Leitungsbrüche

Diskutiere Leitungsbrüche im Grundlagen der Elektroinstallation Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo E-Männer, ich habe da ein Problem in meiner Hausinstallation, das mich derzeit beschäftigt und verwundert. Ich bin Elektrotechniker, aber...

  1. #1 Stefan M, 14.04.2016
    Stefan M

    Stefan M Schlitzeklopfer

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    Hallo E-Männer,

    ich habe da ein Problem in meiner Hausinstallation, das mich derzeit beschäftigt und verwundert. Ich bin Elektrotechniker, aber die Gebäudeinstallation war nie mein Fachgebiet, sondern die Elektronik, Steuerung und Anlagenbau. Vor fast 20 Jahren habe ich bei der Renovierung unserer Gebrauchtimmobilie auch die der Elektroinstallation selbst vorgenommen. Es gab nie Probleme damit, bis vor 2 Wochen. Da stellte in der Küche dann die Kaffeemaschine plötzlich, während des Brühvorgangs, den Betrieb ein. Schnell stellte ich fest, dass ein Teil des Hauptstrangs durch eine Unterbrechung des Leiters praktisch spannungsfrei war. Irgendwo in der Wand muss es zu einem Bruch des Kupferdrahts gekommen sein. Da es natürlich ausgerechnet hinter der Küchenzeile sein muss, legte ich einen Bypass und alle beteiligten Verbraucher waren wieder aktiv. Keine Woche später, die Feinarbeiten sind noch gar nicht erledigt, ist erneut ein Teil dieses Strangs spannungsfrei! Da ich die Einspeisung beim laststärksten Verbraucher vorgenommen habe, laufen jetzt Kühlschrank und Spülmaschine wieder, aber ab einer Steckdose habe ich erneut nur kapazitive Anbindung.

    Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich ausgerechnet dort ein paar Leitungen ohne Leerrohr direkt in Betonputz verlegt. Hier vermute ich das Problem. Kann es sein, dass es aufgrund von Längenausdehnungen bei Leitererwärmung zu Ermüdungsbrüchen gekommen ist? Nach fast 20 Jahren ohne irgend ein Problem? Zu einer Auslösung des Leitungsschutzschalters kam es nie, auch nicht beim Ausfall. Erhebliche Summenströme sind aber durch mehrere gleichzeitig aktive Verbraucher der nennenswerten Art durchaus zu erwarten. Eigentlich denke ich, dass so eine bessere Ableitung der Wärme gegeben ist, als mit zusätzlicher thermischer Isolation im Leerrohr, was zu noch größeren Bewegungen der Leiter führen müsste. Aber, wie gesagt, da fehlt mir die Erfahrung und sicher auch die eine oder andere goldene Regel, die den Profis dieses Gewerks bekannt sein dürften. Kennt das Problem jemand? Ist es eine Sünde, Leitungen einzuputzen?

    Gruß, Stefan
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    AW: Leitungsbrüche

    Ich bin jetzt mehr als 30 Jahre in diesem Beruf, hab aber noch nie eine Leitung gesehen, die ohne Grund in einer Wand kaputt gegangen wäre. Das passiert eigentlich nur an Klemmstellen oder durch anbohren, nageln oder ähnliches. Kupfer wird bei der Herstellung gezogen, das kannst du durch thermische Längenausdehnung nicht kaputt machen, ohne das du auch 1/2 cm Riss im Putz hast.

    Ich würde also erst mal dort schauen, wo in letzter Zeit gebohrt wurde oder genagelt. Vorstellbar ist allerdings auch, das ein Leiter schon vor langer Zeit angebohrt und an dieser Stelle verjüngt wurde und irgendwann nach Jahren mal an der Stelle kaputt geht.

    PS.
    Mitunter gibt es auch noch Steckdosen in diesem Stromkreis, an die man sich nicht mehr erinnert, verdeckt vom Schrank und dort ist die Verbindung weggeschmort.
     
  4. #3 Strippe-HH, 14.04.2016
    Strippe-HH

    Strippe-HH Freiluftschalter

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    Theoretisch und auch praktisch undenkbar, eine Leitung bricht nicht einfach so auf freier Strecke.
    Würde mal alle Steckdosen nachprüfen ob dort ein Anschluss abgebrochen ist, denn oft sind dort die Schwachpunkte.
    Auch Abzweigdosen, die irgendwo hinter dem Küchenschrank sitzen können, könnten die Fehlerquelle sein. Nym-Leitung sind ja zum Unterputz verlegen geeignet also macht das nichts. Die Frage ist nur wie ist die Anlage aufgebaut worden, wie Geschirrspüler ohne eigenen Stromkreis wäre ohnehin "No Go"
     
  5. #4 Stefan M, 14.04.2016
    Stefan M

    Stefan M Schlitzeklopfer

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    ok, ihr haltet es also für ausgeschlossen, dass es irgendwo im Kabel passiert ist. Die Klemmstellen habe ich mir alle angesehen, da war alles i. O. , leider. Dass von den Küchenmonteuren eine Leitung angebohrt wurde, kann ich nicht ausschließen. Dass ich an den Kreis mit dem Geschirrspüler ein paar Steckdosen angehängt habe, ist unvorschriftsmäßig?

