Betrieb von öffentlichen Ladesäulen

Diskutiere Betrieb von öffentlichen Ladesäulen im Sonstiges Forum im Bereich OFF TOPIC; Abend Forum Bin gerade von einem Lehrgang für Ladesäulen (e-Mobilität) zurück. War sehr umfangreich - vor allem die diversen Formen der...

  1. #1 G-Tech, 26.06.2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26.06.2017
    G-Tech

    G-Tech Guest

    Abend Forum

    Bin gerade von einem Lehrgang für Ladesäulen (e-Mobilität) zurück. War sehr umfangreich - vor allem die diversen Formen der Abrechnungsmöglichkeiten und die Probleme, die hierbei entstehen. Hierzu habe ich eine Frage, was den Verkauf von Strom betrifft, und mir der Referent etwas zu salopp "schön redete"...

    Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass man Strom, den man von wem auch immer einkauft, nicht wieder verkaufen darf. Das betrifft wohl auch Campingplatzbesitzer.

    Scheinbar darf von Campern nur der tatsächliche Strom (kWh) berechnet werden. Jegliche Zuschläge wie Durchleitungsgebühren, Bereitstellungsgebühren oder Wartungsarbeiten an der Stromzapfstelle dürfen nicht umgelegt werden.

    Das Thema kommt exakt beim Betrieb von Ladesäulen erneut zum Vorschein.

    Wenn ich also hypothetisch ein Grundstück kaufe, dass öffentlich zugänglich ist, und ich darauf 5 Ladesäulen aufstelle, würde es laut der Schulung so sein, dass die Ladesäulenfirma die komplette Abrechnung der geladenen Leistung übernehmen würde. Ich wäre Besitzer des Stromanschlusses vom Kraftwerk "xyz" und der Ladesäulen. Dieses Kraftwerk "xyz" stellt in Relation zur gelieferten Leistung mir eine Rechnung. Die Ladesäulenfirma überweist mir das von den Kunden bezahlte Geld für die Ladungen + Gebühren + MwSt und mein gewünschter Aufschlag.

    Kosten wären wie folgt:

    Betrieb einer Master-Ladesäule 10,42 € mtl. (Enthält die GSM-Karte)
    Betrieb einer Slave-Ladesäule 3,33 € mtl. (Sind mit der Master-Säule vernetzt)
    Pro geladene kWh Zuschlag für Abrechnung vom tankenden Endkunden 7 ct.
    MwSt wird dem Säulenbesitzer gutgeschrieben und vom tankenden Endkunden abverlangt.
    Plus mein gewollter Ladezuschlag.

    Rechnung:

    MasterSäule 10,42 + 4mal SlaveSäule 3,33 = 23,74 € monatlich !

    Wenn ich jetzt 10ct pro kWh aufschlage sieht es so aus:

    Preis kWh vom Kraftwerk 0,26 €
    Aufschlag (Abrechnung) pro kWh 0,07€
    Mein Zuschlag pro kWh 0,10€
    -----------------------------------------------------------
    Kd. Preis pro kWh 0,43 €
    =====================================

    Monatliche Grundkosten für Abrechnungsdienstleistung 23,74€ geteilt durch 0,10€ verdienst = 237,4 kWh verkaufte Ladung für Null-Null Rechnung...

    Und das soll mit den bestehenden Stromgesetzen legal sein???
    Wie seht Ihr das mit dem ReSelling von Strom... kennt sich da jemand aus?

    Gruß

    G-Tech
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Das gab es tatsächlich einmal. Aber mit Öffnung des Energiemarktes fiel diese Monopolstellung weg und auch du kannst theoretisch eine Firma wie Yellostrom gründen und Strom einkaufen und verkaufen.
    Dann warst du wahrscheinlich noch nie auf einem Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz. Da bezahlst du mitunter 50 Cent bis 1€ /kWh
     
  4. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Übrigens woher nimmst du den Strom für 5 Ladesäulen?
     
  5. G-Tech

    G-Tech Guest

    Hallo bigdie

    Ja, das stimmt - ich gestehe - ich bin kein Campingfan :wink:

    Wie soll das konkret aussehen. Ich melde eine e-Tankstelle an und kaufe dann Strom vom regionalem Anbieter um Ihn weiter zu verkaufen?

    Hast du dir mal das "Karten-wirrwarr" in Deutschland angeschaut. Da versucht doch jeder Energieanbieter den anderen den Rang ab zu laufen. Diese Karte geht nur an der Ladesäule A, die andere nur an B... keine Einigkeit weit und breit! Kommunen und Gemeinden sperren sich gegen jeglichen externen Anbieter. Regionale Erzeuger werden bevorzugt und so weiter...

    Bei der aktuellen Lage sehe ich für ein einheitliches Ladenetz schwarz. Ich wohne hier im Dreiländereck. Wenn ich mit einem e-Mobil in Frankreich, Deutschland und der Schweiz Strom tanken will, bekomme ich schon ein Problem...

    Die reinste Kleinstaaterei! Ob man bei derlei Protektionismus überhaupt eine Genehmigung für so eine Tankstelle bekommt ist mehr als fraglich...

