Stammtisch

Diskutiere Stammtisch im Sonstiges Forum im Bereich OFF TOPIC; AW: Stammtisch Tja. Willkommen in Deutschland. Ein "gemeinnütziger, steuerbegünstigter Verein" darf ganz legal und zu horrenden Preisen...

  1. Micha94

    Micha94 Spannungsgeprüft

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    AW: Stammtisch

    Tja. Willkommen in Deutschland. Ein "gemeinnütziger, steuerbegünstigter Verein" darf ganz legal und zu horrenden Preisen Normentexte mit quasi Gesetzescharakter verkaufen und keinen störts und jeder macht ohne Protest mit. Zum Glück ist die VDE nur eine Empfehlung. Für mich, als jemanden der nur noch für sich selbst installiert, ist der genaue Normentext daher irrelevant. Schon anders sieht es da bei Firmen oder gar Meisterschülern aus. Für einen Schüler, ein "1-Mann Unternehmen" oder ein kleines bis mittelständisches Unternehmen stellt eine VDE-Abo ein schön große Belastung da. Folge ist, dass die meisten kleinen Firmen sich einen Dreck darum scheren und nach dem Motto installieren "ging schon immer so".

    Mit etwas Beobachtungsgabe lässt sich auch feststellen, dass es nicht unerheblichen Lobbyeinfluss dort gibt. Z. B. die 63A Regel selbst für 1-Zimmer Wohnungen vorzuschreiben sowie einen PEN unter 10mm² (unter 4mm² wäre ja noch Human gewesen) zu verbieten, da gehört schon gute Lobbyarbeit dazu. Genau wie die tolle TAB2007, die auf der VDE beruht und zwingend SLS-Schalter für alle Neuanlagen und Umrüstungen vorschreibt, wobei SLS-Schalter weniger Selektiv und um einiges teurer sind als Gl/Gg-Sicherung. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Für mich hat die VDE die Form eines Unternehmens mit mafiösen und geldschneiderischen Methoden angenommen. Mit "Verein der gut für das Gemeinwohl ist" hat das schon lange nichts mehr zu tun. Soll jetzt keine Beleidigung, Abwertung, Rufschädigung oder ähnliches darstellen, ist nur meine ganz eigene kleine persönliche Meinung, wie Sie uns das Grundgesetz ja eigentlich zugesteht!

    Wobei, ich hatte schon einmal eine Klage mit "Rufschädigung" am Hals, als ich einen Betrugsversuch eines großen Elektronikmarktes aufdeckte..... Also schreibe ich jetzt lieber nichts weiter.

    Der VDE könnte sich mal ein Beispiel am Ausland nehmen. Z. B. am Königreich Thailand! Dort sind sämtliche Produktrechtliche und elektrotechnischen Vorschriften gesetzlich verordnet kostenlos beziehbar. Selbst in Englischer Sprache, damit auch "Farangs --> Ausgesprochen "Fallang"" Sie lesen können. Dort gibt es weitaus weniger Normen als hier, Sie sind einfacher gehalten und nur Pflicht für öffentliche Gebäude. Privat darf man machen, was man will. Inkl. Zähleranlage.

    Wenn es interessiert:

    Übersicht Thai-Normen TIS und TCPS

    Downloadmöglichkeit der Thai Normenblätter

    In Thailand herrscht übrigens noch das gute alte Netz, nach Europäischem Standard: 220Volt Wechselstrom, 380 Volt Drehstrom, 50Hz Netzfrequenz. Kaum Abweichungen (wird stark kontrolliert), Verbraucher mit hoher Blindlast oder viel Oberwellen zahlen extra.
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Stammtisch

    Naja der SLS mag zwar teuer sein, ist aber die beste Erfindung der letzten 30 Jahre. Endlich ist es möglich ohne öffnen der Plomben abzuschalten und das auch für Laien. Und nicht nur ab sondern auch einschalten geht.
    Mit der Norm gebe ich dir recht, und genau genommen ist das ja eh nur EU-Norm umgesetzt in deutsche Sprache und noch etwas drauf gesetzt. Richtig konkret steht da nie was und es gibt für jede Regel 10 Ausnahmen. In der DDR stand das Normenwerk eines ELI in einem Din A5 Heft mit 6mm Dicke drin. Und genau genommen hat sich da zu Heute nichts wesentliches geändert. Immer wieder erstaunlich, wie man aus den paar Sachen 4 volle Ordner machen kann. Irgendwer hat mal geschrieben : Jedes Volk hat die Bürokratie, die es haben will. Nach dieser Definition bin ich hier falsch.
     
