Wie verbinde ich Potentialausgleichsschienen?

Diskutiere Wie verbinde ich Potentialausgleichsschienen? im Blitzschutz, Erdung, Potentialausgleich Forum im Bereich ELEKTROINSTALLATION; Hallo, meine Lage ist diese: wir planen derzeit eine Anlage, bei der mehrere Potentialausgleichsschienen in einem Bestandskeller benötigt werden...

  1. #1 philipp1314, 03.07.2022
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    Hallo, meine Lage ist diese:
    wir planen derzeit eine Anlage, bei der mehrere Potentialausgleichsschienen in einem Bestandskeller benötigt werden um diverse Verteiler, Kabeltrassen, Rohre, ... in den Potentialausgleich miteinzubeziehen. (Zirka 15 Pot-Schienen) Nun ist meine Frage, da die Anlage ja Bestand ist, sind hier keine Anschlüsse zu Fundamenterdern vorhanden, ein Teil wird aber auch dazugebaut von wo aus ich den Fundamenterder schon einbinden kann. Geht es, dass ich nur eine Pot-Schiene mit diesem verbinde und dann einfach die anderen Schienen an diese anschließe? Also Quasi von der Hauptpotentialschiene mit dem Anschluss an den Fundamenterder zur ersten Pot-Schiene, dann von der ersten Pot-Schiene zur Zweiten, dann von der Zweiten zur Dritten, ... oder muss ich bei jeder Pot-Schiene am Rand des Gebäudes den Boden aufstemmen um irgendwie den Fundamenterder der Bestandsanlage bei jeder Pot-Schiene einzeln miteinzubinden?
    Vielen Dank für eure Antworten im Vorhinein, keine Sorge - über das Thema wird später noch genauer abgestimmt, ich wollte nur schon im Vorhinein mögliche Argumente / Ideen hier sammeln, vielen Dank! (:
     
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  3. #2 Elektro, 03.07.2022
    Zuletzt bearbeitet: 03.07.2022
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    Ich würde aus dem Bauch heraus sagen, dass das geht.
    Es kommt nur auf den Querschnitt an.
    Da müsste ich noch weiter in unterlagen suchen.
    Blitzschutz PA?
     
  4. #3 philipp1314, 03.07.2022
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    @Elektro Was den Blitzschutz angeht: Das Gebäude wird von einem Turm geschützt der ca. 20m hoch ist, die Anbindung an den Erder ist in einem anderen Bereich der Bestandsanlage. Die Fundamenterder sind aber miteinander verbunden. Zwecks Querschnitt hätte ich jetzt einen 16mm2 geschätzt, da ich auch auf eine Länge von ca. 100m von der Hauptpas-Schiene (mit Anschluss an Fundamenterder) zur letzten Pas-Schiene komme. Wie würdest du dass denn sehen? Vielen dank im Voraus!
     
  5. #4 Elektro, 04.07.2022
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    In einem Fachbeitrag aus 2009 wird aus EMV Gründen eine sternförmige Verlegung empfohlen
     
  6. elo22

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    Hätte ich aus dem Bauch auch geschrieben. Ich würde dafür was von Dehn nehmen.

    Lutz
     
  7. Dipol

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    So salopp wie hier einem 20 m hohen Turm ohne Bezug auf den Abstand und die Höhe der anderer Gebäudeteile ein Universalschutz unterstellt wird, klingt das für mich als BSFK mehr nach Wunschdenken als nach einer Recherche gemäß Blitzkugelverfahren nach IEC 62305-3 oder gar einer Risikoanalyse nach IEC 62305-2. ;)

    Wo baurechtlich kein Blitzschutzsystem (= korrekte Bezeichnung) gefordert und nach einer freiwilliger Risikoanalyse auch nicht geboten erscheint, spielt der Aspekt nur eine untergeordnete Rolle..
    100 m von einem Haupterdungspunkt bis zur letzten örtlichen PAS ist ne ganze Menge.

    Ich habe nur peripher mit Niederspannung zu tun, ob bei der Länge der geschätzte Leiterquerschnit auch den Anforderungen der DIN EN 50130 (VDE 0800-2-310) entspricht, sollte man jemand beurteilen lassen, der die Norm nicht nur griffbereit hat, sondern auch treffsicher interpretieren kann. Ich kann es trotz mehrfachen Durchlesens nicht. Ohne einen konkreten Plan der Gesamt-Erdungsanlage nebst Position der vielen örtlichen PAS sind bei 100 m Länge für einen Schutzpotentialausgleichsleiter sind m. E. erhebliche Zweifel angebracht, dass 16 mm² Cu den Tabellen 4 bis 6 dieser Norm entspricht.

    Auch ohne ein Blitzschutzsystem wäre bei erdungspflichtigen Dach- oder Fassadenantennen die Prüfnorm für Verbinder zu beachten und für blitzstrombeaufschlagte HES und PAS Blitzstromtragfähigkeit nach Klasse H = 100 kA gefordert. Sollten keine erdungspflichtigen Antennen zu berücksichtigen sein und wider meine Vermutung 16 mm² Cu ausreichen, würde ich trotzdem statt PAS-Billigschienen nur solche mit Zugklemmen empfehlen.
     
