Umrüstung eines Betriebs auf LED-Beleuchtung

HQI Halogenmetalldampflampen können eine Lebensdauer von 30000h haben. Und da gilt die 70% Regel. sie fallen da also nicht aus.
Und ob du mir glaubst oder nicht, ist mir relativ egal. Das sind keine theoretischen Rechenbeispiele sondern Praxis in einer Werkhalle. Und es ist Fakt, das jatzt innerhalb 4 Woche 3 von 21 LED Leuchten gestorben sind, die Mitte August 2014 installiert wurden. Und es ist auch Fakt, das ich in einer Halle mit neuen HQI Strahlern 8 Jahre keine Hebebühne gebraucht hab.

 

Ich argumentiere hier sachlich und stelle nicht in Frage was jemand sagt. Natürlich muss man erörtern warum die defekt sind. Umgebungstemperaturen ? Wirklich LED defekt oder nur Treiber ? Was sagt denn der Hersteller dazu ? Bei einem namhaften sollte es ein Prüfbericht geben. Was für ein Hersteller / Typ wurde denn verbaut ? ( gerne auch per PN ) Bei fast doppelten Anschlusswert ( HQI vs. LED ) mit dem Vergleich Drossel zu Treiber stellt sich mir schon die Frage warum rein hypothetisch gesehen soviel von damals KVG auf EVG umgestiegen sind. In einem EVG oder LED sind Kondensatoren etc. verbaut da kann es schon vorkommen hier eine fehlerhafte Charge bekommen zu haben. Schönen Abend

 

Ich muss da nicht Argumentieren. 4 Jahre x5 Tage x24h sind über 20000h und in der Regel sind 25000 angegeben. Problem ist halt nur, das sie dann total ausfallen. Die HQI haben dann wahrscheinlich 70% ihrer anfangslichtstärke fallen aber erst nach der doppelten Zeit total aus bzw. fangen an zu flackern.
Und bei den HQI mach ich den Deckel auf, schraub die Lampe raus und eine neue rein für 20€. Bei der Led wechsel ich die Leuchte komplett, was länger dauert und das Stück mehrere hundert € kostet.

 

Hallo. Die "Regel" sind definitiv bei vollwertigen LED Hallenstrahler kein 20000 Std. - Import aus Übersee ausgenommen - sondern mind. 50000 Std.
Ich kenne das von einem namhaften Hersteller so....
Leuchtenlichtstrom 25400 lm, Anschlussleistung 182 W, Lichtausbeute der Leuchte 140 lm/W. Lichtfarbe neutralweiß, Farbtemperatur 4000 K, Farbwiedergabeindex Ra > 80. Lebensdauer L85(tq 55 °C) = 50.000 h. Robuster Aluminium-Druckguss-Körper mit integrierten Kühlrippen. Farbe weiß. Maße (L x B): 649 mm x 342 mm, Leuchtenhöhe 63 mm. Zulässige Umgebungstemperatur (ta): -30 °C - +55 °C. Schutzklasse I, Schutzart IP65, Schlagfestigkeit IK08/5 J, Glühdrahtfestigkeit 850 °C
...hier steht ganz klar das der Lichtstrom bei einer dauerhaften Umgebungstemperatur von 55 Grad gegeben ist mit den LED Modalität L85 bei 50000H.
Klar kann ich nicht beurteilen was da bei Ihnen verbaut wurde jedoch hier alles über einen Kamm zu ziehen und auf die veraltete HQI zu verweisen ist nicht Up to Date. Und nochmals ein LMS System mit HQI geht nicht und rein im 1:1 Vergleich wären es rein Anschlusstechnisch LED (182W) zu HQI (ca.475W) ein Ersparnis von über 50% bei definitiv besserer Lichtqualität.

 

Ähnliche Diskussionen hatten wir bereits vor ..zig Jahren mit paddy und IVL.
Also mußt Du uns mal bemustern, damit Du damit glänzen kannst.

Was ich schon aus der Lampengeometrie und den Abmessungen 649 * 342 mm bei 63 mm Bauhöhe erkennen kann, ist das enorme Blend- bzw. Blindwerd-Potential.

Schick mir doch mal ein Muster zu.

