Neubau ohne Blitzableiter

Diskutiere Neubau ohne Blitzableiter im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo, ich habe jetzt schon 3 Neubauten um mich herum ohne Blitzableiter auf dem Dach. Warum? Wenn der Fundamenterder vernünftig erstellt wurde,...

  1. #1 Lasttrennschalter, 21.06.2023
    Lasttrennschalter

    Lasttrennschalter Spannungstauglich

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    Hallo,
    ich habe jetzt schon 3 Neubauten um mich herum ohne Blitzableiter auf dem Dach.
    Warum?
    Wenn der Fundamenterder vernünftig erstellt wurde, der Innere Blitzschutz eh im Zählerschrank verbaut wird, warum dann nicht ein paar Pfennige mehr ausgeben für den 8mm Rundedelstahl auf dem Dach?
    Das sind doch in Anbetracht der Baukosten von ~400.000 Euro doch wirklich nur noch Cent Beträge und lässt einen ruhiger schlafen.
    Es ist doch wirklich nur der Rundstahl auf dem Dach, der zum 100% Schutz notwendig ist.
     
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  3. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    In der Regel Alu, kein Stahl. Schlimm ist ja nicht, das man es nicht gleich drauf baut. Schlimm ist, das man vom Fundamenterder nicht wenigstens die Anschlussfahnen installiert. Dann ist es auch 5 jahre später kein Problem das mal nachzurüsten
     
  4. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Weil Direkteinschläge selbst in Gegenden relativ hoher Blitzdichte selten und Blitzschutzsysteme in D nur für bestimmte Bauten gefordert sind?
    Die Probleme der meist von den Maurern entgegen DIN 18014 undokumentiert eingebauten Fundament- oder Ringerdern (und neuerdings auch zulässigen Erdern vom Typ A) blendest du offenbar aus.

    So lange konzessionierten EFK ein Blick auf ein aus dem Beton ragendes Stück Stahl genügt um in der Zähleranmeldung undokumentierte Erdungsanlagen gesund zu beten, wird sich daran auch nach dem Inkrafttreten der im Umfang explodierten neuen DIN 18014:2023-06 nichts ändern. :rolleyes:
    Die Mehrkosten verursachen nicht nur Pfennige oder Cent, die erfordern auch beim Überspannungsschutz einen höheren Aufwand. Zu Edelstahl und fehlenden Anschlussfahnen hat sich schon @bigdie geäußert.

    Edelstahl ist im Erdreich optimal aber als Fang- oder Ableitung wegen der schlechten Leitfähigkeit nur bedingt geeignet und dafür zu teuer.
    Selbst Optimalschutz mittels getrennter Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik bietet keinen 100%-tigen Schutz. Nach Blitzschutznormen werden in LPL 3 für normale Wohngebäude 95 % Einschlagsicherheit bei 100 kA und 91 % bei stromschwachen Blitzen mit 10 kA angegeben, womit ein Gesamt-Schutzlevel von 86 % erzielt wird.

    Auch dieser gut gemeinte Thread übergeht, dass über die Energie- und TK-Leitungen eindringende Überspannungsschäden als mittelbare Blitzschlagfolgen um etwa Faktor 4 höhere Gesamtschäden verursachen als die Direkteinschläge einschließlich der Totalverluste.

    Von daher ist für normale Wohngebäude der nach DIN VDE 0100-443 und -534 für Niederspannungen geforderte aber fürTK-Leitungen nur empfohlene Schutz viel vordringlicher und wirtschaftlicher als ein nicht getrenntes Blitzschutzsystem, das wie Antennendirekterdungen keinen Vollkaskoschutz bietet.
     
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  5. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Klar, aber Fernseher oder Router kann ich mir einen Neuen kaufen, ist vermutlich nicht wesentlich teuer als die nötigen Überspannungsableiter. Aber wenn, wie oft der Fall, die Kinder unterm Dach schlafen, könnte ich ruhiger schlafen, wenn ein Blitzableiter auf dem Dach ist. Und die paar Aludrähte zimmert dir eine Firma, wenn das Gerüst eh steht in nicht ganz einem Tag aufs Dach. Zumindest hat es bei mir nicht länger gedauert und Geld hat es in etwa gekostet wie so ein Telefon mit angebissenem Apfel. Wohl gemerkt bei vorhandenem Erder. Das Apfel Telefon ist nach 4 Jahren Schrott, der Blitzschutz wird mir auch in 20 Jahren noch ein gutes Gefühl geben bei jeder heran nahenden Gewitterfront.
     
