niemand verletzt und es ging kein Gerät kaputt. Faszinierend, oder?

 

Wie so oft zu Erdung und PA ist das einmal mehr eine Hamsterrad-Diskussion um Basiswissen, das jede EFK aus dem Ärmel schütteln können sollte.

GEBETSMÜHLE AN:

• "Bestandsschutz", genauer keine Nachrüstungsverflichtung, fällt nicht automatisch für jede Altantenne vom Himmel. Nur wenn die Ausführung nachweislich den zum Zeitpunkt der Fertigstellung gültigen Normen entsprochen hat und keine wesentliche Änderung erfolgt ist, muss nicht nachgerüstet werden. Die Experten, welche alte Normeninhalte noch im Kopf haben, sterben aus und wie desolat es um vertragstreue VDE Auswahlabos zum nachlesen bestellt ist, ist in diesem Forum ein offenes Geheimnis.
  
• Nach VDE-Definition stellt u. a. bereits die Montage einer Sat.-Antenne an einen Terrestrik-Mast eine wesentliche Änderung dar, was ich persönlich - wenn sonst Erdung, Verbinder und PA normkonform sind - für zu hart halte.
  
• Ab DIN 57855 (VDE 0855 Teil 1/05.85) wurden die Querschnitte auf 16 mm² Cu und 25 mm² Alu geändert, 50 mm² St/tZn blieb gleich.
  
• Die Verwendung häuslicher Sanitär- und Heizungsnetze für Erdung und PA ist nach DIN VDE 0190 schon sehr viel länger untersagt als nach DIN VDE 0855-1 oder EN 50083-1.
• Anschlüsse an Rohrnetze durften zu keinem Zeitpunkt unzugänglich eingemauert oder eingeputzt sein.
  
• Bis 2000 mussten die Anschlussbauteile für Erdungsleiter der Normenreihe DIN 488xx entsprechen, seit 2000 gibt es die europäische Prüfnorm EN 50164-1 die mittlerweile von der international harmonisierten EN 62561-1 abgelöst wurde. Auch hier hat es lange gedauert, bis in den für Antennensicherheit maßgeblichen Normen darauf hingewiesen wurde.
• Der PEN von Verteilnetzbetreibern ist und war noch nie als Erder für erdungspflichtige Dachantennen zulässig, kann man auch in TAB nachlesen.
  
• Sowohl Erder von Ableitungen von Blitzschutzanlagen wie auch (Zusatz-)Erder von Antennen müssen untereinander und mit dem Schutzpotenzialausgleich blitzstromtragfähig verbunden sein müssen. Siehe ABB Merkblatt # 10, auf der neuen VDE Homepage zurzeit noch nicht wieder verfügbar, siehe Anhang.

GEBETSMÜHLE AUS

Die Normenverweise im ABB-Merkblatt sind ebenso wie die Maschenweiten überholt.

Hoffentlich lesen hier nicht noch mehr Laien als potenzielle Auftraggeber mit.

 

Hallo@Dipol!

Wir machen keine Rohbauinstallationen, also ist es auch nicht unbedingt unser Wissendrang, durch diese Schulungen klüger werden zu müssen, als diejenigen die für diesen Auftrag den Zuschlag bekommen haben.

Wir kommen erst viel später in diese Objekte u. hoffen, dass zumindest unsere benötigten Steckdosen, immer "Saft" drauf haben, bzw. wenn möglich ein 6mm² als "PE" zur Verfügung ist u. angeklemmt werden kann.

LG.

 

Ich unterteile Elis nicht danach, ob sie primär Neubauten oder Altbauten installieren, sondern in solche die fach- und normkompetent sind, sich fortbilden und der Normdefinition an eine Elektrofachkraft entspechen oder Strippenzieher, die nur das machen, was sie schon immer gemacht haben.

Mit Elis, die sich selbst gerne als "Praktiker" bezeichen, habe ich als Fachbauleiter speziell in der Antennetechnik überwiegend schlechte Erfahrungen gemacht.

 

Was nützt hintennach der bestgeschulte Eli bei der Fertigstellung, wenn der Vorgänger etwas gar nicht o. nicht "Fachgerecht" bzw. bei der Herstellung des Fundament-Erders bereits falsch gemacht hat.

 

Bestgeschulte Elis machen - auch ohne VOB als Vertragsgrundlage - gegen erkannte Mängel ihre Bedenken geltend und laufen nicht nur nach dem Motto "Es geht mich nichts an" kommentarlos von der Baustelle.

Schon arg, dass Fortbildungen von Gabelstapler-Fahrern strenger kontrolliert werden als die von EFK, oder?