    Wie auch immer, ich muss (:D) jetzt aber erst einmal verurlauben. Danach werde ich mich der Sache annehmen und berichten.

    Grüssli
     
  6. #5 Strippe-HH, 14.04.2016
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    Einen Geschirrspüler soll man immer mit einem Separaten Stromkreis ausstatten.
    Ist die Küche denn vor kurzen neu eingebaut worden?
     
  7. gert

    gert Freiluftschalter

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    Ich bin jetzt mehr als 40 Jahren in diesem Beruf, hab aber noch nie eine Leitung gesehen, die ohne Grund in einer Wand kaputt gegangen wäre. Das passiert eigentlich nur an Klemmstellen oder durch anbohren, nageln oder ähnliches.

    Gruß Gert
     
  8. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Wie gesagt, ich glaube da eher an eine zusätzliche Dose, an die man vieleicht gar nicht mehr denkt, weil sie an der falschen Stelle war und von irgendeinem Schrank verdeckt wird
     
  9. #8 Pavel Chekov, 15.04.2016
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    Pavel Chekov Lüsterklemmer

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    Mit einem zb. Testboy Funk Leitungssucher kannst du doch exakt die Fehlerstelle orten.
     
  10. #9 Stefan M, 26.04.2016
    Stefan M

    Stefan M Schlitzeklopfer

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    So, nachdem ich jetzt eine lange Woche des Nichtstuns genossen habe, holte mich das Elend der offenen Baustellen daheim wieder ein. Ja, als Elektronikus habe ich natürlich Möglichkeiten im Ärmel, die nicht jeder sein eigen nennt. Genau das habe ich auch versucht, NF eingespeist und dann gelauscht. So kann ich schnell feststellen, welche Leitung dieses Potential führt. Nicht so ganz einfach ist es aber, weil die Unterbrechung nicht absolut ist, sondern der abgetrennte Teil noch kapazitiv verbunden ist. Die Messgeräte zeigen im defekten Strang immer noch so ca. 100V an, ein Testboy 50V. Für exakte Ortung habe ich eine Idee, aber dazu müsste ich eine Richtantenne bauen.

    Da ich absolut keine Lust verspürte, die Einbauküche zu demontieren, kam ich an den entscheidenden Bereich nur sehr schlecht heran. Bei der ersten Reparatur habe ich einen Bypass gelegt und am Geschirrspüler den hochohmigen Teil wieder angebunden, was auch ca. 1 Woche funktioniert hat. Dann trat das gleiche Problem erneut auf, diesmal aber ganz sicher an einer anderen Stelle, denn nun war ein Teilabschnitt des zuerst ausgefallenen Strangs betroffen, diesmal nur noch 2 Steckdosen und der Rollladenantrieb: wieder in der Wand hinter der Küchenzeile. Nun habe ich einen weiteren Bypass gelegt, diesmal vom alten zur betroffenen Steckdose. Das ließ sich bewerkstelligen, indem ich nur eine Fliese herauskloppen musste und nun eine Klemmdose hinter der Fußbodenleiste der Küche gesetzt habe. Schön ist das nicht, aber es funktioniert und man sieht es nicht.

    Dennoch bleibt die Frage offen, wie es geschehen konnte, dass an 2 Stellen urplötzlich Unterbrechungen auftraten. Alle mir bekannten Klemmstellen waren tadellos. Dass ich hinter der Einbauküche zusätzliche Klemmstellen eingebaut habe, an die ich nicht mehr herankomme, das halte ich für ausgeschlossen, denn ich habe die Installationen ja für die bestellte Küche geplant. Alle Anschlüsse sind zugänglich, auf so etwas achte ich. Einen solchen Schaden kann ich mir noch vorstellen. Aber gleich 2? Dann kommt der nächste Ausfall vermutlich auch bald?
     
  11. #10 Strippe-HH, 26.04.2016
    Strippe-HH

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    Das wird auch so sein, denn diese "Bypässe" zu verlegen und die Leitungen wieder anzuflicken ist und bleibt Murks.
    Hast du die Leitungen damals von der Verteilung aus selbst verlegt? Und hast du die Verteilung auch mal überprüft?
    Denn so einfach geht eine Leitung nicht kaputt und auch nicht zwei da steckt mehr dahinter.
     
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