TN-C Netz und FI-Schutz Steckdose

Guten Abend allerseits,

wir sind in einer Plattenbau-Wohnung aus den 60er Jahren eingezogen. Keine RCD im Verteiler und alle Steckdosen hängen an 2-adrige Leitungen (Schutzleiter und Neutralleiter als PEN zusammengeführt). Eine Aufteilung gemäß TN-C-S ist eher unwahrscheinlich, da die Wohnung vom Vermieter vor dem Einzug frischrenoviert worden ist. Was machbar wäre, ist alle Steckdosen mit solchen, die integrierte RCD Vorrichtungen (zBsp. von Gewiss, Merten, GIRA) haben auszutauschen. Ist zwar suboptimal, aber wenigsten ein Stück besser. Und mit 2 Kleinkindern sind mir die 1000 EUR Wert.

Die PEN Leitung zu unterbrechen sollte eigentlich nicht erlaub sein. Wenn ich aber das angehängte Schaltbild richtig interpretiere (Quelle: GIRA FI-Schutz-Steckdose Gebrauchsanweisung, Bestell-Nr.: 0477), wird durch die Massnahme, dass Außenleiter und PEN gleichzeitig geschaltet werden, eine sichere Funktionsweise erreicht. Zumindest solange keine Steckdose L und PEN aus unterschiedlichen Stellen nimmt. Sowas soll aber nicht vorkommen. Ich habe zwar Elektrotechnik studiert, arbeite aber im mA-Bereich und würde gerne die Expertenmeinungen dazu hören.

Und eine zweite Frage stellt sich mir noch. Würde eine einfache Leitungsimpedanzmessung (L-PEN) an der Steckdose mit einem Benning IT 115 nach dem Austausch für die Feststellung der sichere Funktion genügen (immerhin wird der PEN-Anteil mitbestimmt)? Oder müsste man auf jeden Fall eine Niederohmmessung bis zu der Potentialausgleichschiene durchführen?

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und Liebe Grüße!

 

Es stimmt, Sie haben Recht. Die vollständige Unterbrechung scheint nur bei den mobilen PRCD-S Zwischensteckern vorhanden zu sein. Die RCD Steckdosen unterbrechen nur die bereits innerhalb der Steckdose getrennte L und N Leiter. D.h. die von mir erhoffte Abhilfe bei eventueller PEN-Unterbrechung (60 Jahre alte 2.5mm2 Leiter) ist mit den Steckdosen nicht zu erzielen. Immerhin bietet der eingebaute RCD einen gewissen Schutz bei Geräteproblemen und somit sinnvoll, besonders im Bad.

Eine ganz andere Frage. Warum muss der PEN Leiter unbedingt zuerst an den PE-Eingang der Steckdose angeschlossen werden und erst von dort bis zu dem N-Eingang überbrückt werden und nicht umgekehrt? Handelt es sich dabei um eine Art Fehlerschutz, sollte die Brücke abbrechen (L+PE besser als L+N) oder steckt etwas anderes dahinter?

 

Es scheint doch nicht genormt zu sein. Zumindest B&J beschreiben es auch umgekehrt (zuerst auf N und dann überbrücken zu PE).