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  8. #7 philipp1314, 04.07.2022
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    Die Anlage wurde mit Dehnplan (ich denke, das Programm wird dir was sagen) mithilfe des Blitzkugelverfahrens überprüft (Risikoanalyse wurde natürlich auch mit dem Dehn Risikoanalysetool gemacht). Warum ich dass nur so "Salopp" gesagt habe war, weil ich damit nur ausdrücken wollte, dass der Blitzschutz hier nicht das große Thema sein soll, sondern es mir mehr um die Dimensionierung / Verkabelung der POT-Schienen geht. Nach der heutigen Abstimmung wurde mir aber sowieso mitgeteilt, dass die ganzen Bestandswände weggerissen werden, neue Fertigbetonteile reingesetzt werden und Erdungsfestpunkte oder Anschlussfahnen vorhanden sind und bei Bedarf auch nachgerüstet werden können, da relativ große Stemmarbeiten bei den meisten Wänden ohnehin nicht vermieden werden können.

    Aber Danke für deine Antwort (:. Das ist generell so mein erstes Projekt wo ich nicht nur simple Steckdosen a la Elektroinstallation in einem Wohngebäude behandle.

    Auf welcher Netzebene arbeitest du denn normalerweise? ^^
    Wir haben nämlich in dieser Anlage auch 3 Trafos (10 kV - 0.4 kV) deren Erdungsanlage wir auch planen. Diese ist aber schon abgestimmt und sollte so passen, aber ich würde trotzdem gerne deinen Input / Meinung dazu hören. Und zwar ist alles von dem ich bis jetzt gesprochen habe in einem Bereich der Anlage wo die Bodenplatte bestehend bleibt, in diesem befinden sich drei Notstromaggregate und diese werden mit V-Kühlern im Außenbereich (EG) gekühlt --> drei ca. 8 Meter lange und 4 Meter Breite Räume über die die Luft gesammelt und dann über eine vertikale Öffnung nach außen befördert wird. Über diesen Räumen befindet sich schon der Kabelkeller der Trafos. Wir werden hier also einen Fundamenterder für diese Lüftungsräume (10x20m) und einen erdfühligen Erder (Weiße Wanne, daher zus. Erder in Erde) errichten. An den Wänden wird im Abstand von 70cm eine vertikale Verbindung zum Kabelkeller hergestellt wo ein Maschennetz aus 70x70cm im Fundament errichtet wird (zwecks Schrittspannung). Von der Versorgung der Trafos (Raum mit noch größeren Trafos die auf die 10kV herunter wandeln; darüber haben wir nicht mehr Informationen, ist Bestand) ist ebenfalls ein Erdungsband 40x4 als Sternpunkterdung für die neu zu errichtenden Trafos eingeplant.

    Vielen Dank im Voraus, falls du dazu etwas kommentieren willst. (:
     
  9. #8 Dipol, 05.07.2022
    Zuletzt bearbeitet: 05.07.2022
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    Das Tool von DEHN ist mir u. a. durch ein Seminar vertraut, allerdings besitze ich es nicht selbst.

    Demnach müsste das Objekt doch ein Blitzschutzsystem haben, was den Hinweis auf den Schutz durch den Turm für mich nicht verständlicher macht. Äußerer Blitzschutz (hier stimmt der Begriff) ist schon lange nur noch zusammen mit Innerem Blitzschutz, bestehend aus Blitzschutzpotentialausgleich mit energetisch koordiniertem Überspannungsschutz aller Energie- und TK-Leitungen zulässig, woran es offenbar bislang haperte???
    Siehe mein Profil.

    Wie auch immer die 0,70 m x 0,70 m Maschenweite festgelegt wurden, auch die basiert auf der schon erwähnten DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310) (Diesmal ohne den Zahlendreher geschrieben).
     
  10. Dipol

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    Nach einmal darüber schlafen der zweite Teil.
    Da wäre in Deutschland DIN 18014 zu beachten in der ich "zuhause" bin und bei Erdungsanlagen > 1 kV die DIN VDE 0101-2, über die ich nur Fachartikel und Präsentationen besitze.
    Nächste Irritation: Für Fundamenterder wie auch den hier vermutlich unzutreffend als Fundamenterder bezeichneten Funktionspotentialausgleichsleiter beträgt die Maschenweite nach DIN 18014:2014-03 max. 20 m x 20 m, ebenso für Ringerder wenn kein LPS installiert ist. Mit LPS sind für Ringerder nach Reihe IEC 62305 max. 10 m x 10 m gefordert.

    10 m x 20 m ist die max. Maschenweite für FE nach den strengeren ÖVE-Anforderungen. Das Objekt steht doch nicht etwa in Österreich?
     
  11. #10 philipp1314, 05.07.2022
    philipp1314

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    Das Objekt, samt meiner Firma und meinem Wohnort. Komme aus Österreich, mir ist zwar klar, dass es nicht gleich wie in Deutschland ist, aber bei der Verfassung der Normen muss sich ja doch jemand damit beschäftigt haben, was Sinn macht. Woher weißt du allerdings, dass hier 10 x 20 m Maschen als Fundamenterder gefordert werden?
    Außerdem worin liegt der Unterschied zwischen Fundamenterder und Funktionspotentialausgleichsleiter? Ich hätte gedacht, dass der Funktionspotentialausgleichsleiter jener ist der keinen direkten Anschluss an das Erdreich hat (also z.b. im ersten Stock in den Bewehrungen, Schalungen, etc.) und ein Fundamenterder dadurch definiert ist, dass es ein Fundamentspotentialausgleichleiter ist, der einen direkten Anschluss an das Erdreich oder einen erdfühligen Erder besitzt - ist das falsch? Ich würde eine genaue / bessere oder korrigierte Definition echt gerne hören. (-:
     
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