Schutzleiterprüfung nach DIN VDE 0100-600 im Bestand

Diskutiere Schutzleiterprüfung nach DIN VDE 0100-600 im Bestand im DIN / VDE Richtlinien Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo Experten, bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen: Bin SHK-Anlagenmechaniker und Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten im...

  1. #1 Schulle, 04.10.2020
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    Hallo Experten,

    bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen: Bin SHK-Anlagenmechaniker und Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk. Außerdem Firmenchef.

    Beim Elektrolehrgang wurde an einer Wand mit Beispielinstallation geübt und gemessen, war alles soweit verständlich.

    Nun kommt die Praxis: Wenn wir ein Heizgerät ausgetauscht haben, die vorhandenen Kabel aus- und wieder eingeklemmt haben (Der Anschlußwert ist immer geringer als beim Altgerät), muß ja geprüft werden, das neu Installierte und das Bestehende.
    Nach VDE ist also der Schutzleiter mit 200 mA vom installierten Gerät bis zur Erdungsklemme durchzumessen.
    Ich habe mir dafür ein sauteures Telaris Pro Install 100 zugelegt.
    Die Probleme in der Praxis:
    - Ich weiß nicht genau, welches Netz eigentlich anliegt. Normalerweise TN, aber welches, TN-S oder TN-C-S. Zum Überprüfen müßte ich ja den Sicherungskasten öffnen, der ist für mich als E-Fachkraft aber tabu. Unterlagen gibt es sowieso nie beim Kunden und wenn er welche hat, findet er sie nicht. Dann kann ich schonmal nicht korrekt das Protokoll ausfüllen.
    - Ich habe an meinem Gerät meist einen Schutzleiter von 1,5 mm². Was ab der nächsten Abzweigdose liegt, weiß ich nicht. Wie lang die Leitungen sind, auch nicht, Wie soll ich dann den zulässigen Widerstand bestimmen können?
    - Mein Meßgerät hat 2 Kabel ca. je 1 m lang. Ich muß ja von meinem Gerät bis zur Erdungsklemme messen. Der HA-Raum ist ja manchmal weit weg. Soll ich nun ein 50-m-Kabel durch das Haus verlegen, um den Kreis zu schließen?
    - Ich habe irgendwo gelesen, daß anstelle der Schutzleitermessung ersatzweise die Messung der Schleifenimpedanz erfolgen kann. Da habe ich aber keine 200 mA, das kann doch nicht richtig sein, oder?

    Wie ist es denn richtig?
     
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  3. #2 Elektro, 04.10.2020
    Elektro

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    Hallo,
    da hast du eines der günstigsten Messgeräte am Markt gekauft. Andere liegen weit über der 1000 Eurogrenze.
    Ja, eine 50 Trommel habe ich auch. Gibt es bei Voelkner für um die 60 Euro.
    Es ist auch für mich kaum nachzuvollziehen wie die Leitungen mit welchen Querschnitt mit welcher Länge verlegt sind.
    Da kann man nur den ungefähren Weg abschätzen. Ohne Öffnen vom Verteiler kann ich das kaum beurteilen.
    Ich habe auch keine gute Lösung für den Altbau.
    Schleifenimpedanz wird bei RCD (FI) Stromkreisen zum Auslösen führen. Die Messung mit keinem Strom ist ungenau. Es gibt Geräte die Messen mit Gleichstrom ... und Betäuben den RCD
     
  4. #3 Schulle, 04.10.2020
    Schulle

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    Danke für die schnelle Antwort. Dann muß ich wohl doch eine Kabeltrommel zusätzlich verwenden.
    Habe noch nie gesehen, daß ein Elektriker für das Prüfen ein Kabel durch das Haus zieht. Deswegen dachte ich, muß es doch eine normgerechte Alternative geben.

    Bei meinem Telaris kann man eine Meßoption einstellen, die den RCD nicht zum Auslösen bringt. Aber mit noch weniger Strom.
     
  5. #4 Elektro, 04.10.2020
    Elektro

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    Wenn du bis zur PA.-Schiene gemessen hast, benötigst du Länge, Querschnitt der Leitungsstücke von der Schiene bis Zählerschrank vom Zählerschrank bis zum Verteiler in der Wohnung und von dort bis zum Anschluss des Geräts.
    Kann ich auch nur schlecht ermitteln. Wobei jedes Teilstück anderes ist.
    Ich kann auch nicht mit Zollstock 30 Min. durch das Gebäude rennen...

    Ich finde deine Frage interessant.
    Schreibe doch mal der Fachzeitschrift de.
    https://www.elektro.net/praxisprobleme/?frage
     
  6. gert

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    Fraglich ist erstmal, wer für die Prüfung und Messung zuständig ist.
    Aus meiner Sicht stellt der Kunde eine Spannungsversorgung zur Verfügung.

    Gruß Gert
     
  7. #6 Schulle, 04.10.2020
    Schulle

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    Ich dachte, die Verantwortlichkeiten sind klar geregelt.
    Es ist wohl bei Euch genauso wie in der SHK-Branche. Ein Wust von Vorschriften, deren komplette Einhaltung ein Arbeiten unmöglich macht.
     
  8. gert

    gert Freiluftschalter

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    Anlage oder Gerät installiert bzw. installiert und inbetriebgenommen. Datum Unterschrift.

    Ggf. auch so: Gerät an bauseits vorhandenem Terminal ....
    Für die Einhaltung der Abschaltbedingungen haftet der Anlagenbetreiber!

    Gruß Gert
     
  9. #8 Elektro, 05.10.2020
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    Hallo,
    ich frage mich auch, ob der Verlauf der ganzen Anlage geprüft werden muss.
    Es gab, Berichte das bei der Geräteprüfung von einem Einbaugerät wie ein Herd, bis zur einer Steckdose gemessen werden kann.
    War jedoch für Wiederholungsprüfungen. Dann ist der Anschluss vom Gerät selber ja Gemessen.
     
  10. ego

    ego Freiluftschalter

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    Das ist doch nicht dein Ernst, oder????
    Machst du das auch so wenn dein Kunde dich eine Steckdose wechseln lässt???
     
  11. #10 Schulle, 05.10.2020
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    Also bei der Gasinstallation gibt es klare Regeln, bis zu welchem Änderungsumfang eine lokale Dichtheitsprüfung mit schaumbildenden Mitteln reicht und ab wann die Komplettprüfung der Gasanlage zu erfolgen hat.

    Ich habe noch nie gesehen, daß ein Elektriker nach dem Tausch einer Leuchte in einer Mietwohnung ein Kabel durch einen Wohnblock bis in den Keller zur PA-Schiene gezogen hat, um den Schutzleiter durchzumessen.
    Wenn das tatsächlich Pflicht wäre, spielt Ihr ja täglich Russich Roulette.
    Und ich auch, wenn ich bloß eine Pumpe austausche.
     
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