    Die Holländer sind da schon viel weiter als wir! Wo andere Lösungen sehen, da sieht Deutschland erst mal fehlende Gesetze und Verordnungen. Wo andere Gewinnchancen wittern, reibt sich bei uns bereits im Voraus das Finanzamt die Hände - mal abgesehen von den Rechtsanwälten, die sogleich Gesetzesverstöße in Grauzonen vermuten... Am Ende bezahlt der Betreiber die Zeche - obwohl er nur was Gutes für die Ladesäulen-Infrastruktur tun wollte... Immer das Selbe!!!

    Ohne Rechtsanwalt und Steuerberater braucht heute wirklich keiner mehr aktiv werden zu wollen...

    Naja,... muss morgen wieder raus, und der Garten sollte auch noch etwas Wasser haben...

    Grüße und Bye

    G-Tech

    PS. Ich zieh mir jetzt erst mal eine Zigarre rein und nen schönen Single Malt hinterher - Prost allerseits...
     
  6. G-Tech

    G-Tech Guest

    Nachtrag...

    Das ist kein Problem. Man schaut, was der Anschluß hergibt (z.B.3x63A) und stellt diesen Wert an der Masterladesäule ein. Die 4 Slave-Ladesäulen werden über einen sog. "Balancer" angesteuert, der die Ampere-Verteilung unter den Säulen regelt. Je mehr halt gleichzeitig laden, desto geringer wird die Ladeleistung - aber es funktioniert!

    Gruß G-Tech
     
  7. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Ja wenn du was verkaufst, dann ist da zumindest ein Nebenerwerb, egal ob du Solarstrom einspeißt oder selbstgestrickte Socken bei ebay verhökerst. Das ist ein Nebenverdienst, und das Finanzamt will etwas davon haben.
     
  8. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Klar, und du brauchst in deinem Haus nichts? Oder die Mobile deiner Familie sind dann früh noch halb leer.
    Ich frag mich jetzt schon, wie das Ganze mal funktionieren soll. Angenommen morgen erfände einer einen Akku, der die Arbeit von 100l Diesel auf gleichen Volumen und Gewicht speichern könnte und in 10min geladen ist. Dann bricht in 5 -10 Jahren, wenn alle elektrisch fahren das Stromnetz in Deutschland und Europa zusammen. Dann wird wahrscheinlich mein Dieselgenerator im Keller im Dauerlauf laufen, um allein die 4 Autos im Haus wieder voll zu bekommen, weil der Strom dann rationiert wird:biggrin:
    Wenn ich von Ladesäulen mit 200 oder gar 500kW lese, dann frage ich mich schon, ob dann Mittelspannung in jedes Haus gehen soll und wo dann der ganze Strom erzeugt werden soll?
     
  9. G-Tech

    G-Tech Guest

    Abend Leute

    Nein, falsche Annahme! Die fünf Ladesäulen wären für ein externes Grundstück. Es geht im Prinzip um eine e-Tankstelle, so, wie es heute normale Benzintankstellen gibt - aber halt rein elektrisch.

    Die Leute müssen von der Vorstellung weg, immer alles im Schnellademodus laden zu wollen. Das ist auch für die Traktionsakkus suboptimal. Ein 11kWh Lader füllt einen Zoe-R240-Akku in 2h (Akkugrösse 22kWh). Ein R400/ R90 ist mit 22kWh Ladeleistung ebenfalls in 2h auf 80% (Akkugrösse 43 kWh).

    Das reicht doch um shoppen zugehen und einen Kaffe zu trinken...

    In der Praxis läd das Teil sowiso, wenn der Besitzer gerade zwischenzeitlich etwas anderes tut, oder eben an der heimischen Wallbox über Nacht :sleeping:



    Gruß G-Tech
     
  10. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Klar, Ich z.B fahre einen Fiat Ducato keinen Zoe. Mit einem 43kWh Akku komme ich garantiert nicht weit:wacko: Bin z.B letzen Freitag nach Feierabend 14.00Uhr einkaufen, tanken und bin dann 300km zu einem Countryfest in der Nähe von Görlitz und hatte dort keinen Strom. Ich war 17.30 dort und da haben schon die ersten Bands gespielt. 2h Ladepause auf dem Weg und ich hätte die Freitagsveranstaltung auch gleich ausfallen lassen können. und so oder so ähnlich ist das bei mir fast jedes Wochenende. Unter 500km Reichweite, und damit meine ich die reelle bei 100km/h auf der Autobahn, brauch ich nicht anfangen. Und selbst als Zweitwagen für meine täglichen 22km zur Arbeit und zurück ist das teurer als mit Diesel. Selbst beim Renault Twizzy ist die Batteriemiete bei 7500km/Jahr 50€ im Monat also 600€ pro Jahr und da hab ich noch keine kWh Strom. Laut Adac Test 8,4 kWh /100km. Macht bei 7500km nochmal 190€ also 790€ für 7500km. Ich fahre aber nicht 7500 sondern nur 5000km im Jahr zur Arbeit. Das sind dann 126+600€ =726€ für 5000km. Da ist mein Ducato wesentlich billiger und ich sitze im Winter im warmen. Übrigens selbst beim derzeitigen Dieselpreis von 1,10 kosten 7500km nur 750€ und bei 5000km sind es 500 anstelle 726€.
    Und da ist die Versicherung fürs Zweitauto noch nicht mal dabei, erst recht nicht die Anschaffung. Ich kann also hin und her rechnen wie ich will, selbst wenn mein Arbeitgeber den Strom bezahlen würde (wird nie passieren) bleibt es noch ein Zuschussgeschäft. Und das beim kleinsten und billigsten der verfügbaren Autos.
     
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