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  6. Dipol

    Dipol Spannungstauglich

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    Als BSFK bringe ich mich nicht gegen Blitzschutzsysteme in Stellung. Blitzschutz sollte aber wirtschaftlich sein und dort ansetzen wo die meisten Schäden zu erwarten sind.

    Ob die Aufwendungen für ein Blitzschutzsystem bei den von @Lasttrennschalter erwähnten Neubauten gut angelegt wären hängt von Faktoren wie der örtlichen Blitzdichte, Geografie, Baudichte und der Höhe der Nachbarhäuser ab, die aber völlig unerwähnt geblieben sind.

    Die Entscheidung Pro oder Contra Äußeren Blitzschutz oder gar getrennten Blitzschutz steht mir bei meinem geplanten Umzug evtl. auch noch bevor. Sollte ich ein Haus mit Reetdach ohne "Blitzableiter" erwerben, würde ich den ohne zu Zögern nachrüsten.
     
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  7. #6 Lasttrennschalter, 29.06.2023
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    Mir ging es nur darum, wenn schon Neubau mit ordnungsgemäßen Erder, dann auch einen Blitzableiter auf das Dach, damit es sich ruhiger schläft.
     
  8. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Ich hatte 1x das Vergnügen die Elektrik eines Hauses mit Direkteinschlag komplett zu erneuern. Das EFH stand ca 40m neben einem Pflegeheim mit 3 Etagen. Wäre sicher nicht weit vorn gelandet bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung:D Elektrik ca. 1000DM Heizung auch defekt ? Dach hatte ein ca. 1m² Loch ? Und Geräte waren sicher auch im Eimer. Heute mit dem Dach Dämm Wahn wäre sicher der Dachstuhl noch abgebrannt. Die Leute waren zum Glück nicht zu Hause, denen ist daher nichts passiert. Gibt sicher andere Stellen im Haus, wo man die 1200€ einsparen kann.
     
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  9. #8 Lasttrennschalter, 29.06.2023
    Lasttrennschalter

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    Die Montage eines Blitzableiters während Gewitter wird nicht empfohlen
     
  10. #9 Darkness, 29.06.2023
    Darkness

    Darkness Hülsenpresser

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    Wieso sollte man?

    Mit dem Ableiter allein ist es nicht getan, weil sonst PV und Sat-Schüssel mitunter die besseren Ziele abgeben.
    Braucht also auch noch Fangstangen.
    Wahrscheinlichkeit, dass es gerade dich trifft ist gering (wenn nicht gerade exponiert) und selbst mit Fangstangen nicht zu 100% abgesichert.

    Den geforderten ÜSS in Verteilung und PV-String verbauen und gut ist.
    Der Rest macht im Vergleich zur Schadenswahrscheinlichkeit keinen Sinn.
    Sonst müsste man auch gleich vollwertige BMA, Brandschutzfenster, 2. Fluchtweg, Entrauchung sowie Sicherheitsbeleuchtung von Fluchtwegen samt Funktionserhalt, Brandschutztüren/Fenster, ... im EFH verbauen.

    Mag zwar als Einzelmaßnahme in der Bausumme nicht allzu stark auffallen, aber das summiert sich.
    Ist eh schon eine "Berufskrankheit" dass die Elektroinstallation, etc deutlich aufwendiger wird ...
     
  11. bigdie

    bigdie Freiluftschalter

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    Der nützt nichts, wenn du den im Kabelanschluss oder Telefonleitung oder der Leitung zum Hoftor oder oder oder vergisst.Und wenn du die Sachenalle hast, kommt es auf die paar Drähte auf dem Dach nicht an. Hat bei mir wie gesagt 1200€ gekostet. Und wenn mal PV aufs Dach kommt, oder eine Sat Schüssel oder Edelstahl Kamin oder oder. dann kann ich das problemlos einbinden.
     
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