  4. Micha94

    Micha94 Spannungsgeprüft

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    Die TGL habe ich auch da. Finde ich die übersichtliche, einfachst formulierte und beste Norm für Elektroinstallationen. Das ist auch etwas für Praktiker. Gehe ich nach deiner Definition, dann fühle ich mich auch fehl am Platze. SLS finde ich als Vorzählersicherung prinzipiell auch gut, nur nicht die Nachrüstforderung, bei jedem Furz Änderung an der Zähleranlage. Laienbedienbare Abschaltmöglichkeit bietet auch ein Hauptschalter oder Neozedblock nach dem Zähler. Davor hat ein Laie eh nichts an der Elektroanlage zu suchen.
     
  5. #1704 Strippe-HH, 08.08.2016
    Strippe-HH

    Strippe-HH Freiluftschalter

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    @Micha94
    Was meinste was bei uns im Haus noch oft zu sehen ist.
    Alte Verteilungen ohne Hauptschalter und solche alten Blocksicherungsautomaten:
    IMG_1384 (640x413).jpg Die nächste Instanz ist der Plombierte Zählerschrank im Keller mit der NH-Sicherung im Vorzählerbereich.
     
  6. Micha94

    Micha94 Spannungsgeprüft

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    Sowas ist natürlich Mist! Mag ich überhaupt nicht...
     
  7. #1706 viktor12v, 21.08.2016
    viktor12v

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    AW: Stammtisch

    Es war einmal, ein armer rechtschaffener Vierpol namens Eddy Wirbelstrom.
    Er bewohnte einen bescheiden möbilierten Hohlraum
    im Dielektrikum mit fließend kalten und warmen Sättigungsstrom.
    Leider mußte er während der kalten Jahreszeit
    für die Erwärmung der Sperrschicht noch extra bezahlen.
    Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit einer Verstärkerzucht auf Transistorbasis.

    Eddy Wirbelstrom liebte mit der ganzen Kraft seiner Übertragungsfunktion - Ionchen!

    Die induktivste Spule mit dem kleinsten Verlustwinkel im ganzen Kreise und Tochter der einflußreichen EMKs. Ihr remanenter Ferritkörper,
    ihre symmetrischen Netzintegrale,
    ihre überaus harmonischen Oberwellen, besonders der Sinus
    beeindruckten selbst die Suszeptibilität ausgedienter Leidener Flaschen, was viel heißen will.
    Die jungfräulichen Kurven Ionchens waren auch wirklich sehr steil.

    Ionchens Vater, Cosinus Phi, ein bekannter industrieller Leistungsfaktor,
    hatte allerdings bereits konkrete Schaltpläne für die Zukunft seiner Tochter.
    Sie sollte nur einer anerkannten Kapazität mit ausgeprägtem Nennwert angeschlossen werden,
    aber wie so oft während der Lebensdauer hatte auch diese Masche einen Knoten,
    denn der Zufallstrieb wollte es anders.

    Als Ionchen eines Tages,
    auf ihrem Picofarad vom Frisiersalon nach Hause fuhr,
    sie hatte sich eine neue Stehwelle legen lassen,
    da geriet ihr ein Sägezahn in die Siebkette.
    Aber Eddy Wirbelstrom, der die Gegend periodisch frequentierte,
    eilte mit minimaler Laufzeit hinzu, und es gelang ihm,
    Ionchens Kippschwingung noch vor dem Maximum der Amplitude abzufangen,
    gleichzurichten und so die Resonanzkatastrophe zu verhindern.

    Eddy lud Ionchen zum Abendessen ins "Ringintegral" ein.
    Aber das Ringintegral war bekanntlich geschlossen.
    "Macht nichts", sagte Ionchen,
    "ich habe zu Mittag gut gegessen und die Sättigungsinduktion hat bis jetzt angehalten.
    Außerdem muß ich auf meine Feldlinie achten."
    Unter irgendeinem Vorwand lud Eddy sie dann zu einer Rundfahrt im Rotor ein.
    Aber Ionchen lehnte ab:
    "Mir wird bei der zweiten Ableitung immer so leicht übel."
    So unternahmen sie, ganz entgegen den Schaltplänen von Vater Cosinus Phi,
    einen kleinen Frequenzgang entlang dem nahegelegenen Streufluß.

    Der Abend senkte sich über die komplexe Ebene
    und im imaginären Raum erglänzten die Sternschaltungen.
    Eddy und Ionchen genossen die Isolierung vom lauten Getriebe der Welt
    und ließen ihre Blicke gegen 0 laufen.
    Ein einsamer Modulationsbrummer flog vorbei,
    sanft plätscherten die elektromagnetischen Wellen und leise sang eine Entstördrossel.

    Als sie an der Wheatston-Brücke angelangt waren,
    dort, wo der Blindstrom in den Streufluß mündet, lehnten sie sich ans Gitter.
    Da nahm Eddy Wirbelstrom seinen ganzen Durchgriff zusammen und emittierte: "Bei Gauß!",
    worauf Ionchen hauchte:
    "Deine lose Rückkopplung hat es mir angetan."
    Ihr Kilohertz schlug heftig.

    Im Überschwange des jungen Glücks erreichten sie vollausgesteuert die Endstufen.