Gruß Gert

 

Die Regel interessiert aber nicht, bzw. das, was auf dem Papier steht sondern mich interessiert die Praxis in einer Halle die 10, hoch ist, und wo oben im Sommer Temperaturen von 50° und mehr sind und der Hersteller ist kein Noname. Die Leuchten entstehen in Kooperation mit Karl Zeiss hier in DE. Letztere bauen die Optik. Und der Vergleich fand unter identischen Voraussetzungen statt

 

@gert Ich bin kein Händler oder ähnliches der hier sei Produkt anpreisen möchte ! Blindwert möchte ich Dir gerne erläutern:
Ein Leuchtenbetriebswirkungsgrad bei solch einer HQI 400w bewegt sich bei ca. 60-70% und im LED Bereich bei ca. 100%.
Das heisst wiederum das Auge nimm dieses Licht viel stärker war weil alles konzentriert nach unten gelenkt wird - wo es auch sein sollte - was wiederum bei HQI durch Reflektor und Brennlage des LM nicht der Fall ist. Und mal ganz ehrlich...schonmal von unten in einen Hallerstrahler (HQI) geschaut der in ca. 8-10M Höhe montiert ist...blendet der nicht ? Rein von der Blendungsbegrenzung ( UGR Wert ) liegen die beide ca. bei 22-23 somit identisch !

@bigdie Genau deshalb ist der genaue Vergleich Ta und Tq wichtig, d.h. da interessieren eine dauerhafte Umgebungstemperatur von 55Grad - wie in meinem Beispiel - den Strahler keine Bohne. Linsentechnik aus Jena hin oder her jedoch vermute ich sehr das der Strahler eher einen Ta Wert von 25 Grad hat und mit Deinen + 40-50 Grad steigt die Temperatur des Treibers der wiederum bei einem TC Wert ca. 70 Grad abschaltet. Kannst ja mal überprüfen.
Mittlerweile gibt es sogar Hallenstrahler LED für dauerhafte Tq 70 Grad.
Ohne dem Hersteller nahe treten zu wollen...wissen die schon auf was Sie im Hallenbereich achten müssen ?!

 

Und genau das ist für mich das eigentliche Hauptproblem. Das Led Licht in der Halle sieht superhell aus, was allerdings auch an der Tageslichtfarbe liegt. Nur ich z.B. sehe in einem Maschinenschaltschrank buchstäblich nichts mehr und die Taschenlampe ist seither mein wichtigstes Werkzeug. Außerdem bauen wir jetzt an jede Werkbank, wo auch Teile entgratet und gemessen werden eine Leuchtstofflampe wegen der Schatten. die die LEDs werfen, weil der Anteil indirekten Lichts = 0 ist. Ist halt nicht so toll, wenn Licht nur von oben nach unten strahlt. Um eine gleichwertige Ausleuchtung zu bekommen bräuchte ich 30% mehr Strahler, die dann gegen Wand und Decke gerichtet werden, aber dann könnte man ja nichts mehr schön rechnen.

 

Da sind in meinem Augen mehrere Faktoren zusammengekommen. Grundsätzlich ist es nicht zu empfehlen in Produktionsbetrieben mit Maschinen und Feinarbeit die Lichtfarbe 6500K zu verbauen. Hier spricht man von der negativen Beeinflussung des Biorhythmuses in einem ab 2 Schichtbetrieb. Diese Lichtfarbe wird auch gerne genommen um das alles optischer heller wirken zu lassen und eventuelle verkleinerte Abstrahlwinkel zu vertuschen. Die Praxis war doch früher auch in solch einem Hallenfeld ( ca. 5x5M) einen "Topf" zu verwenden was mit der richtigen Wahl im Bereich LED auch 1:1 möglich ist bei gleicher Lichtqualität. ( Abstrahlwinkel beachten und eventuell eine Lichtberechnung einfordern !)
Den Schattenwurf hattest Du vorher bestimmt auch jedoch ist dieser Dir nicht so aufgefallen da das Auge sich an diese Verhältnisse gewöhnt hat. Nun kommt LED wo man im oberen Bereich des Auges die hohe Leuchtdichte wahrnimmt und das Auge sich mehr anstrengen muss um was zu sehen bzw. den Ausgleich zu schaffen. Die Lösung der Wände etc. ( Indirektanteil ) um die Balance wieder herzustellen ist sinnvoll aber - wie bereits erwähnt - nicht zielführend.

 

Die bessere Lösung ist dann wohl die LS-Leuchte an jeder Werkbank und die Taschenlampe für den ELI
Ich sag ja, man kann alles schön reden und schön rechnen, das Blöde ist nur, das man damit bei den Kaufleuten auch noch durch kommt und sich dabei eine goldene Nase verdient. und der Staat fördert das ja auch noch. Bin ja mal gespannt, wann die ersten klammen Gemeinden merken, das ihre neue LED Straßenbeleuchtung nach 10-15 Jahren schrott ist und die vorherigen Leuchten dort 50 Jahre ihren Dienst getan haben. Und dann macht sich die EU Gedanken, wie man Elektroschrott reduzieren kann. Aber vieleicht schaffen wir ja die alten Leuchten dann nach Afrika, und die löten die noch ganzen LEDs raus und bauen davon Nachttischlampen. und mit dem Rest machen sie Lagerfeuer.