    Und wenn sie nicht gedämpft wurden, so schwingen sie heute noch.
     
  8. #1707 viktor12v, 21.08.2016
    viktor12v

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    Der Transistor und die kleine Leuchtdiode

    "Pst. Ich liebe dich", raunte der Transistor zur kleinen Leuchtdiode
    und sandte ihr einen kurzen Stromimpuls, so daß diese unweigerlich rot glimmte.

    "Ganz ehrlich? Du liebst mich wirklich und willst nicht nur kurz mal Sex mit mir haben?" fragte die Schönheit im schimmernden Plastikrock,
    unter dem sich zwei lange makellose goldene Beine zeigten, die auf der Hauptplatine festgelötet waren.

    "Ja, ehrlich! Ich liebe dich", wiederholte der Transistor, schob sich den Aluminiumhut zurecht und stützte sich lässig auf seine drei versilberten Anschlüsse.

    "Ich liebe dich so sehr, ich hab sogar ein Lied für dich geschrieben", fuhr er fort "Es ist eine Ode!",
    und er begann zu
    singen:

    Die Ode an Diode

    Schon oft hab' ich dich angeseh'n
    Du leuchtest gar so wunderschön

    Jeder Stromimpuls von mir
    Ist lieb gemeint und gilt nur dir

    Kein Widerstand von 1000 Ohm
    Könnt' lindern meinen Liebesstrom

    Strom der nur für dich noch fließt
    Mir kribbelnd durchs Silizium schießt

    'Will ewig dein Transistor sein
    Ach wärest du heut' Nacht nur mein


    Verzückt lauschte die kleine Leuchtdiode dem sirenösen Gesang, der sie verzauberte, der sie so mitriß, daß sie sich augenblicklich in den Transistor verliebte.

    Sie funkelte, sie blitzte, sie strahlte. Elektronen rasten rasant in ihr Gewand und erhitzten ihren Körper auf mehrere 100 Grad Celsius.
    Lötzinn schmolz und tropfte jetzt von ihren Beinen, so daß
    sie sich von der Leiterplatte lösen konnte.

    Und sie lief zum Transistor. Sie schlang ihre goldenen Gelenke um die ihres Angebeteten; sie streichelten und liebkosten sich,
    sie rieben
    aneinander hin und her und auf und ab.
    Bald trennte sich auch der
    Transistor von der Platine und sagte: "Ich will dich!"

    Und die Leuchtdiode holte ein Stück Isoliermaterial hervor, welches sich der Transistor um die Basis wickeln sollte,
    was er dann widerwillig
    und murrend auch tat.

    Danach hatten sie Sex.



    Am nächsten Tag saß die kleine Leuchtdiode traurig und allein,
    mit
    hochohmigem Herzen und voller Liebeskummer auf der Platine in ihren Lötlöchern.
    Der Transistor hatte ihr am Morgen gesagt, er wolle noch
    schnell Elektroden holen,
    und dann war er auch schon weg und war mit
    einer anderen Diode durchgebrannt.

    Und was dachte die kleine Leuchtdiode noch, wie sie da so saß?
    Sie
    dachte das, was jeder Elektronikingenieur im ersten Semester schon lernt:
    Alle Transistoren sind basisgesteuert.


    Aber - liebe kleine Leuchtdiode!
    Dieses Denken ist absolut
    Diodentypisch.
    Warum müßt ihr denn immer alles gleichrichten?
     
  9. #1708 Strippe-HH, 28.08.2016
    Strippe-HH

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    AW: Stammtisch

    Hier war heute Nachmittag wieder das ideale Testwetter für Blitzschutzanlagen gewesen, Unwetter mit Gewitter, Starkregen und Hagel.
    Aber der Blitz schlug zum Glück nirgendswo ein.
    Bleibt nur die Hoffnung dass nächste Woche der Sommer mit dem schönen Wetter fortgesetzt wird.
     
  10. Micha94

    Micha94 Spannungsgeprüft

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    Ich bin froh wenns gar nicht so heiß ist... Heute Mittag hatte es 35 Grad draußen, nun 30 schwüle Grad. Zum Glück habe ich eine Klimaanlage, die auch schon ihren 40. ten Geburtstag hinter sich hat, dafür aber immer noch wie am ersten Tag schnurrt :D. 21 Grad bei geringer Luftfeuchtigkeit sind für mich ideal. Schwül und Heiß vertrage ich von Kreislauf her überhaupt nicht.

    DSC09480.jpg DSC09371.jpg .
     
  11. bigdie

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    Wie die Amis. Ohne Klima können die nicht überleben:D Ich mag es auch lieber kühl. Habe trotzdem noch nicht mal im Auto Klima. Trotzdem bin ich gestern wieder 300km gefahren. Wetter muss man nehmen, wie es kommt und wenn Bier nicht mehr hilft zur Hitzebekämpfung, dann ein nasses Handtuch und ein Gebläse.
     
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